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24h Nürburgring
20.05.2012

Mehrere Premieren für HEICO SPORTIV

Für mehrere Premieren sorgte HEICO SPORTIV bei der 40. Auflage des ADAC 24h-Rennen auf dem Nürburgring: Erster Renneinsatz eines Dieselmotor, Comeback von „Green Racing“ mit Biodiesel und leider auch erster Ausfall bei einem 24h-Rennen nach sieben Zielankünften in Folge.

Das 24h-Rennen auf der 25,378 Kilometer langen Nürburgring-Nordschleife gilt als das härteste Langstreckenrennen der Welt und ist alljährlich die größte motorsportliche Herausforderung für zahlreiche Hersteller, Teams und Fahrer aus aller Welt. Für HEICO SPORTIV, Klassensieger beim 24h-Rennen 2006 und 2010, war es vor den Augen von 235.000 Besuchern der Beginn einer neuen Ära.

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Tolles Zeittraining: Platz Zwei
Erstmals kam im Volvo C30 by HEICO SPORTIV ein D5-Dieselmotor zum Einsatz, der gemeinsam mit den Spezialisten der Volvo Car Corporation entwickelt wurde. Bereits im Vorfeld des ehrgeizigen Projektes konnten nicht alle Lieferanten den engen Zeitplan erfüllen, sodass der von EVONIK und Castrol unterstützte Volvo im freien Training seinen ersten Rollout erlebte. Nach anfänglichen kleinen Problemen im ersten Zeittraining erzielte das Fahrerquartett Patrick Brenndörfer, Martin Müller, Ulli Andree und Frank Eickholt eine Rundezeit von 10:16.448 Minuten und dadurch einen guten, zweiten Platz in der Klasse „AT“ für Alternative Kraftstoffe. „Für die erste Runde im Diesel-Volvo nicht schlecht“, schmunzelte Martin Müller nach seiner Qualy-Runde. „Ich bin überrascht, welche Performance der Volvo C30 aus dem Stand hat“. Auch Dank der passenden Reifen von Pirelli, die für grandiosen Grip gesorgt haben“.

Zuversicht vor dem Rennen
Traditionsgemäß übernahm HEICO SPORTV PR-Mann Patrick Brenndörfer den Startturn. „Ich bin zuversichtlich, dass wir aufgrund des hohen Drehmoments einen guten Start haben werden und uns durch konstant gute Rundenzeiten und einen geringen Kraftstoffverbrauch nach vorne arbeiten werden“, meinte Brenndörfer vor dem Start.

Dieser verlief dann auch weitestgehend problemlos, lediglich sporadische Zündaussetzer hinderten den Vorwärtsdrang. „Ein Elektronikproblem, dass nicht sofort zu lokalisieren ist“, so Brenndörfer´s Kurzdiagnose.

Nach kurzem Check übernahm Müller das Volant, ehe er eine unverschuldete Kollision zu beklagen hatte, die einen nicht planmäßigen Boxenstopp nach sich zog. „Ich fuhr gerade in Richtung der Linkskurve am Bergwerk, als mir ein schwarzer BMW ohne Grund auf das linke Vorderrad fuhr“, so Müller. Erneut durften die flinken Hände des Technikerteams um Felice Sgura ihr Können beweisen und richteten in Rekordzeit den Volvo C30 nach Wechsel von Spurstange und Felge für die anstehende Nacht.

Im weiteren Verlauf des Rennens wurden die Zündaussetzer immer häufiger. Trotz intensiver Suche konnte das Team die Ursache im hochkomplexen Motormanagementsystem nicht finden. Nach 19 Runden entschied die Teamleitung vor Einbruch der Nacht schließlich, die Startnummer 188 aus dem Rennen zu nehmen. „Unsere Rundenzeiten sind zunehmend langsamer geworden.
Damit tun wir uns, dem Fahrzeug und auch der Konkurrenz keinen Gefallen. Daher haben wir uns schweren Herzens entschlossen, den Volvo C30 by HEICO SPORTIV aus Sicherheitsgründen aus dem Rennen zu nehmen“, bilanzierte Geschäftsführer Holger Hedtke.

Positives Fazit trotz Ausfall
Für HEICO SPORTIV war dies der erste technische Defekt seit 2007 und der erste Ausfall beim 24h-Rennen überhaupt. „Wir haben es gewagt, mit einer kompletten Neuentwicklung ohne Testkilometer an den Start zu gehen und konnten trotzdem auf Anhieb beweisen, dass das „Green Racing“ Dieselprojekt enormes Potenzial hat“, bilanzierte Brenndörfer. „Wir stehen noch ganz am Anfang der Entwicklung, werden jetzt die Kinderkrankheiten beheben und schon bald wieder am Start stehen. Mit uns darf in Zukunft gerechnet werden“.

Bis dahin muss nicht lange gewartet werden: Der nächste Renneinsatz ist das 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen am 04. August 2012, erneut auf dem Nürburgring.