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VLN
01.06.2011

Boxengerangel kostet Peeters Racing Podium

Mit neuem Fahrer und frischem Elan kehrte Peeters Racing Team (Griesheim) nach einem ausgelassenen Rennen zum 4. Lauf der Langstreckenmeisterschaft (VLN) an den Nürburgring zurück. Von aussichtsreicher Position gestartet, beeinflussten am Ende die äußeren Umstände das Ergebnis nachhaltig.

Mit der Trainingszeit von 10:08 Minuten, gefahren von Marc Peeters (Griesheim), zeigte sich das Team Peeters Racing nach dem Training durchaus zufrieden, wohl wissend, dass Langstreckenrennen in der Regel einige Überraschungen parat halten. Extrem zufrieden war man auch mit der Leistung von Bastian Pinkert (Wetzlar), der erstmalig im Rennauto und erstmalig auf der Nordschleife unterwegs war. Mit den für einen „Nordschleifen-Neuling“ beeindruckenden Rundenzeiten konnte das Team auf ein zufrieden stellendes Rennergebnis hoffen. Marc Peeters ging von Startplatz drei der Klasse V4 ins Rennen. Zunächst konnte er im direkten Windschatten des Wettbewerbes bleiben, musste aber schon in Runde zwei abreißen lassen. Anstehende Überrundungen und Positionskämpfe kleinerer Fahrzeuge bremsten den Vorwärtsdrang von Peeters immer wieder ein. Überdies fuhr der erfahrene Pilot in dem von Un- und Ausfällen geprägten Rennen extrem Material schonend. Neun Runden kämpfte Peeters um jeden Meter und konnte sich dabei immer weiter vom Verfolgerfeld absetzen und den dritten Platz festigen. Dann kam der alles entscheidende Boxenstopp.

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Bastian Pinkert stand in der Box bereit, um den BMW 325i von Marc Peeters zu übernehmen. Ein Zeitpunkt, in dem viele Teams ihre Wagen zum Boxenstopp riefen. Bei 200 Fahrzeugen, die sich 32 Boxen mit je einer Zapfsäule teilen müssen, bleiben stark frequentierte Stoßzeiten nicht aus. Die Teams arrangieren sich sportlich fair und meist laufen die Stopps reibungslos ab. Doch diesmal ging nicht alles so glatt wie üblich: Im Kampf um die Zapfsäule und dem daraus resultierenden Rangieren, streifte Peeters mit seinem Auto den Fahrer eines anderen Teams, da dieser beim Reinkommen des Rennwagens einen Schritt zurück trat. Der Peeters-BMW wurde daraufhin mit Tritten und Faustschlägen bearbeitet, die Situation war kurz vor einem Handgemenge. Die Crew von Peeters Racing konzentrierte sich aufs Wesentliche und erledigte den Boxenstopp wie gewohnt, ohne sich durch die Querelen beeinflussen zu lassen. Dennoch kostete dieser Zwischenfall reichlich Zeit und zwei Positionen: Von Platz drei rutschte das Team auf den fünften Rang zurück und Benjamin Pinkert hatte alle Hände voll zu tun, um nicht noch auf Platz sechs durchgereicht zu werden. Doch der Youngster zeigte trotz seiner Unerfahrenheit, dass echtes Rennfahrerblut durch seine Adern fließt: Er kämpfte um jeden Zentimeter, wurde von Runde zu Runde schneller und schaffte es sogar, die schnellste Runde der teaminternen Wertung zu fahren. In Runde 19 kam Pinkert zum Tanken an die Box – planmäßig, denn für die letzten vier Runden reichte der Sprit nicht. Am Ende überquerte er mit weniger als einer Sekunde Rückstand auf Platz vier und mehr als einer Minute Vorsprung auf Platz fünf die Ziellinie. Angesichts der an Dramatik grenzenden Ereignisse war das Griesheimer Team am Ende mit der gezeigten Leistung zufrieden.

Das nächste Rennen findet am 11. Juni 2011 statt, die Renndistanz beträgt sechs Stunden.
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