AvD 100 Meilen
11.09.2013
Premierensieg von Jacques Breitenmoser in Dijon
Den Grundstein zum Sieg legte Jacques Breitenmoser beim Start. Von der zweiten Startposition aus schob sich der Eidgenosse an seinem Vater vorbei, der mit 1:17,171 Minuten auf Pole gestanden hatte. Gleich in den ersten Runden drückte Jacques Breitenmoser mächtig aufs Tempo. Dieses konnte keiner der Verfolger mitgehen, sodass der Abstand zu Rang zwei nach acht Runden bereits über zehn Sekunden betrug.
Bis zum Boxenstopp hatte sich der Vorsprung auf um die 20 Sekunden eingependelt, wobei der PRC-Pilot erst in der 36. Runde zum Stopp reinkam. Nach dem Pflichtstopp wurde es allerdings noch einmal spannend. Nur noch knapp über drei Sekunden lagen zwischen Jacques Breitenmoser und dem Zweitplatzierten Sandro Bickel. Somit musste der Schweizer noch einmal Gas geben. Am Ende ging es mit komfortablen 9,5 Sekunden Abstand über den Zielstrich. „Der Start ist sehr gut gelungen. Ich konnte gleich meinen Vater überholen und vorne wegziehen. Ich habe mir das Rennen dann gut eingeteilt. Bei meiner Inlap-Runde habe ich dann aber Zeit verloren, da ein Fahrzeug die Einfahrt blockierte. Ich habe dann aber wieder gepusht und es hat dann doch gut für den Sieg gereicht“, berichtete der Gesamtsieger.
Ein weiterer Grund war aber auch das Fehlen von Fabian Plentz. Der Doppelsieger vom AvD German Sports Car Cup Rennen vom Samstag musste wegen einer Grippe auf den Start verzichten. Kurzerhand holte sich Tommy Tulpe den erfahrenen Rudi Seher ins Cockpit. Dieser hatte somit nur das Zeittraining, um sich an den PRC WPR60 BMW zu gewöhnen. Eine 1:18,102 Minuten bedeutete die vierte Startposition, von der sich Startfahrer „Tommy Tulpe“ sofort an die zweite Position setzte. Dem Tempo des Führenden konnte der Meisterschaftsaspirant nicht ganz mitgehen. Zudem drückte von hinten bereits Sandro Bickel, den sich Tulpe aber erfolgreich vom Leib halten konnte.
Aufregung herrschte dann plötzlich beim Boxenstopp: Ausgelaufenes Öl drohte sich zu entzünden, woraufhin das komplette Schmiermittel mühevoll entfernt werden musste. Rudi Seher nahm mit drei Runden Rückstand den letzten Rennabschnitt in Angriff. Am Ende reichte es zum vierten Gesamtrang und Platz drei in der Division 1. „Leider konnte ich Jacques Breitenmoser heute nicht halten. Sandro Bickel war hinter mir und ich konnte ihn auch dort halten, da ich auf den Geraden immer schneller war. Beim Boxenstopp haben wir dann über drei Runden verloren, da Öl ausgelaufen war und das Fahrzeug zu brennen drohte. Aber ansonsten war alles prima“, so „Tommy Tulpe“.
Sandro Bickel holt zweiten Sieg in der Division 2
Den zweiten Gesamtrang holte sich Sandro Bickel, der damit auch die Division 2 gewann. Zunächst saß der Österreicher hinter Turi Breitenmoser fest. Der hatte mit seinen Reifen zu kämpfen und beklagte sich über mangelnden Grip. Kurz vor Schluss brach auch noch der Auspuff, wodurch der Ladedruck verlorenging. Der dritte Platz im Gesamtklassement sowie Rang zwei in der Division 1 war dem Schweizer aber dennoch sicher. Somit ging es für Sandro Bickel nur noch darum, ob am Ende die eins oder zwei auf der Ergebnisliste stehen würde. Näher als die drei Sekunden nach dem Boxenstopp kam der Ligier-Pilot dann aber doch nicht mehr. „Das Wochenende ist super gelaufen. Beim Wetter wussten wir nicht so genau, ob es regnen würde oder trocken bleibt. Aber es hat gepasst. Nach vorne musste ich zwischendurch abreisen lassen, da ich beim Überrunden eher in den Kurven überholen musste, während die Division 1 Autos eher auf den Geraden vorbeigingen. Mit dem Ergebnis bin ich natürlich sehr zufrieden. Besser kann es gar nicht sein“, freute sich Sandro Bickel.
