Formel 1
18.12.2012
F1-Saisonrückblick: Lotus F1 Team
Nach dem Qualifying in Australien dann verdutzte Mienen: Lediglich Startplatz 17, das Aus schon in Q1. So hatte man sich das Comeback von Räikkönen nicht vorgestellt. Im Rennen zeigte der „Iceman“ dann allerdings eine seiner berühmten Aufholjagden und beendete das Rennen auf Platz sieben.
In Malaysia folgte ein respektabler fünfter Platz und beim Rennen in China lag Räikkönen gegen Ende des Rennens auf Platz zwei, fiel allerdings auf Platz 14 zurück, da seine Reifen abbauten. Wiedergutmachung dann beim Bahrain-GP: Räikkönen schaffte es mit einer fehlerlosen Leistung auf den zweiten Platz und konnte bereits im vierten Rennen nach seinem Comeback eine Podiumsplatzierung feiern. Podien folgten auch in Valencia (Platz zwei), Deutschland (Platz drei) und Ungarn (Platz zwei). In Ungarn verpasste der Finne den Sieg nur knapp und kämpfte bis zur letzten Runde verbissen mit McLaren-Piloten Lewis Hamilton um den Sieg, zog am Ende allerdings den Kürzeren.
Nach der Sommerpause ging es beim Großen Preis von Belgien für Räikkönen erfolgreich weiter: Er sicherte sich den dritten Platz und erhielt zur gleichen Zeit damit seine WM-Chancen, eine Leistungen, die im Hinblick auf Räikkönens zweijährige F1-Pause bemerkenswert ist. Nach dem Grand Prix in den belgischen Ardennen schaffte es Räikkönen nicht mehr aufs Podium, dem E20 schien es plötzlich an Speed zu fehlen, was sich besonders im Qualifying zeigte.
Beim Abu Dhabi-GP profitierte der „Iceman“ vom Ausfall von Lewis Hamilton und gewann so seinen ersten Grand Prix seit Belgien 2009. In den letzten beiden Rennen folgten ein siebter und ein zehnter Platz. Besonders betonen muss man, dass Kimi Räikkönen in der Formel 1-Saison 2012 der einzige Pilot ist, der jedes einzelne Rennen beendet hat und dabei in 19 von 20 Rennen in die Punkte fuhr. Somit beendete Räikkönen seine Comeback-Saison auf einem erfolgreichen dritten WM-Rang.
Beeindrucken, aber auch beängstigen konnte Räikkönens Teamkollege Romain Grosjean. Auch der Franzose erlebte eine Art F1-Comeback, da er bereits in der Formel 1-Saison 2009 für Renault startete, nachdem Nelson Piquet Jr. nach dem absichtlich verursachten Unfall beim Singapur-GP entlassen worden war. Damals konnte Grosjean mit seinen Leistungen nicht wirklich überzeugen – was ihm allerdings 2012 direkt nach dem Qualifying gelang. Nachdem sein erfahrener Teamkollege Räikkönen lediglich einen 17. Platz erreichte, stellte Grosjean seinen E20 auf einen beeindruckenden dritten Rang.
Im Rennen fiel er dann allerdings aufgrund einer Kollision mit Pastor Maldonado aus. Auch in Malaysia konnte er das Rennen wegen eines Drehers nicht beenden. In China folgten dann mit einem sechsten Platz die ersten Punkte und beim folgenden Grand Prix von Bahrain freute sich der immer grinsende Franzose über sein erstes Formel 1-Podium (Platz drei). Weitere Podien gelangen ihm in Kanada (Platz zwei) und in Ungarn (Platz drei).
Trotz der eindrucksvollen Ergebnisse sorgte Romain Grosjean eher mit negativen Schlagzeilen für Aufsehen: Häufig war der französische Lotus-Pilot in Kollisionen verwickelt, aus Sicht der FIA häufig auch der Verursacher. Besonders in Erinnerung geblieben: Die durch Grosjean verursachte Start-Kollision beim Großen Preis von Belgien, die für Grosjean eine harte Strafe mit sich zog – Für den italienischen Grand Prix wurde der Franzose gesperrt.
Für ihn griff der Belgier Jerome d’Ambrosio ins Steuer, der in der letzten Saison neben Timo Glock bei Marussia gestartet war. Der Belgier beendete sein Rennen auf Platz 13 und fuhr ein eher unauffälliges Rennen. Ab dem Grand Prix in Singapur saß wieder Romain Grosjean im Boliden und konnte für das Team noch einige Male punkten. Allerdings konnte man deutlich sehen, dass der Franzose nach seiner Sperre deutlich weniger aggressiv fuhr und kein Risiko mehr einging. Seine erste volle Formel 1-Saison beendete der Franzose auf WM-Rang acht.
2012 war für Lotus mit WM-Rang vier ein erfolgreiches Jahr, auch wenn ohne die unnötigen Zwischenfälle Grosjeans sicherlich noch mehr möglich gewesen wäre.
Text: Antonia Grzelak - motorsport-xl.de