Seat Leon SC
23.10.2011
Elia Erhart ist der neue Supercopa Meister 2011
Die Fans im badischen Motodrom erlebten das wohl emotionalste Saisonfinale in der achtjährigen Supercopa-Historie. Hinter dem an diesem Wochenende nicht zu schlagenden Duo Williams und Marschall blieb am Samstag für Gabor Weber und einen Tag später für Petr Fulin nur jeweils der dritte Platz.
Bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt kämpften die Fahrer am Sonntag nicht nur gegen ihre Kontrahenten, sondern auch mit dem kalten Asphalt. Bereits nach wenigen Metern erwischte es den Ungarn Gabor Weber, der bei der Anfahrt auf die Nordkurve seinen heftig übersteuernden Leon nicht mehr einfangen konnte und ausschied. Auf Position eins konnte sich zunächst der neue Champion Elia Erhart halten, der nach Platz sechs am Samstag von der Pole Position ins Rennen gegangen war. Dahinter überquerten nach der ersten Runde Petr Fulin, Shane Williams, der Norweger Stian Paulsen und Thomas Marschall als Fünfter die Ziellinie. Eine Reihenfolge, die bereits in der zweiten von 13 Runden gehörig durcheinander gewirbelt wurde.
Vor allem Williams und Marschall erwiesen sich für die Konkurrenz an diesem kalten Sonntagmorgen als zu schnell. Nach Runde zwei führte der Südafrikaner vor dem Routinier aus Eggenstein. Einzig Paulsen, der in der vierten Runde mit einem technischen Defekt ausschied, und Fulin konnten zunächst folgen. Der Tscheche musste sich seinen dritten Platz allerdings hart erarbeiten. Felipe Fernandez Laser, der Österreicher Mario Dablander und auch Erhart, der schließlich erneut Sechster wurde, machten Fulin den letzten Podestplatz bis in die letzte Runde streitig. An der Spitze hielt Marschall den Abstand auf Williams lange konstant. In seiner allerletzten Rennrunde allerdings übermannten den 47-Jährigen die Gefühle. Mit Tränen in den Augen verlor „Mister Markenpokal“ auf den letzten 4,5 Kilometern seiner langen Motorsport-Karriere alleine sechs Sekunden.
Einen Tag zuvor reichte Erhart ein sechster Platz, um sein Meisterstück endgültig perfekt zu machen. Nach einem durchwachsenen Qualifying war der neue Champion von Startplatz sechs aus der dritten Reihe ins Rennen gegangen. Set-up-Probleme machten dem 23-Jährigen im Rennen zu schaffen. Ohne sich auf riskante Zweikämpfe einzulassen, brachte Erhart diesen Platz trotz technischer Probleme über die Ziellinie. Für ganz vorne reichte es allerdings nicht, denn dort bestimmte Shane Williams das Tempo. Nach Platz eins im freien Training und der Pole Position im Zeittraining war der 24-Jährige auch im Rennen nicht zu schlagen.
Einen Platz gut machte dagegen Thomas Marschall im vorletzten Rennen seiner Karriere. „Mister Markenpokal“ der von Startplatz drei das Rennen aufgenommen hatte, überholte in der ersten Runde eingangs des Motodroms den Ungarn Gabor Weber, der im weiteren Verlauf der 14 Runden keine echte Chance besaß, den dreifachen Seat Leon Supercopa-Champion der Jahre 2005, 2007 und 2009 von Platz zwei zu verdrängen. Hinter Weber und vor dem neuen Meister überquerten Petr Fulin und Mario Dablander die Ziellinie als Vierter und Fünfter.
Nach 15 Wertungsläufen sammelte Elia Erhart insgesamt 203 Punkte. Dem Franken reichten am Ende zwei Rennsiege in Nürnberg und Oschersleben zum Titelgewinn. Drei zweite, zwei dritte sowie weitere Platzierungen unter den Top-Five untermauerten Platz eins. Thomas Marschall reichten drei Rennerfolge nicht. Der 47-Jährige sammelte 180 Punkte. Inklusive des Doppelerfolgs in Hockenheim brachte es der Gesamtdritte Shane Williams sogar auf fünf Saisonsiege. Der Südafrikaner hat nach 15 Wertungsläufen 175 Punkte auf dem Konto.
Stimmen nach dem ersten Rennen
Elia Erhart (Seat Leon Supercopa Meister 2011): „Dass ich jetzt neuer Meister bin, habe ich noch gar nicht realisiert. Das dauert sicher noch einige Tage. Heute musste ich mit stumpfen Waffen kämpfen. Die Balance des Autos stimmte nicht. Ich musste rund 20 Meter früher bremsen und habe alles aus dem Auto herausgeholt.“
Shane Williams (Sieger): „Mein Start war wieder einmal sehr gut. Danach haben komischerweise Thomas Marschall hinter mir und ich immer wieder dieselben Fehler gemacht.“ Jetzt will ich nochmals angreifen, um mir zumindest noch den Vizetitel zu sichern.“ Thomas Marschall (Zweiter): „Shane war heute einfach schneller. Zwar ließ ich während des ganzen Rennens nicht locker, aber er konnte immer wenn es nötig war zulegen. Mein Ziel lautet nun, zum Abschluss meiner Karriere den Vizetitel zu holen.“
Gabor Weber (Dritter): „Jetzt stand ich so oft auf dem Podest, habe aber nie gewonnen. Das ist schon frustrierend. Morgen werde ich noch einmal voll angreifen, um zu gewinnen und Vizemeister zu werden.“
Stimmen nach dem zweiten Rennen
Shane Williams (Sieger): „Das war ein schönes Rennen mit anfänglich interessanten Positionskämpfen. Ich bin besonders stolz, dass ich einen so großen Fahrer wie Thomas Marschall nochmals in Schach halten konnte. Insgesamt ist es schade, dass ich trotz meiner fünf Saisonsiege am Ende nicht die Nase vorn hatte.“
Thomas Marschall (Zweiter): „Shane war wie schon gestern einfach zu schnell. Zur Mitte des Rennens habe ich attackiert, aber mir dann überlegt, dass ich in meinem letzten Rennen nicht im Kiesbett enden wollte. In der letzten Runde war ich so gerührt, dass ich fast nichts mehr gesehen habe.“
Petr Fulin (Dritter): „Das war ein sehr hartes Stück Arbeit. Ich weiß gar nicht, wie viele Kollisionen ich im Rennen zu überstehen hatte. Das war auch die Erklärung dafür, dass ich den beiden Führenden nicht folgen konnte.“