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Porsche Super Cup
22.07.2012

René Rast holt vierten Saisonsieg in Hockenheim

Der Mann der Stunde im Porsche Mobil 1 Supercup heißt René Rast. Mit seinem 450 PS starken Porsche 911 GT3 Cup, der auf dem straßenzugelassenen Leichtbau-Sportwagen 911 GT3 RS basiert, gewann der für das Lechner Racing Team startende Titelverteidiger aus Frankfurt am Sonntag in Hockenheim das turbulente Jubiläumsrennen des schnellsten internationalen Markenpokals der Welt.

Es war bereits der vierte Saisonsieg für den zweifachen Supercup-Meister, der damit seine Führung in der Gesamtwertung weiter ausbaute. Zweiter wurde der ehemalige Formel-1-Testfahrer und Supercup-Neuling Michael Ammermüller (Pocking) von VELTINS Lechner Racing. Nick Heidfeld, der als Ex-Formel-1-Pilot sein Debüt im Porsche Mobil 1 Supercup gab, setzte sich gegen die Supercup-Spezialisten mit einer Top-10-Platzierung eindrucksvoll in Szene.

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In Hockenheim feierte der Porsche Mobil 1 Supercup sein 20jähriges Jubiläum, und das 212. Rennen seiner Geschichte machte deutlich, warum die Top-Serie der 19 Porsche-Markenpokale die Fans rund um den Globus begeistert. Ein gut besetztes Starterfeld, ein abwechslungsreiches Rennen mit harten Positionskämpfen und packenden Überholmanövern, dazu Nick Heidfeld mit einer starken Leistung auf dem VIP-Auto der Porsche AG – die Zuschauer in Hockenheim erlebten alles, was die Faszination Motorsport ausmacht.

Schon der Start sorgte für Aufregung und Nervenkitzel. Während sich René Rast von der Pole-Position sofort an die Spitze setzte, kam es weiter hinten zu einigen Kollisionen, in die mit Sean Edwards und Norbert Siedler auch die stärksten Titelrivalen des Tabellenführers verwickelt waren. Für den Briten von Konrad Motorsport und den Österreicher von VELTINS Lechner Racing, die in der Meisterschaft nur einen Punkt hinter René Rast lagen, war das Rennen dadurch bereits in der ersten Runde zu Ende. Mit leeren Händen und einem geplatzten Titeltraum mussten auch der Köschinger Christian Engelhart (Konrad Motorsport) und der Pole Kuba Giermaziak (VERVA Racing Team) die Heimreise antreten.

Für die gestrauchelten Favoriten rückten in Hockenheim andere Piloten in den Blickpunkt. Michael Ammermüller zum Beispiel, der Supercup-Neuling aus Pocking. Der VELTINS-Lechner-Racing-Pilot knüpfte im Rennen nahtlos an seine eindrucksvolle Vorstellung aus dem Qualifying an, wo er sich mit der zweitschnellsten Zeit den Platz neben René Rast in der ersten Startreihe gesichert hatte. Dessen Start-Ziel-Sieg konnte er zwar in keiner Phase des Rennens ernsthaft gefährden, doch den zweiten Platz und seine bisher beste Supercup-Platzierung gab er nicht aus der Hand. Damit übernahm er auch wieder die Führung in der Rookie-Wertung von Nicki Thiim (Dänemark), der mit seinem Hermes-Attempto-Porsche als Fünfter ins Ziel kam.

