ATS Formel 3 Cup
10.04.2012
ATS Formel 3 Cup Premiere in Zandvoort
Van Amersfoort Racing hat ja beim Saisonauftakt quasi ein Heimspiel. Bringt das Vorteile?
Frits van Amersfoort: Nein, die Strecke ist für uns genau so neu wie für die anderen Teams. Vielleicht gibt es sogar ein Nachtteil gegenüber Lotus beispielsweise, die sind in den letzten Jahren immer mit der Formel-3-Euroserie in Zandvoort gewesen. Zudem kann man in Zandvoort wegen der krassen Lärmvorschriften mit einem Formel 3 nicht optimal testen. Viele Leute kennen diese Hintergründe nicht und glauben wir hätten hier einen Vorteil, den es leider nicht gibt.
Bestimmt sind viele Gäste und Sponsoren in Zandvoort. Dies kann Motivation, aber auch viel Arbeit bedeuten. Ist das Team darauf vorbereitet?
Frits van Amersfoort: Stimmt, wir werden in Zandvoort etwa 200 Gäste haben. Aber das ist kein Problem, wir sind gut vorbereitet und kennen dies aus der Vergangenheit.
Wohl kaum ein anderes Team kennt den Circuit Park Zandvoort so gut wie ihr. Wie oft im Jahr seid ihr in Zandvoort?
Frits van Amersfoort: Mit unserem Formel Renault Team war Zandvoort immer eine fixe Nummer. Deswegen kennt Dennis van de Laar die Strecke natürlich sehr gut. Dennis wohnt zudem in Zandvoort und begann seine Karriere im nationalen Suzuki Swift Cup, er hat also viele Runden dort absolviert. Mit einem Formel-3-Auto sieht die Welt jedoch ganz anders aus. Ich persönlich habe viele, viele Erinnerungen an Zandvoort. Als kleiner Junge war ich schon 1966 da. Auch das erste Rennen als Teambesitzer fand in Zandvoort statt. Damals in der ganz populären Formel Ford 1600, später dann mit der Formel Opel und auch ein paar Mal sind wir auch beim Formel-3-Masters angetreten. Aber das ist schon lange her.
Worauf kommt es in Zandvoort an, gibt es eine Schlüsselstelle. Wo kann man besonders viel Zeit holen oder auch sein Rennen verspielen?
Frits van Amersfoort: Zandvoort ist eine Rennstrecke der alten Generation. Spät bremsen vor der 180 Grad Tarzanbocht, dann die schnelle Rechts Gerlach sind die schönen Kurven die man von der Haupttribüne aus gut übersehen kann. Dann kommt die ganz schnelle Scheivlak Kurve die man mit über 200 km/h nehmen kann. Nicht nur schnell, sondern auch ‘blind’. Die Schikane Audi S, ist dann zwar eine langsame Kurve, aber hier ist wieder spätes Bremsen sehr wichtig. Zandvoort ist eine der schwierigsten und anspruchvollsten Strecken der Saison 2012.
Du setzt drei Fahrzeuge ein. Gibt es eine Nummer 1 im Team?
Frits van Amersfoort: Es gibt zwar nur ein Auto mit der Startnummer 1, doch die Positionen im Team sind für alle Fahrer gleich.
Lucas Auer kommt aus einer erfolgreichen Rennfahrer-Familie. Kann ihm sein Onkel Gerhard Berger heute noch Tipps geben. Er ist ja seinerzeit auch Formel 3 gefahren. Sind die Autos noch vergleichbar?
Frits van Amersfoort: Der Lucas liebt, wie sein Onkel, besonders die schnellen Kurven. Gerhard Berger ist in den Jahren 1983-84 Formel 3 gefahren und ich weiß auch aus meine persönliche Erfahrung das sich seit dem viel, viel verändert hat. Nicht nur die Autos sind viel komplexer und schneller geworden, auch die ganze Datenverarbeitung war damals noch in den Kinderschuhen. Der Lucas kann einige Tipps annehmen, doch seine fahrerische Entwicklung muss er selber durchlaufen, zusammen mit uns.