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ADAC Kart Masters
11.07.2012

Meisterschaftsentscheidung in Liedolsheim?

Nach sechs Wochen Pause dröhnen am kommenden Wochenende wieder die Motoren in Deutschlands stärkster Kart-Serie. Im badischen Liedolsheim findet die vorletzte Veranstaltung des ADAC Kart Masters der Saison 2012 statt und es könnten schon die ersten Titelentscheidungen fallen.

Die besten Chancen hat Michele Di Martino (Eitorf/Jedi Racing Team) in der Schaltkartklasse KZ2. Der amtierende Vize-Europameister reist mit der Idealpunktzahl von 150 nach Liedolsheim und könnte nur noch durch einen Ausfall auf seinem Weg zur Meisterschaft gestoppt werden.

Michele ist sich diesem bewusst und wird alles daran setzen, die Rennen unbeschadet zu überstehen: „Auch wenn es vielleicht danach aussieht, waren die ersten Wertungsläufe nicht immer einfach für mich. Einige Male musste ich mich stark wehren, nun stehe ich aber sehr gut da und werde versuchen in Liedolsheim so wenig Risiko wie möglich einzugehen“, zeigt sich der Pilot aus Eitorf zuversichtlich.

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Ebenfalls könnten in beiden IAME X30 Klassen und der KF2 die Würfel vorzeitig fallen. Bei den IAME X30 Junioren führt die schnelle Saarländerin Carrie Schreiner (Völklingen/RMW Motorsport) das Klassement seit dem ersten Rennen in Oschersleben an. Nach vier Siegen in Folge stand sie in Kerpen erstmals nicht ganz oben auf dem Podest. Der Kölner Julian Müller dominierte sein Heimspiel und gab eine deutliche Kampfansage: „Nach einem schwierigen Saisonauftakt lief in Ampfing und Kerpen alles planmäßig. Nun werde ich versuchen, an den noch ausstehenden Wochenenden den Titel an mich zu reißen.“ Noch hat Schreiner allerdings 33 Punkte Vorsprung.

In der Senioren-Wertung ging zuletzt kein Weg am Vizemeister des vergangenen Jahres Christoph Turi (Fernwald) vorbei. Mit Triumphen in Ampfing und Kerpen preschte der Hesse an die Spitze des 34-Mann starken Feldes und reist mit einem komfortablen Polster von 25 Punkten zur vorletzten Veranstaltung. 2011 wurde Turi in Liedolsheim jeweils Zweiter und sieht für die diesjährige Auflage noch Steigerungspotential: „Nach Rang zwei, strebe ich nun den Sieg an. Mein Material funktioniert einwandfrei und ich sollte damit in der Lage sein, die Weichen zum Gewinn der Meisterschaft zu stellen.“

Ein ähnliches Bild in der KF2, Lucas Speck (Haan/Mach1 Motorsport) zeigte bis dato die größte Konstanz und ist Leader im Championat. „Das Wochenende in Kerpen verlief nicht optimal, trotzdem konnte ich mich weiter absetzen und bin mir sicher, dass ich am Ende den Titel gewinnen kann“, Speck zuversichtlich.

Große Spannung herrscht dagegen noch bei den Bambini und in der KF3-Klasse. Bambini-Doppelchampion Max Hesse (Wernau/Solgat Motorsport) führte das Klassement bis zur Veranstaltung in Kerpen deutlich an, doch ein Ausfall ließ die Konkurrenz aufholen. Gilian Lipinski (Gelsenkirchen/MSC Langenfeld e.V.) fuhr mit einem Sieg und Rang zwei bis auf sieben Zähler an den Wernauer heran und wittert nun seine Chance. Doch einfach wird es für ihn nicht, der 1.060 Meter lange Kurs in Liedolsheim ist Hesses Heimstrecke und der möchte seinen Vorteil gekonnt ausspielen. „Ich bin dort meine ersten Runden im Kart gefahren und werde alles daran setzen, den Punkteverlust wieder auszugleichen.“

Unglaublich eng hängen erneut die Junioren der Klasse KF3 zusammen. Mit durchschnittlich über 45 Teilnehmern ist die Klasse die stärkste der Meisterschaft und sah mit Marcel Lenerz (Ludwigsau-Tann/TB Motorsport Racing Team), Hannes Janker (Röthenbach/TB Motorsport Racing Team) und Gino Wetzels (Waldfeucht/Hantscher Racing) schon drei Meisterschaftsführende. In Liedolsheim werden die Karten jedoch neu gemischt und jeder könnte das Ruder wieder an sich reißen. Mit der Kombination Zanardi/IAME setzt das Trio auf jeden Fall auf das gleiche Rennmaterial.

Nach seinem Doppelsieg in Kerpen führt Gino Wetzels derzeit die Tabelle an und will in Baden seine Spitzenposition verteidigen. „Nach dem erfolgreichen Wochenende in Kerpen, werde ich auch diesmal voll attackieren.“ Doch auch seine Gegner sind sich ihrer Möglichkeiten bewusst. „Unsere Tests verliefen sehr gut und ich bin zuversichtlich, die Gesamtführung wieder zu übernehmen“, ergänzt Janker.

Die rund 180 Teilnehmer starten am Freitagmorgen mit den ersten freien Trainings in das vierte Rennwochenende der Kartserie des zweitgrößten Automobilclubs der Welt. Am Samstag folgen dann das Zeittraining und die Vorläufe, woraus am Sonntag jeweils die besten 34 Fahrer in zwölf Finals um Meisterschaftspunkte kämpfen.
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