Zu den großen Gewinnern des Jubiläumsrennens gehörte auch Robert Lukas. DerPole von FÖRCH Racing ging von der 16. Startposition ins Rennen und kam als Vierter ins Ziel. Auch Kévin Estre machte das Beste aus seinem zehnten Startplatz: Der Franzose von Hermes Attempto Racing, im Vorjahr Gewinner der Rookiewertung, schaffte als Dritter den Sprung aufs Podium. Während René Rast einem sicheren Sieg entgegen fuhr, wurde weiter hinten um jeden Meter hart gekämpft. Besonders gut setzte sich dabei Michael Christensen in Szene. Der Porsche-Junior aus Dänemark, normalerweise im Porsche Carrera Cup Deutschland unterwegs, war nach falscher Reifenwahl auf abtrocknender Strecke im Qualifying mit dem 25. Startplatz sichtlich geknickt – und nutzte dann seinen zweiten Supercup-Start zur gelungenen Eigenwerbung: Mit dem Porsche 911 GT3 Cup von Konrad Motorsport verbesserte er sich mit einer beherzten und hochkonzentrierten Fahrleistung um 17 Plätze und kam als Achter ins Ziel. Sein österreichischer Junior-Kollege Klaus Bachler (Team Deutsche Post by tolimit) wurde bei seiner Premiere im Porsche Mobil 1 Supercup Zwölfter.

Ein starkes Rennen fuhr auch Nick Heidfeld. Der ehemalige Formel-1-Pilot gab im VIP-Auto der Porsche AG ein erstaunliches Debüt im Porsche Mobil 1 Supercup. Im Kampf gegen die Spezialisten machte er im Rennen mit einer Klasseleistung sieben Plätze gut und kam als Zehnter ins Ziel.

René Rast (Sieger): „Ein perfektes Rennen und ein perfektes Wochenende. Ich kam am Start sehr gut weg und konnte mich absetzen. Als das Safety Car auf die Strecke ging, war mein Vorsprung zwar weg, aber ich hatte auch einen guten Re-Start und konnte mich in der Schlussphase darauf konzentrieren, meine Führung zu verwalten. Mit diesem Sieg haben wir auch in der Meisterschaft einen großen Schritt gemacht. Im Moment läuft alles bestens.“

Michael Ammermüller (Zweiter): „Das war ein super Rennen. Der Start verlief für mich relativ unspektakulär, aber hinter mir ging’s richtig rund. In den ersten Runden kamen meine Reifen nicht richtig auf Temperatur, doch nach der Safety-Car-Phase lief das Auto perfekt. Ein Dankeschön an mein Team. Das war für uns alle ein tolles Wochenende.“

Kévin Estre (Dritter): „Für uns ist das ein fantastisches Ergebnis. Damit konnte ich nach dem schlechten Qualifying nicht rechnen. Umso mehr freue ich mich darüber, dass es so gut gelaufen ist. Das Schwierigste war heute, die Startphase heil zu überstehen, denn da ging es recht turbulent zu. Der dritte Platz ist super.“

Michael Christensen (Platz 8): „Mein Start war miserabel, aber ich habe mich ganz gut davon erholt. Vor mir war ziemlich viel los, da gab es einige Kollisionen, aber ich bin zum Glück gut durch gekommen und konnte dann immer weiter nach vorne fahren. Die letzten fünf Runden im Pulk waren sehr hart, ein toller Kampf. Ich wollte unbedingt diesen achten Platz, wollte aber natürlich auch keinen Fehler machen. In der letzten Runde kam ich dann zum Glück an meinem Vordermann vorbei. Ich bin froh, dass das Rennen so gut für mich gelaufen ist, viel besser, als ich nach dem Qualifying hoffen durfte.“

Nick Heidfeld (Platz 10): „Das ganze Wochenende mit der Porsche-Truppe hat sehr viel Spaß gemacht. Eine Top-10-Platzierung bei meinem Gaststart im Supercup gegen all die Spezialisten, das habe ich mir zwar erhofft, doch es war ein hartes Stück Arbeit. Ich denke, dass auch die Fans an den harten Positionskämpfen und den vielen Überholmanövern ihren Spaß hatten.“

Klaus Bachler (Platz 12): „Ich hatte einen guten Start, konnte bis zur ersten Kurve schon zwei Plätze gut machen. Doch dann hat es vor mir gekracht, einer ist mir ins Heck gefahren und ich habe mich in die zweite Kurve gedreht. Mein Auto hat einiges abbekommen, aber zum Glück konnte ich das Rennen zu Ende fahren. Schade, da wäre sicherlich einiges mehr drin gewesen. Trotzdem war mein erstes Supercup-Rennen eine tolle Erfahrung.“
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