Für das anstehende Rennwochenende in Australien wurden der mittelharte P Zero White sowie der softe P Zero Yellow nominiert. Der Zeitunterschied zwischen den beiden Mischungen wird auf sechs Zehntel Sekunden pro Runde geschätzt. Wie immer in Australien können die Wetterbedingungen stark schwanken. Daher stehen auch die P Zero Green Intermediate und die P Zero Blue Regenreifen bereit.
In diesem Jahr gelten einige neue Reifenregeln. So stehen den Teams sämtliche elf Reifensätze ihres Kontingents von Beginn des ersten freien Trainings am Freitag an zur Verfügung. Das soll die Teams dazu ermutigen, die Fahrzeuge bereits zu Beginn des Rennwochenendes möglichst viel zu fahren und dadurch für möglichst viel Aktion auf der Piste zu sorgen. Zudem haben die neuen technischen Regeln den so genannten angeblasenen Diffusor verbannt. Pirelli hat darauf reagiert und Hinterreifen entwickelt, die mehr Grip haben als im Vorjahr. Zudem können die Zuschauer dank neuer Markierungen die Mischungs-spezifischen Farben an den Reifen besser erkennen.
Der amtierende Weltmeister Sebastian Vettel wird in dieser Saison versuchen, der dritte Fahrer in der Formel 1-Geschichte zu werden, der den Titel dreimal in Folge gewinnen konnte. Der erste Pilot, dem dieses Kunststück gelang, war der legendäre Juan Manuel Fangio, der seinen ersten Titel 1951 mit Pirelli Reifen gewann.
Das sagt der Mann am Steuer
Sebastian Vettel, Red Bull Racing: “Wir starten in Melbourne mit dem Vorteil in die Saison, bereits ein Jahr mit den Pirelli Reifen gearbeitet zu haben. Für 2012 hat Pirelli neue Reifen entwickelt, deren Mischungen weicher sind und die schneller auf Temperatur kommen. Nachdem wir im Winter zahlreiche Testfahrten auf kalten Pisten in Spanien absolviert haben, stellen uns nun die erheblich wärmeren Bedingungen im Albert Park vor neue Herausforderungen. Wie stets wird der Kurs zu Beginn des Wochenendes ziemlich schmutzig sein. Dann werden sich die Bedingungen ändern und von Tag zu Tag verbessern. Zuerst ist die Piste holperig, was schnell zu Fehlern führen kann. Sobald sich der Grip auf dem Circuit verbessert, verändert sich das Verhalten der Reifen stark. Es gibt im Streckenverlauf viele Punkte, für die es das richtige Setup zu finden gilt. Insbesondere für die Prost Kurve. Man braucht ein gutes Setup, um die Vorderreifen zu schonen und Untersteuern zu vermeiden. Nur so erreicht man Höchstgeschwindigkeit auf der Start-Ziel-Geraden. Wir haben im Winter gute Testergebnisse erzielt, aber nun wird es ernst. Im vergangenen Jahr ist es für uns hier in Melbourne gut gelaufen. Ich hoffe, auf Kurs zu bleiben und ein weiteres gutes Rennen zu liefern.“
Das sagt Pirellis Motorsport-Direktor
Paul Hembery: “Im vergangenen Jahr haben wir die Messlatte hoch gelegt. Denn wir konnten dazu beitragen, dass es mehr Überholmanöver gab als je zuvor in der Formel 1-Geschichte. In diesem Jahr wollen wir das Spektakel noch verbessern. Dazu werden unsere Reifen weniger konservativ sein. Das können Sie bereits an der Wahl der Reifen erkennen, die wir für die ersten drei Grand Prix-Rennen des Jahres nominiert haben. Aber die Teams haben auch eine bessere Vorstellung von dem, was sie 2012 von uns zu erwarten haben. Und nach fast 50.000 Testkilometern sind wir sicher, dass sie inzwischen ziemlich gut mit den Eigenschaften der Reifen und den möglichen Strategien zurecht kommen. Unser Ziel war es, den Teams Reifen zu geben, die ihnen mehr Optionen bieten. Daher wird man natürlich noch mehr über die Pneus reden. Die Fahrer und die Autos werden immer die Stars der Show bleiben. Aber wir möchten die Reifen noch mehr in den Vordergrund stellen. Die Teams baten uns, sie dieses Jahr herauszufordern. Und selbstverständlich wollen wir sie nicht enttäuschen. Daher freuen wir uns schon auf das nächste großartige Rennen in Australien. Es ist dank der wunderbaren Atmosphäre und des herzlichen Gastfreundschaft immer ein fantastischer Ort, um in die Saison zu starten.“
Technische Daten zu den Reifen
- Australien ist eine semi-permanente Strecke mit glattem Asphalt, die während des Jahres nicht sehr intensiv genutzt wird. Das heißt, zu Beginn des Rennwochenendes ist die Strecke ziemlich „grün“. Aber das wird immer besser, je mehr Gummi sich ablagert.
- Pro Auto werden rund zwei Boxenstopps erwartet: Das war die Siegstrategie des vergangenen Jahres, die auch 11 der 14 Fahrer nutzten, die das Ziel sahen.
- Auf dem 5,303 Kilometer langen Albert Park Circuit geht es mehr um die Beschleunigung und das Bremsen als um irgendwelche anspruchsvollen Kurven. Daher wirken die Längskräfte stärker auf die Reifen ein als die seitlichen Kräfte.
- Der linke Hinterreifen wird im Albert Park am stärksten belastet, da es zehn Links- und sechs Rechtskurven gibt.
- Beim Wetter gibt es viele mögliche Szenarien, von strömenden Regen bis zu strahlendem Sonnenschein. Der softe und der Medium-Reifen repräsentieren die vielseitigste Slick-Kombination, um eine große Temperatur-Spanne zu händeln. Frühe Vorhersagen deuten auf möglichen Regen beim freien Training am Freitag.
- Im vergangenen Jahr nominierte Pirelli die harte und die softe Mischung: Die Nominierung für dieses Jahr ist weniger konservativ – denn der Medium-Reifen ähnelt in seinen Eigenschaften eher dem soften Slick von 2011.