Formel 1
26.12.2012
Saisonrückblick: Caterham, Marussia und HRT
Wie auch in den Vorjahren war die große Zielsetzung bei Caterham, Marussia und HRT am Ende der Saison Punkte vorweisen zu können. Dieser Zielsetzung konnte keines der Teams Folge leisten, doch trotzdem kann man bei den Teams einen Fortschritt im Vergleich zur Saison 2011 erkennen.
DerCaterham-Pilot Heikki Kovalainen konnte auch 2012 wieder mit seiner Leistung im Caterham überzeugen: Er beendete 19 von 20 WM-Läufen, lediglich in Australien fiel der Finne aus. Sowohl in Monaco, als auch Abu Dhabi gelangen ihm mit Position 13 zwei durchaus starke Performances. Der Caterham-Pilot konnte sich mitunter auch mit einigen 14.Plätzen in Szene setzen, allerdings landete er trotz dieser –wenn man sein Material bedenkt- überzeugenden Leistung lediglich auf WM-Rang 22. Sowohl Teamkollege Vitaly Petrov, als auch die beiden Marussia-Piloten Timo Glock und Charles Pic lagen nach Ende der Saison vor dem Finnen.
Grund dafür: Jedem dieser Fahrer gelang ein besseres Einzelergebnis als Kovalainen. Teamkollege Petrov konnte über die Saison hinweg durchaus auch mit einem 13.Platz (Valencia) und Plätzen innerhalb der Top-20 eine gute Performance zeigen. Der Russe beendete seine Saison auf WM-Rang 19 und als bester der sechs Piloten der „Hinterbänkler“-Teams. Dies gelang dem Russen mit einem beeindruckenden elften Platz beim WM-Finale in Brasilien, welches in der Konstrukteurs-WM Caterham wieder an Marussia vorbeibrachte und er sicherte dem Team somit einige Millionen, die der zehnte WM-Rang mit sich bringt.
Marussia konnte im Vergleich zum Vorjahr den größten Schritt nach vorne machen: Das Team lag gegen Ende der Saison vor dem Hauptkonkurrenten Caterham und verlor den starken zehnten Platz nur aufgrund Petrovs starker Leistung in Brasilien. Bis zu diesem Zeitpunkt belegte Marussia diesem WM-Rang, da Timo Glock in Singapur ein überzeugender zwölfter Platz gelang. Auch sonst zeigte Glock im Verlauf der Saison einige Performances, die durchaus beeindruckend waren, auch wenn er im Qualifying von Zeit zu Zeit hinter dem jungen Teamkollegen Charles Pic lag.
Der Franzose Charles Pic bestritt 2012 seine erste Saison in der Formel 1 und schlug sich zweifelsfrei gut. Der Rookie konnte in der ersten Saisonhälfte eher weniger mit Positionen in der Top-20 beeindrucken, allerdings steigerte er seine Performance in der zweiten Saisonhälfte und konnte einige Male mit einem 16.Platz überzeugen. Beim WM-Finale in Brasilien fuhr er einen zwölften Platz ein und sicherte sich somit WM-Rang 21 hinter seinem Teamkollegen Glock.
Für die HRT-Piloten Pedro de la Rosa und Narain Karthikeyan lief es auch 2012 nicht wesentlich besser als in den Vorjahren. Beim Saisonauftakt in Australien konnten sich beide Piloten aufgrund der 107%-Regel nicht für das Rennen qualifizieren. Zwar konnten sie sich für alle anderen WM-Läufe qualifizieren, allerdings lief es in den weiteren Rennen nicht so gut wie erhofft: Ein 15. Platz von Karthikeyan in Monaco bleibt das beste Ergebnis des Teams in 2012.
Der Routinier Pedro de la Rosa hatte wie auch Karthikeyan mit einigen technisch bedingten Ausfällen zu kämpfen und beendete seine Rennen oft außerhalb der Top-20. Er konnte häufiger als der Teamkollege auch Positionen wie P17 oder P18 einfahren, aber seine 17ten Plätze bleiben seine besten Saisonergebnisse und somit beendete der Spanier seine Saison 2012 auf WM-Rang 25, hinter dem Teamkollegen.
Im Vorfeld der kommenden Saison stehen bei den Teams einige Änderungen auf dem Plan: Charles Pic wechselt von Marussia zu Caterham, was somit das F1-Aus für Kovalainen oder Petrov bedeutet – wenn nicht gar für beide, da auch der Niederlänger Giedo van der Gaarde eine Chance auf das Cockpit zu haben scheint. Bei Marussia wird auch 2013 Timo Glock fahren, sein neuer Teamkollege wird GP2-Pilot Max Chilton, der viel Geld mitbringt, welches das Team durchaus gebrauchen kann. Ein anderes Bild bietet sich bei HRT, die wie Marussia mit Geldproblemen zu kämpfen haben:Das insolvente Team ist bisher nicht Teil der F1-Saison 2013 und sollte sich nicht ein zahlungskräftiger Käufer finden, ist dies das Aus desspanischen F1-Teams.
Text: Antonia Grzelak – motorsport-xl.de