VLN
31.05.2011
Viel Gelb – nur Rang zwei
Sonne, etwa 23 Grad Außentemperatur und hin und wieder eine Wolke, die für nötige Abkühlung sorgte - beste Voraussetzungen, um ernsthaften Motorsport am Nürburgring zu betreiben. Das wusste auch Teamchef und Fahrer Thomas Kappeler (Bad Saulgau), der zuerst ins Training des 4. Rennens zur VLN startete. Insgesamt drei Anläufe brauchte er, um Starplatz eins der Klasse SP5 zu erobern: In Runde eins haderte er mit kalten Reifen, in Runde zwei schaffte er mit einer Zeit von 8:57 Minuten den Sprung auf Startposition eins, in Runde drei hatte er bis für eine halbe Runde freie Fahrt, dann wurde er durch langsamere Fahrzeuge und gelbe Flaggen ausgebremst. Thomas Gerling (Uchte) drehte zunächst nur eine Runde, wollte aber zum Ende des Rennens noch mal auf die Piste. Harald Hennes (Eschweiler) hatte indes weniger Glück: Nach nur etwa einer Viertelrunde auf der 25km langen Rennstrecke wurde das Training aufgrund eines schweren Unfalls abgebrochen und nicht wieder gestartet. Mit der Position war das Team zwar zufrieden, jedoch hätte man sich weitere Trainingsrunden gewünscht.
Kleine Reibungsverluste kosten Zeit
Mit fast 45 Minuten Verspätung erfolgte der Start zum vierten Rennen der Saison um 12:44 Uhr. Teamchef Kappeler ging zuerst ins Rennen und behielt die erfolgreiche Taktik der ersten Rennen bei: Aus allem Getümmel raushalten, Auto und Reifen schonen und wenn nötig die Konkurrenz erst einmal ziehen lassen, um sie später wieder einzufangen. Erneut erwies sich diese Strategie als goldrichtig und schon in der dritten Runde hatte Kappeler die Spitze zurückerobert und konnte sich mit jeder durchfahrenen Kurve vom Wettbewerb absetzen. Für Kappeler standen insgesamt zehn völlig problemlose Runden auf der Agenda, die er einem Uhrwerk gleich abspult. In Runde acht fuhr er mit 9:01 Minuten nicht nur die schnellste teaminterne Zeit, sondern auch die schnellste Zeit in der Klasse SP5. Beim Boxenstopp und der Fahrzeugübergabe an Thomas Gerling schmolz der Vorsprung dahin und der schnelle Mann aus Uchte ging mit einigen Sekunden Rückstand auf die Jagd nach Rang eins der Klasse. Statt aufzuholen blieb der Rückstand nahezu konstant und schmolz nur ganz langsam. Grund waren ungewöhnlich viele Unfälle, die Gerling immer wieder bremsten und seinen Rhythmus durcheinander brachten.
Überdies verspürte er im letzten Drittel seines Stint heftige Vibrationen vom linken Vorderrad. In Runde 20 steuerte Gerling planmäßig die Box an, um den Fahrerplatz an Harald Hennes zu übergeben, der in den folgenden sechs Runden versuchte, den Rückstand wieder wett zu machen. Doch auch er kam nicht wirklich in Schlagdistanz, auch wenn der Rückstand ein wenig geringer wurde. Auch hier war die Ursache in zahlreichen, zu passierenden Unfallstellen zu finden. Am Ende reichte es für das Team aus Bad Saulgau zum zweiten Platz der Klasse SP5 mit einem Rückstand von weniger als 20 Sekunden auf den Sieger. Mit diesem Ergebnis konnten die drei Fahrer weitere, wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft gewinnen. Mit 35,36 Punkten liegen sie nur 2,55 Punkte hinter dem Tabellenführer auf Rang zehn.
Stimmen nach dem Rennen
Thomas Kappeler, Teamchef und Fahrer
„Diesmal ging nicht mehr, wir haben alles gegeben, aber die äußeren Umstände haben eine bessere Platzierung verhindert. In meinem Stint hatte ich noch verhältnismäßig freie Fahrt, erst ab der zweiten Rennhälfte häuften sich die Unfälle. Hennes und Gerling hatten damit ordentlich zu kämpfen. Hinzu kam, dass wir den ersten Platz beim Boxenstopp verloren haben und durch die Gegebenheiten nicht mehr einfahren konnten. Natürlich sind wir mit dem Ergebnis zufrieden, denn 2010 hatten wir beim vierten Rennen bereits vier Ausfälle zu beklagen. Jetzt wird der Wagen überarbeitet und für das kommende Rennen in 14 Tagen vorbereitet.“
Harald Hennes, Fahrer
„Nur eine halbe Trainingsrunde blieb mir – ich wäre gerne mehr gefahren. Mein Stint war geprägt von vielen Unfallstellen, bei denen ich immer wieder das Tempo drosseln musste. So kam ich nicht wirklich an den Führenden ran, auch wenn ich alles gegeben habe. Vielleicht haben wir im nächsten Rennen etwas mehr Glück. Der Wagen und das Team haben super gearbeitet und ich freue mich auf den kommenden Start.“
Thomas Gerling, Fahrer
„Es war nicht mein Rennen: Ich bin nicht in meinen Rhythmus gekommen, musste ständig neu ansetzen und kam somit nicht in die Nähe des Führenden. Es ärgert mich wirklich, dass wir den Vorsprung von Thomas Kappeler nicht in einen Sieg umwandeln konnten. Aber so ist Rennsport nun mal. Übrigens: Die Vibrationen waren völlig harmlos und durch aufgefangenen Gummi hervorgerufen.“