VLN
06.04.2011
Ausfall und Rang zwei für Derscheid
Unter frühsommerlicher Witterung fand am vergangenen Wochenende der erste Lauf zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) statt. Das Team Derscheid feierte zwei Premieren: Zum einen setzte das Team erstmalig einen BMW 325i Limousinen in der Klasse V4 ein, zum anderen wurde das erfolgreiche Auto der letzten Jahre, der BMW 318is in der Serienwagenklasse V2 eingesetzt. Auf dem „Dicken“ wechselten sich Rolf Derscheid (Much), Michael Flehmer (Heiligenhaus) und Ralph-Peter Moog (Korlingen) während des vier Stunden dauernden Langstreckenrennens auf der Kombination von GP-Strecke und ehrwürdiger Nürburgring Nordschleife ab. Flehmer ging zuerst in das 1,5-Stunden dauernde Training. Eine durch nächtlichen Nebel nasse Strecke sowie das neue Auto mahnten Flehmer zur Vorsicht: Er „rollte“ zwei Mal um den Kurs und gab den Wagen an Derscheid, der aufgrund der langsam abtrocknenden Piste deutlich schneller als Flehmer fahren konnte. Die Zeit reichte zwar für einen Startplatz im vorderen Mittelfeld, aber nicht für einen Platz ganz vorne.
Die Strecke trocknete soweit ab, sodass Ralph-Peter Moog dann mit profillosen Reifen das Training aufnehmen konnte. Auf einer fast trockenen Ideallinie und nahezu ohne Gelbphasen drehte er eine Runde, deren Zeit für Startplatz zwei reichte. Der Rückstand auf den Führenden der Klasse betrug etwas mehr als ein Wimpernschlag, der Vorsprung auf den nächsten Verfolger dafür fast 30 Sekunden.
Wie schon die letzten Jahre fuhr Flehmer den Start. Sofort begann er mit der Jagd auf den ersten Rang und lieferte sich ein spannendes Duell mit dem Führenden der Klasse V4. Flehmer machte mächtig Druck, fand jedoch kein faires Mittel, um die erste Position zu übernehmen. Hart aber fair kämpften beide zur Freude der über 20.000 Zuschauer. Flehmer steuerte planmäßig in Runde acht die Box an. Nach einem perfekten Stopp durch die eingespielte Derscheid-Boxencrew ging Ralph-Peter Moog auf die Strecke. Der Konkurrent kam eine Runde später in die Box zum Stopp. Moog auf dem Derscheid Auto übernahm nun die Führung. Auf Platz eins liegend drehte Moog seine Runden und baute den Vorsprung auf mehr als 2 Minuten aus. Im 15. Umlauf blieb plötzlich und ohne Vorankündigung im Streckenabschnitt „Kallenhardt“ der Vortrieb aus. Noch ehe Routinier Moog reagieren konnte, brach das Heck aus, der Wagen schlug zuerst vorne in die Leitplanke ein und nach einer Pirouette auch noch mit dem Heck. Die so entstandenen Schäden machten jede Weiterfahrt unmöglich, auf Rang eins liegend schied der Derscheid BMW frühzeitig aus.
Die Junioren Matthias Butz (Bergisch-Gladbach) und Martin Hörter (Ransbach-Baumbach) hatten indes mehr Glück. Zwar „verwachsten“ die beiden wegen falscher Reifenwahl das Training völlig und mussten das Rennen von ganz hinten aufnehmen, konnten aber im Rennen immer weiter vorfahren. Martin Hörter durfte den Start fahren und konnte gleich mit flotten Rundenzeiten überzeugen. Nach und nach kämpfte er sich mit dem perfekt vorbereiteten BMW 318is vor und hatte alsbald den Anschluss an die Klasse V2 hergestellt. Elf Runden dauerte sein Kampf gegen die Konkurrenz und die härteste Rennstrecke der Welt, die Nordschleife. Auf Platz zwei liegend steuerte er die Box an; um den Wagen an Matthias Butz zu übergeben. Dieser setzte die gute Vorarbeit seines Kollegen weiter fort und kam immer mehr in Schlagdistanz zum Führenden der Klasse. Für einen ernstzunehmenden Angriff reichte es jedoch nicht, Butz ließ es daraufhin ruhiger angehen, um den Wagen am Stück und ohne Blessuren über die Ziellinie zu fahren. Nach vier Stunden belegte das Derscheid-Rookie-Duo mit etwa vier Minuten Rückstand den zweiten Platz der Klasse V2.