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Formel 1
10.04.2013

Pirelli nominiert Soft- und Medium-Pneus für China GP

Für den Grand Prix von China hat Pirelli die Mediums P Zero White und die soften P Zero Yellow nominiert. Es ist das erste Mal in diesem Jahr, dass diese Reifenkombination zum Einsatz kommt. Das Layout der Strecke sowie die moderaten Temperaturen in Shanghai sind ideal für diese Kombination: die beiden Slick-Mischungen bieten den Teams mehrere Optionen und eine hohe Flexibilität in der Erarbeitung ihrer Rennstrategien.

Die richtige Taktik wird dabei wieder entscheidend für eine Top-Platzierung sein. Niederschlag, ebenso wie bei den ersten beiden Rennen dieser Saison, ist beim Grand Prix von China nicht ungewöhnlich. Daher könnten auch der Intermediate Cinturato Green und der Regenreifen Cinturato Blue wieder zum Einsatz kommen.

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„China war schon häufiger Austragungsort äußerst spannender Rennen und die Strategie spielte hier immer eine wichtige Rolle. Da alle unsere Mischungen in diesem Jahr weicher sind, ist der Abrieb etwas stärker, um die Performance zu fördern. Doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Teams und ihre Fahrer nie lange brauchen, um die Reifen zu verstehen. Die Strecke in Shanghai ist nicht so aggressiv für die Pneus wie das letzte Rennen in Malaysia. Doch wir gehen davon aus, dass die meisten Piloten sich für eine Drei-Stopp-Strategie entscheiden werden. Einige werden vielleicht versuchen, das Rennen mit zwei Stopps zu bestreiten. Vergangenes Jahr siegte Nico Rosberg (Mercedes), er überraschte damals alle, als es ihm gelang das ganze Wochenende seine Reifen optimal einzusetzen. Er zeigte deutlich, was zu diesem Zeitpunkt der Saison mit dem korrekten Reifenmanagement möglich ist“, kommentiert Pirellis Motorsport Direktor, Paul Hembery.

Pirellis Markenbotschafter, Jean Alesi, ergänzt: „Wie Australien und Malaysia ist China ein eher untypisches Rennen. Auch wenn ich dort niemals selbst gefahren bin, die Rennstrecke sieht großartig aus. Mit Blick auf die Reifen müssen die Piloten den besten Kompromiss zwischen Performance und Abrieb finden. So war es schon immer in der Formel 1. Während meiner Karriere erlebte ich viele unterschiedliche Reifenregeln und Hersteller, auch die Ära der Qualifying-Reifen. Alle setzten dabei unterschiedliche Schwerpunkte. Pirelli ist das Unternehmen, das den Fans die meiste Unterhaltung bietet. Bisher haben wir zwei fantastische Rennen gesehen. Und genau darum haben die Organisatoren und die Teams gebeten. Meiner Meinung nach hat der Sport genau das gebraucht. Ein Aspekt hat sich jedoch nicht geändert: Das beste Team wird auch immer das erfolgreichste sein. Daher gibt es für niemanden einen Grund, sich zu beklagen. Denn so wird es immer sein, egal mit welchen Regeländerungen.“

Die Anforderungen der Strecke an die Reifen

In China fließt in den langen Kurven besonders viel Energie durch die Vorderreifen. Das beginnt schon in Kurve eins, in der die Piloten fast einen kompletten Kreis fahren. Hinzu kommen extrem anspruchsvolle Bremszonen, auf keiner anderen Strecke wird so hart gebremst wie in China. Dadurch verlagert sich das Gewicht der Autos auf die Vorderachse. Der linke Vorderreifen wird dabei am meisten beansprucht.

Eine weitere Schlüsselstelle ist die langgestreckte Rechtskurve 13, direkt vor der Hauptgeraden. Durch ihre leichte Schräge und die Beschleunigung der Autos beim Herausfahren steigt die Belastung auf die Reifen stetig an.

Vergangenes Jahr lieferte Pirelli ebenfalls die Mediums und die soften Slicks nach Shanghai. Der Sieger, Nico Rosberg, wählte eine Zwei-Stopp-Strategie. Er begann mit den soften Reifen und absolvierte die letzten beiden Stints auf den Mediums. Der Zweit- und der Drittplatzierte (Jenson Button und Lewis Hamilton) stoppten jeweils dreimal. Sie fuhren zwei Stints auf den soften Reifen und anschließend zwei Stints auf den Mediums. Mark Webber, der als Vierter ins Ziel kam, nutzte ebenfalls eine Drei-Stopp-Strategie, fuhr aber nur einen Stint auf den P Zero Yellow. Sebastian Vettel (fünfter Platz) wiederum wählte eine ähnliche Zwei-Stopp-Strategie wie Rosberg.

Technische Daten zu den Reifen

Die Mediums wärmen sich selbst bei niedrigen Temperaturen relativ schnell auf. So garantieren sie eine konstante Performance und einen kontrollierten Abrieb. Die optimale Betriebstemperatur der soften Slicks liegt deutlich höher. Daher brauchen sie in kalter Umgebung auch etwas länger zum Aufwärmen. Das gilt besonders für die Vorderreifen. Allerdings bietet der P Zero Soft dann mehr Grip als der Medium. Der softe P Zero Yellow kann 14 bis 16 Runden genutzt werden.

Der Leistungsunterschied zwischen den beiden Mischungen liegt bei 0,5 bis 0,6 Sekunden pro Runde. In der Steilkurve 13 kann sich die Aufstandsfläche der Reifen durch den maximalen Abtrieb auf ihre zweifache Größe ausdehnen.

Die bisherige Reifenwahl Formel 1 2013
P Zero RedP Zero YellowP Zero WhiteP Zero Orange
AustralienSupersoftMedium
MalaysiaMediumHart
ChinaSoftMedium
BahrainSoftHart