Renault Clio Cup
23.08.2012
Wieder ein Sieg für Marc-Uwe von Niesewand
Ohne all zu große Erwartungen war von Niesewand in der vergangenen Woche in die Slowakische Republik gereist, denn schon im vergangenen Jahr, als der Renault Clio Cup Bohemia zum ersten Mal Station auf dem 5,922 km langen Kurs machte, verpasste er hier einen Platz in den Top Drei. Dies schien sich auch in diesem Jahr fortzusetzen, denn sowohl im freien Training am Freitag wie auch im Qualifying am frühen Samstag Morgen fehlten dem gebürtigen Adenauer in seiner schnellsten Runde jeweils einige Zehntelsekunden auf die Bestzeit. "Ich kam nicht richtig mit und wurde in allen Sessions nur Fünfter. Die anderen waren einfach schneller", gab sich der Pilot des Teams Schläppi Race-Tec selbstkritisch.
Bereits im ersten der beiden Rennen über jeweils zehn Runden wendete sich das Blatt jedoch zu Gunsten des Rheinländers. Mit einem guten Start konnte er sich an die vierte Position verbessern, die er trotz einer langen Safetycar-Phase, ausgelöst durch den Unfall eines Konkurrenten, schließlich auch ins Ziel brachte. Für den zweiten Lauf änderten die Mechaniker dann noch einige Details an der Fahrwerksabstimmung, was sich sofort positiv auswirkte. Zwar verlor Marc-Uwe, der jetzt von Platz drei ins Rennen gegangen war, im Startgetümmel zunächst zwei Positionen, doch die holte er sich in den folgenden Runden schnell wieder zurück.
Dann aber passierte es: Die beiden Führenden gerieten kurz vor Schluss im Zweikampf aneinander, was für Jan Kisiel mit einen heftigen Abflug in die Reifenstapel endete. Nachdem von Niesewand auf Platz zwei vorgerückt war, wurde das Rennen abgebrochen und der 29-jährige freute sich bereits über den gerade hier auf dem Slovakiaring nicht erwarteten Platz auf dem Siegerpodest. Doch es sollte noch besser kommen, denn bei der technische Kontrolle stellte sich heraus, dass der als Erster über den Zielstrich gefahrene Tomas Pekar die falschen Reifen montiert hatte, was logischerweise zur Disqualifikation des Tschechen führte. Die nachfolgenden Piloten rückten auf und so bekam Marc-Uwe nachträglich den Sieg zugesprochen.
"Wenn ich auf dieses Wochenende zurückblicke, kann ich nur ein großes Kompliment an mein Team aussprechen", fasste Marc-Uwe am Sonntag Abend seine Eindrücke zusammen. "Die Jungs von Schläppi Race-Tec haben tagelang am Setup meines Autos herumgeschraubt und am Ende sind wir einen guten Schritt an die Konkurrenz herangekommen. Es ist natürlich nicht schön, dass ich den Sieg unter anderem auch durch den schweren Unfall von Jan erreichen konnte, aber zum Glück ist ihm nichts Ernstes passiert. Jetzt freue ich mich auf Most in zwei Wochen, denn das ist eine wunderschöne Strecke, die ich sehr mag! Ich werde dort wieder alles geben und versuchen, so viele Punkte wie möglich mit nach Hause zu nehmen - aber dabei natürlich das Hirn einschalten und mit Blick auf die Meisterschaftstabelle keine verrückten Aktionen reiten!"