Formel 1
21.04.2013
Sebastian Vettel gewinnt in der Wüste Bahrains
Rennaction pur in Bahrain vom Start an: Zunächst konnte Pole-Setter Nico Rosberg (Mercedes) seine Führung verteidigen, während sich knapp hinter ihm Sebastian Vettel (Red Bull) und Fernando Alonso (Ferrari) einen gnadenlosen Kampf um Platz zwei lieferten, den Vettel letzten Endes für sich entscheiden konnte. In der dritten Runde konnte Vettel dann auch Rosberg überholen und übernahm somit die Führung.
Die Force India-Piloten, die dieses Wochenende überraschend gut unterwegs waren, erlebten einen Start ins Rennen, der unterschiedlicher nicht hätte sein können: Während sich Paul di Resta auf den vierten Platz nach vorne kämpfen konnte, musste Adrian Sutil nach einer Berührung mit Ferrari-Piloten Felipe Massa die Box ansteuern und fand sich somit am Ende des Feldes wieder.
In Runde fünf konnte sich Alonso nach rundenlangem Kampf an Rosberg vorbeikämpfen, allerdings kündigten sich wenig später Probleme bei dem Spanier an: Nach dem Einsatzes des DRS blieb der Heckflügel am Ferrari offen und somit musste Alonso die Box früher als geplant ansteuern. Eine Runde später musste der Spanier in Ferrari-Diensten allerdings aufgrund desselben Problems noch einmal an die Box. Die Siegchancen Alonsos waren damit vom Wüstenwinde verweht.
In der Zwischenzeit ging es für Nico Rosberg im Feld nach hinten. In Runde 10 steuerte der Deutsche dann die Box an, eine Runde später auch Vettel. Er übergab die Führung damit an Paul di Resta vor Kimi Räikkönen (Lotus). Der Lotus-Pilot, der von P8 aus ins Rennen gestartet war und einen schlechten Start erwischte, entwickelte sich in typischer Räikkönen-Manier wieder zu einem heimlichen Siegkandidaten, da der Finne auf einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs war.
Auf einer ähnlichen Strategie war auch Force-India-Überraschung di Resta unterwegs und der Schotte brachte sich somit in eine Situation, in der er sich zu einem heißen Kandidaten für das Podium etablierte.
Währenddessen sorgte Sergio Perez (McLaren) im Mittelfeld wieder für Aufruhr. Der mexikanische Neuzugang bei McLaren duellierte sich zunächst mehrere Runden über mit Rosberg und wenig später mit seinem Teamkollegen Jenson Button. Die beiden McLaren-Piloten zeigten im Rennen eine starke Leistung, allerdings spielten sie mit ihrem teaminternen Duell den Verfolgern in die Hände. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass sich Perez im Rennen wieder unnötig aggressiv zeigte und seinen Teamkollegen diverse Male berührte.
Einer der großen Profiteure des McLaren-Kampfes war Romain Grosjean. Der Lotus-Pilot war zwar ebenfalls auf einer Drei-Stopp-Strategie unterwegs, wurde allerdings gegen Ende des Rennens dem Drittplatzierten Paul di Resta noch einmal gefährlich. In Runde 52 überholte der Franzose den Force-India-Piloten.
Sebastian Vettel, der nach seinem letzten Stopp gute acht Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Räikkönen hatte, konnte seine Führung verteidigen und konnte den Sieg entspannt nach Hause fahren.
Wenige Runden vor Rennende bahnte sich in der Top-10 ein weiterer spannender Kampf an: Mark Webber (Red Bull), Lewis Hamilton (Mercedes), Fernando Alonso und Sergio Perez lieferten sich einen atemberaubenden Kampf um die Positionen fünf, sechs, sieben und acht.
Perez drängte währenddessen Alonso von der Strecke und machte seinem Ruf als Kamikaze-Fahrer somit ein weiteres Mal in diesem Rennen alle Ehre. Hamilton und Webber lieferten sich ebenfalls einen haarsträubenden Kampf um Position fünf, der sich über mehrere Runden hinzog, den Hamilton letzten Endes für sich entscheiden konnte.
Für Mark Webber reichte es in seinem 200. Rennen letztendlich nur zu Platz acht, denn auch Perez konnte den Australier noch abfangen. Außerdem könnte für Webber noch eine Strafe anstehen, denn der Australier brachte sich mit einem harten Manöver inklusive Berührung an Nico Rosberg vorbei.
Sebastian Vettel sicherte sich den Sieg vor dem Lotus-Duo Kimi Räikkönen und Romain Grosjean und somit endete der Große Preis von Bahrain 2013 mit demselben Podium wie im Vorjahr. Trotz der beeindruckenden Leistung dieser drei Piloten zeigte Force India-Pilot Paul di Resta die wohl überragendste Performance des Wochenendes.
Lobend zu erwähnen ist auch insbesondere der wieder erstarkte Lotus-Pilot Romain Grosjean. Der Franzose war in den ersten drei Saisonrennen unauffällig unterwegs, scheint jetzt allerdings wieder zu alter Stärke zurückgefunden zu haben.
Das Wüstenrennen zeigte eine geballte Menge Action und ließ weltweit die Herzen der Motorsportfans höher schlagen. Vettel konnte mit seinem zweiten Saisonsieg seinen Vorsprung auf Räikkönen in der WM ausbauen und führt die WM-Wertung mit 77 Punkten an. Es folgen Räikkönen (67 Punkte), Hamilton (50 Punkte) und Alonso (47 Punkte).
Text: Antonia Grzelak - motorsport-xl.de