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24h Nürburgring
22.05.2013

Zum Neunten ein voller Erfolg

Mit reichlichen Turbulenzen hatte das gesamte Starterfeld des 41. Internationalen ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring zu kämpfen. Axel Duffner blieb bei seiner neunten Teilnahme nicht davon verschont und kam in einer sprichwörtlichen „Nacht und Nebel“-Aktion zu einem tollen Erfolg. Ein 24h-Rennen, das nur gut 15 Stunden dauerte, erlebte der Hornberger Küchenchef und Hotelier Axel Duffner.

Duffer absolvierte zunächst auf dem von Extrem Racing aufgebauten, eingesetzten und betreuten Wagen gemeinsam mit seinen Fahrerkollegen Rainer Kathan (Bad Wiessee), Abdulazis Al Faisal (Jeddah/Saudi Arabien) und Jaber Alkhalifa (Bahrain) ein fehlerfreies und aussichtsreiches Training. In zwei gezeiteten Trainingssitzungen schaffte es das deutsch-arabische Quartett das BMW Z4 Coupè auf den zweiten Startplatz der Klasse zu stellen.

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„Eine aussichtsreiche Position, auch wenn bei einem 24h-Rennen der Startplatz nur wenig Aussagekraft und deutlich mehr Prestigekraft hat. Dennoch waren wir nicht unberechtigt stolz auf die Trainingsleistung“, so Duffner rückblickend nach dem Rennen. Zum Rennbeginn prognostizierten die Wetterfrösche ein Unwetter, das sich in der Eifel festsetzen sollte. Pünktlich zum Start um 17 Uhr an Pfingstsonntag sollte ein sintflutartiger Regen herunter gehen – zunächst blieben alle davon verschont, der Start konnte gefahrlos im Trocknen erfolgen. Seinen ersten Einsatz hatte Duffner gegen 20 Uhr als dritter Fahrer zu erledigen. Startfahrer Kathan und Al Faisal hatten wahrhaft gute Arbeit geleistet und die Basis für einen Erfolg geschaffen. „Freilich, wenn die Fahrer vor einem so gut sind, setzt man sich schon einem gewissen Druck aus. Man selbst will alles richtig machen, die gute Arbeit fortführen und das Auto ganz lassen. Auch wenn im Team von Chef Andreas Herwerth eher Spaß als Ernst regiert – einen Ausfall will keiner verursachen“, beschreibt der neunfache 24h-Rennen Teilnehmer.

Duffner geht trotz eines erhöhten Adrenalinpegels routiniert an die Sache heran, sucht und findet schnell seinen Rhythmus und lässt sich selbst durch die vielen Unfallstellen nicht aus der Ruhe bringen. Als er zum Pflichtboxenstopp den Wagen an Jaber Alkhalifa übergibt, warnt er diesen vor leichtem Regen an verschiedenen Stellen der gut 25 Kilometer langen Rennstrecke.

Kleine Probleme schnell erledigt

Unmittelbar nach dem Fahrerwechsel setzt der längst angekündigte Regen ein – mit aller Kraft, die Petrus zu bieten hat. Mit bis zu 40 Litern Wasser pro Quadratmeter wird Rennenfahren nahezu unmöglich. Hinzu kommen immer stärker werdender Nebel, eine undurchschaubare Gischt und Wind, der den Regen waagerecht gegen die Autoscheiben schlägt. Um 22:44 bricht die Rennleitung aus Sicherheitsgründen das 24h-Rennen ab.

„Ich selbst war ja nicht auf der Strecke als es regnete, aber die anderen Fahrer haben erzählt, dass man nicht die Hand vor Augen gesehen hätte. Oder eben den Curb am Streckenrand. Damit geht der Abbruch völlig in Ordnung – Sicherheit geht vor.“ Die Zwangspause nutzen die Mechaniker, um kleiner Probleme zu beheben: Die Benzinpumpe eines Zusatz-Kraftstofftanks funktionierte nicht einwandfrei und die Kühlmittelpumpe des Differentials arbeitete ebenfalls nicht nach Vorschrift.

Nach rund neun Stunden Stille am Nürburgring wird das Rennen um 08:00 Uhr fortgesetzt. Extrem Racing behält die Fahrerreihenfolge bei – Duffner setzt sich als dritter Fahrer hinters Volant. „Das Auto läuft einfach gigantisch, echt toll. Ich fühle mich total wohl auf dem Wagen, allerdings waren meine Bedingungen nicht wirklich gut. Überall Unfallstellen, viele gelbe Flaggen und ein für mich zu nasser Untergrund. Ich mag Mischverhältnisse und nicht nur einfachen Regen.“ Auch jetzt ist Duffner voll bei der Sache, hochkonzentriert erlaubt er sich keinen Fehler und festigt die dritte Position in der Klasse V5. Seine Teamkollegen, die sich die verbleibenden Stunden zu teilen hatten, taten ihr Übriges, um die Platzierung zu halten. Dass Axel Duffner und seine Fahrerkollegen in einem extrem schwierigen Rennen alles richtig gemacht haben zeigt nicht zuletzt die Gesamtplatzierung: Von fast 180 ins Rennen gestarteten Autos kamen nur 137 Autos am Pfingstmontag ins Ziel. Das BMW Z4 Coupè von Extreme Racing belegte dabei einen hervorragenden 65. Rang.

„Ich hatte lange nicht mehr so viel Spaß im Rennauto. Danke Mädels und Jungs für die Betreuung, das Auto und den vielen Spaß, den wir gemeinsam hatten. Ohne den fühle ich mich nicht wohl. Das Auto läuft sehr gut, liegt extrem gut, ist spurstabil aber dennoch sehr agil. Ich hoffe, dass ich heuer noch ein Rennen in der Langstreckenmeisterschaft fahren kann, was aber sicherlich noch ein paar Monate dauern wird. Bis dahin zehre ich vom Erlebten und der Vorfreude auf das kommende Rennen.“