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Formel 1
03.09.2012

Renault Sport F1 erobert zwei Podestplätze in Spa

Der Große Preis von Belgien in Spa-Francorchamps wurde dem legendären Ruf der klassischen Rennstrecke absolut gerecht. In einem jederzeit spannenden Rennen voller Überholmanöver und strategischer Finessen erreichten gleich zwei Fahrer mit Motoren von Renault das Podium. Weltmeister Sebastian Vettel und Red Bull Racing krönten ihre Aufholjagd von Startplatz zehn mit Endrang zwei, Kimi Räikkonen und das Lotus F1 Team brillierten mit Platz drei – der vierte Podestplatz des Finnen in den vergangenen fünf Rennen.

Mit Mark Webber im zweiten RBR 8 auf Rang sechs kam ein weiterer Pilot mit dem Renault RS27-V8 im Heck in die Punkteränge.

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Nach einem heftigen Startunfall schickte die Rennleitung bereits nach wenigen Sekunden das Safety-Car auf die Strecke. Nach dem Restart eröffnete Sebastian Vettel eine sehenswerte Aufholjagd. Er überholte zunächst Heikki Kovalainen, dann Felipe Massa, Teamkollege Mark Webber und Bruno Senna. Sein Boxenstopp bei Rennhalbzeit warf ihn zunächst auf Position fünf zurück. Dieser Reifenwechsel sollte der einzige des amtierenden Weltmeisters bleiben. Durch diese Strategie gewann Vettel in der Folge weitere Plätze, da praktisch alle direkten Gegner auf eine Zwei-stopp-Strategie setzten und einen weiteren Boxenhalt einlegen mussten.

Vettel und sein Red Bull Racing-Renault gingen dagegen so sorgfältig mit den Reifen um, dass der Deutsche 13 Sekunden hinter Sieger Jenson Button als Zweiter ins Ziel kam. Durch diesen Erfolg verkürzte der 25-Jährige seinen Rückstand auf den in der Fahrerwertung führenden Fernando Alonso auf 24 Punkte.

Beim Lotus F1 Team mischten sich Freude und Enttäuschung: Romain Grosjean wurde bei dem offenbar von ihm verursachten Startunfall aus dem Rennen gerissen. Sein Teamkollege Kimi Räikkonen schob sich dagegen schon am Start auf Position zwei vor. Bis zu seinem ersten Boxenstopp wurde der Finne zwar von Nico Hülkenberg und Michael Schumacher überholt, er ließ diese Gegnern aber in der Folge nicht aus den Augen und lieferte sich packende Duelle. Höhepunkt des Zweikampfes mit Rekord-Weltmeister Schumacher war Räikkönens spektakuläres Überholmanöver eingangs der Eau Rouge-Senke, das ihm Rang drei und damit den dritten Podestplatz in Folge bescherte.

Das Williams F1 Team erlebte nach vielversprechenden Ansätzen ein enttäuschendes Wochenende. Pastor Maldonado legte erst einen Frühstart hin, geriet dann in das Durcheinander beim Startunfall und musste seinen FW34-Renault nur fünf Runden später mit gebrochenem Frontflügel abstellen. Teamkollege Bruno Senna machte beim Start viele Positionen gut und lag fast die gesamte Renndistanz über auf Punktekurs – bis in der Schlussphase seine Reifen schlagartig nachließen und ihn ein zusätzlicher Boxenbesuch aus den Top-Ten warf. Der Brasilianer wurde Zwölfter.

Das Caterham F1 Team erzielte Platz 14 mit Vitaly Petrov und 17 mit Heikki Kovalainen. Der Finne startete exzellent und lag in der Anfangsphase auf Position zehn. Mehrere Dreher warfen den 30-Jährigen aber zurück. Dass erneut beide Autos ins Ziel kamen, festigt den wichtigen zehnten Rang des Rennstalls in der Konstrukteurs-Wertung.

In der Gesamtwertung führt Red Bull Racing jetzt mit 272 Punkten vor McLaren mit 218. Für das Lotus F1 Team stehen 207 Zähler zu Buche – genug, um sich auf Platz drei leicht von Ferrari abzusetzen. In der Fahrerwertung spitzt sich der Titelkampf nach dem Ausfall des führenden Fernando Alonso in Spa zu: Der Spanier liegt mit 164 Punkten nur noch 24 Zähler vor Verfolger Vettel. Auch Mark Webber (132) und Kimi Räikkonen (131) befinden sich in Schlagdistanz.

Rémi Taffin, Leiter des Renault Sport F1 Einsatzteams: „Zwei Fahrzeuge mit Renault Power auf dem Podium in Spa-Francorchamps – das ist für uns als Motorenpartner natürlich ein hervorragendes Ergebnis. Denn auf keiner anderen Strecke im Formel 1-Kalender sind die Belastungen für die Triebwerke so hoch wie beim Großen Preis von Belgien. Der hohe Vollgasanteil, die extremen Kompressionen und zahlreichen Kuppen sowie die immensen Belastungen, die während des Rennens auf alle Motorenbauteile einwirken, machen diesen Grand Prix zum schwierigsten Saisonlauf überhaupt.

Wir haben unsere Partnerteams vor diesem Wochenende auf der ,Ardennen-Achterbahn‘ mit neuen Triebwerken ausgestattet, um einerseits die volle Motorleistung abrufen zu können und andererseits die bekannt hohe Zuverlässigkeit der RS27-V8 auszunutzen. Erfreulicherweise lief in Spa alles nach Plan: Unser Renntempo war sehr gut – ein unschätzbarer Vorteil, denn das Feld lag so eng zusammen, dass am Ende jedes kleine Detail den entscheidenden Unterschied ausmachen konnte.

Das stimmt uns auch zuversichtlich für das nächste Rennen in Monza, wo der Motor ebenfalls im Fokus steht und enormen Belastungen ausgesetzt ist. Unsere Ingenieure in Viry werden die kurze Zeit zwischen den beiden Grands Prix dazu nutzen, unsere RS27 für die langen Geraden im Königlichen Park von Monza abzustimmen und einige Detailverbesserungen einfließen lassen. Gerade in dieser wichtigen Phase der Saison leisten wir somit einen wesentlichen Beitrag, damit unsere Partnerteams die bestmöglichen Resultate erzielen können.“