Im Mittelpunkt stand vor allen Dingen das Testen der für ihn unbekannten Vega-Reifen und die entsprechende Abstimmung seines Tony Kart/Vortex-Materials. Dass ihm die Umstellung auf die neuen Reifen nicht allzu schwer fiel, bewies Detmers bereits im Zeittraining, wo er sich mit der drittschnellsten Runde in Szene setzen konnte. Dennoch war der bekennende Perfektionist nicht ganz zufrieden: "Das Setup passt noch nicht hundertprozentig. Wir haben aber weniger Probleme den Vega-Reifen zu verstehen, sondern eher Schwierigkeiten die Abstimmung auf den vorhandenen Mischgummi auf der Strecke zu finden. Leider fahren an diesem Wochenende sehr viele Klassen mit den unterschiedlichsten Reifenmarken, wie Dunlop, Bridgestone und Mojo. Das erleichtert uns als Vega-Fahrer die Sache nicht wirklich."
Anzeige
Doch auch diese Herausforderung meisterte der Senioren-Fahrer und sein KSM Racing Team zunehmend und so erntete man im Prefinale bereits die ersten Lorbeeren. Der Youngster konnte sich perfekt in Szene setzen und erkämpfte sich nach wenigen Runden die Spitze. Zur Halbzeit ließ er jedoch eine kleine Lücke, welche sofort erbarmungslos von zwei Kontrahenten ausgenutzt wurde. Am Ende betrieb Detmers aber Schadensbegrenzung und holte sich bis zum Fallen der Zielflagge den zweiten Rang. "Ich hatte ein kleines Vergaserproblem und kam immer schlechter aus den Ecken heraus. In einem engen Fahrerfeld wird so etwas natürlich gleich ausgenutzt", schilderte Detmers im Ziel.Im Finale schlug der Österreicher dann fulminant zurück. Mit einem Bombenstart katapultierte er sich an die Spitze des Feldes. Doch die Konkurrenz machte noch in den ersten Runden enorm Druck und scheute auch vor Lackaustausch nicht zurück. Hier zog Detmers den Kürzeren und so fiel er nach einem Rempler bis auf Rang sechs zurück. "Es ging sehr hart zur Sache in der Anfangsphase. Als ich auf Position sechs abgerutscht bin, dachte ich mir, dass es vor mir mit Sicherheit noch mehr Kollisionen geben wird", so der KSM-Schützling, der Recht behalten sollte. Denn nur wenige Runden später gab es vor ihm ein großes Gerangel, das gleich vier Piloten ins vorzeitige Aus beförderte. Detmers konnte dem Chaos mit geschickter Fahrt ausweichen und fand sich auf Position zwei wieder. Fortan machte er Jagd auf den Führenden und näherte sich diesem Meter um Meter. Zu einem Duell sollte es aber nicht mehr kommen, da der Spitzenreiter mit einem technischen Defekt aufgeben musste. Damit war der Weg frei für Detmers, der letztlich mit über sieben Sekunden Vorsprung gewann.
"Ich bin zufrieden mit unserem Abschneiden. Wir haben wichtige Erkenntnisse über die Reifen gewonnen und waren in den Rennen ganz vorne mit von der Partie. Ich freue mich über den Sieg - auch wenn ich diesen natürlich lieber im direkten Kampf geholt hätte. Wir haben aber gezeigt, dass es manchmal auch besser ist abzuwarten und sich aus hitzigen Situationen herauszuhalten", resümierte Detmers am Abend.
Zeit für eine Pause hat der Nachwuchspilot nun nicht. Bereits am kommenden Wochenende steht in Wackersdorf der zweite Lauf der Deutschen Kartmeisterschaft auf dem Programm bevor gleich danach an selber Stelle die Europameisterschaft ruft.