Hinter Bickel fuhr Dr. Robert Schönau gemeinsam mit Prinz Marcus von Anhalt (Radical SR3) auf den zweiten Platz. Nach einer starken Anfangsphase übergab Schönau den Radical an der fünften Gesamtposition. Prinz Marcus von Anhalt verlor zwar einen Platz, doch am Ende stand der zweite Rang in der Division 2 zu Buche. Da Dr. Robert Schönau noch gemeinsam mit Evi Eizenhammer auf einem PRC FPR6 Honda angetreten war, holte sich dieser auch den dritten Platz in der Division 2 vor Hans-Christoph Behler. „Mit dem Radical konnte man auf dieser Kurvenstrecke ganz gut mit großen Fahrzeugen mithalten. Da hat man auch mit einem kleineren Auto ganz gute Chancen. Den zweiten Teil bin ich dann bei Evi Eizenhammer gefahren. Sie hatte schon gut vorgelegt und es lief zunächst prima. Kurz vor Schluss hatte ich dann aber einen Reifenschaden in der letzten und vorletzten Runde gehabt und musste an die Box“, erklärte Dr. Robert Schönau.
Abwechslungsreicher Rennverlauf bei den GT- und Tourenwagen
Abwechslungsreich ging es bei den GT- und Tourenwagen zu, wo das Duo Klüber / Müller den Sieg holte. Zunächst lag der Porsche 997 GT3 Cup von Stein / Gazelkowsi vor Haggenmüller / Weidt (Audi R8 LMS Ultra) und Klüber / Müller (Mercedes SLS AMG GT3). Im vierten Umlauf schnappte sich Haggenmüller, der erst vor zwei Wochen am Red Bull Ring überraschend den Gesamtsieg bei den 100 Meilen Austria geholte hatte, die Führung bei den GTs. Als erstes kam der SLS an die Box, während Dietmar Haggenmüller am längsten auf der Strecke blieb.
Für den zweiten Stint kletterte Suzanne Weidt ins Cockpit des Audi. Bis zur 46. Runde hielt die Audi-Pilotin den ersten Platz bei den GTs, ehe das Team Klüber / Müller vorbeizog. Die Mercedes-Besatzung baute den Abstand bis zum Fallen des schwarz-weiß karierten Tuchs noch einmal auf über 26 Sekunden aus. „Es hat alles wunderbar funktioniert. Das Auto lief sehr gut und war von Schütz Motorsport optimal vorbereitet. Es war ein gutes Wochenende für uns“, erzählte Jürgen Klüber. „Ich muss sagen, dass dies eine sehr schöne Veranstaltung mit dem 100 Meilen Rennen ist. Wenn man ab und zu Langstrecke fährt, ist das ein sehr gutes Training“, so der Mercedes-Pilot weiter.
Der dritte Platz ging an das Team Stein / Gazelkowski vor dem Ford GT von Georg Nolte. „Der Start ist sehr gut gelaufen und ich konnte gleich ein paar Plätze gut machen. Am Anfang war es noch ein bisschen rutschig. Das hat sich aber nach und nach gut eingependelt. Ich hatte ein problemloses Rennen“, berichtete Stein, der im Porsche den Startturn übernommen hatte. „Ich kann dem nur zustimmen. Für mich war auch das Rennen gut gelaufen. Mit dem Auto war ich sehr zufrieden. Es hat Spaß gemacht“, ergänzte Gazelkowski. Bei den Tourenwagen fuhr Pierre Scarpellini im BMW M3 E36 zum Sieg. Den zweiten Platz sicherte sich hier das Team Semeraro / Bamonte (Alfa Romeo 159 JTD), nachdem Francesco Rota (Alfa Romeo 147) in der zwanzigsten Runde ausgefallen war.