Formel Renault NEC
15.08.2011
Formel Renault-Leader Carlos Sainz siegt erneut
Bereits das Qualifying wurde durch die Wetterbedingungen beeinflusst: Zahlreiche Dreher sorgten für viele gelbe und rote Flaggen. Unter diesen schwierigen Bedingungen fuhr der Koiranen-Pilot Carlos Sainz jr. zwei Mal auf die Pole Position. Im zweiten Qualifying sorgte Dennis van de Laar (Team van Amersfoort) für eine Überraschung: Der junge Niederländer sicherte sich mit 1.51,447 Minuten hinter Sainz (1.50,887 Minuten) die zweite Startposition.
Doch diesen Vorteil konnte van de Laar beim Start zum ersten Rennen am Samstag nicht nutzen. Der Holländer kam aufgrund eines technischen Problems an seinem 210 PS starken Formel-Renner nicht vom Fleck und hatte Glück, dass ihn keines der übrigen 22 Autos traf. Sein Landsmann Robin Frijns (Kaufmann Racing) hingegen fuhr innerhalb weniger Meter bis auf Rang zwei nach vorne. Nach der ersten Runde führte Sainz das Feld an, gefolgt von Frijns, Daniil Kvyat (Koiranen bros.) und Karl Oscar Liiv (MP Motorsport). Die beiden gelben Renner von MP Motorsport überzeugten während des gesamten Wochenendes in Zandvoort mit einer guten Leistung.
Nach dem Start legte Kvyat ein hohes Tempo vor und konnte Frijns bereits nach kurzer Zeit überholen. Frijns, das FIA-Talent im Team von Josef Kaufmann, musste sich anschließend der Angriffe von Karl Oscar Liiv erwehren. Dieser Zweikampf sollte in der ersten Kurve der zweiten Runde ein frühes Ende nehmen: Die Formel Renault-Fahrzeuge der beiden Kontrahenten berührten sich und für beide Fahrer war das erste Rennen damit beendet. Währenddessen setzten sich Sainz und Kvyat vom Rest des Feldes ab. Stoffel Vandoorne (Team KTR) folgte mit Respektabstand auf Position drei. Als die Zielflagge nach 25 verregneten Rennminuten fiel, wurde Carlos Sainz als Sieger abgewunken. Platz zwei ging an Daniil Kvyat, der zudem die schnellste Rundenzeit in den nassen Asphalt brannte. Stoffel Vandoorne sicherte sich mit Rang drei wichtige Meisterschaftspunkte.
Das zweite Rennen zum Northern European Cup Formula Renault 2.0 am Sonntag fand direkt vor dem Lauf zum RTL GP Masters der Formel 3 statt. Um neun Uhr morgens versammelten sich die 24 Teilnehmer bei immer noch nass-kalten Bedingungen in der Startaufstellung. Mit Dennis van de Laar und Pieter Schothorst auf den Startplätzen zwei und drei standen die Chancen auf einen holländischen Podiumsplatz vor heimischer Kulisse recht gut. Schothorst zauberte den deutlich besseren Start auf das Parkett und lag bereits vor der ersten Kurve auf Position zwei.
Nur wenige Augenblicke später drehte sich Josh Hill, Sohn des Formel 1-Weltmeisters Damon Hill, von der Strecke. Hans Villemi war dem Engländer ins Auto gefahren, das Safety Car musste auf die Strecke. Zwei Runden vergingen, bis beide Fahrzeuge entfernt und die Strecke wieder gereinigt war. Aufgrund der schwierigen Wetterbedingungen kam es in der Folge zu weiteren Ausrutschern. Auch van de Laar verspielte seinen Podiumsplatz durch einen Dreher in der siebten Runde.
Der junge Madrilene Carlos Sainz jr. schrieb seine Erfolgsgeschichte in der NEC FR 2.0 mit seinem neunten Sieg hingegen fort. Pieter Schothorst konnte sich mit Position zwei über sein bislang bestes Ergebnis und seine erste Podiumsplatzierung im Formula Renault 2.0 Cup freuen. Sein Teamkollege Come Ledogar (Race GP) kämpfte sich von Rang acht auf Position drei nach vorne und sicherte sich damit bei seinem letzten Auftritt in der diesjährigen NEC FR 2.0 wichtige Punkte.
In der Gesamtwertung läuft derzeit alles für Carlos Sainz, der die Tabelle mit nun 371 Punkten anführt. Sein Teamkollege Daniil Kvyat liegt mit 267 Punkten und einem Respektabstand auf Rang zwei, gefolgt von Robin Frijns (229 Punkte). Alessio Picariello (Team SL Formula-Energy) reiht sich mit 158 Punkten auf Position fünf ein. Damit ist er der bestplatzierte aller Fahrer, die ausschließlich im Northern European Cup Formula Renault 2.0 an den Start gehen.
Die nächste Runde zur NEC FR 2.0 findet in zwei Wochen (26. bis 28. August) in der Tschechischen Republik im Rahmen des Truck Grand Prix in Most statt.