Formel 1
27.07.2013
Überraschungs-Pole für Lewis Hamilton
Das heutige Qualifying im Glutofen von Ungarn entwickelte sich im finalen Durchgang zu einem wahren Zeten-Thriller. In letzter Sekunde sicherte sich Mercedes-Neuzugang Lewis Hamilton -sehr zur eigenen Überraschung- die Pole-Position in Ungarn. Besonders auf dem Hungaroring ist eine gute Startposition wichtig, da kaum Überholmöglichkeiten gegeben sind.
Obwohl es bis kurz vor Ablauf der Zeit nach einer weiteren Pole-Position von Red Bull-Piloten Sebastian Vettel aussah, schaffte es der Heppenheimer letzten Endes doch nicht auf den heißbegehrten Startplatz eins. Hamilton legte eine fehlerfreie Runde hin und konnte es selbst kaum glauben, als sein Team ihn wissen ließ, dass er von der Pole starten würde. "Was? Pole?", so der Brite.
Überraschend war nach den drei Trainings-Session ebenfalls die eher enttäuschende Performance der beiden Force India- Piloten Paul di Resta und Adrian Sutil. Nach diversen Schwierigkeiten mit dem Auto musste di Resta auf Platz 18 bereits am Ende von Q1 die Segel streichen. Esteban Gutierrez (Sauber, P17), Charles Pic( Caterham, P19), Giedo van der Garde (Caterham, P20), Jules Bianchi (Marussia, P21) und Max Chilton (P22) schieden ebenfalls bereits im ersten Qualifying-Durchgang aus.
Adrian Sutil schaffte es jedoch ins Q2. Nach der soliden Vorstellung in den Trainings lag allerdings Q3 durchaus im Bereich des Möglichen. Letzten Endes reichte es für Sutil allerdings "nur" zu Position elf. Ihm folgte Nico Hülkenberg (Sauber), der seine Trainings-Performance verbessern konnte und es auf P12 schaffte. Enttäuscht werden auch die Williams-Piloten Pastor Maldonado und Valterri Bottas sein, die in den vorangegangenen Session im oberen Mittelfeld unterwegs waren und im Qualifying dennoch nicht über die P15 und P16 hinauskamen.
Rätselraten durfte McLaren: Nachdem ihr Starpilot Jenson Button in den Freien Trainings dank des modifizierten McLarens den Zeiten der Top-5 sehr nahe kam, musste er sich am Ende des Qualifyings mit Position 13 zufriedengeben, während es sein Teamkollege Sergio Perez ins Q3 schaffte. Dem Mexikaner, der im dritten Freien Training aufgrund eines Unfalls für eine Gelbphase sorgte, gelang ein neunter Platz.
Die verbliebenden zehn Piloten boten den Zuschauern im finalen Durchgang viel Spannung. Aus dem Kampf um die Pole-Position schied Red Bull-Fahrer Mark Webber allerdings bereits früh aus, da sein KERS nicht funktionierte und er es in lediglich letzter Sekunde ins Q3 schaffte. Webber fuhr keine weitere gezeitete Runde und stürmte aufgrunddessen frustriert aus seiner Box.
Landsmann und vermutlich Red Bull-Nachfolger Daniel Ricciardo, derzeit (noch) im Toro Rosso unterwegs, sicherte sich hinter Ferrari-Piloten Felipe Massa Startposition acht. Für den heimlichen Pole-Favoriten Kimi Räikkönen reichte es lediglich zu Platz sechs, womit sich der Finne auch nicht zufrieden zeigte. Teamkollege Romain Grosjean verfehlte die Pole-Position um zwei Zehntelsekunden und wurde Dritter.
Hinter Pole-Mann Lewis Hamilton und Zweitplatziertem Sebastian Vettel und Romain Grosjean aus Startplatz drei folgten Nico Rosberg (Mercedes) auf Position vier und Ferrari-Superstar Fernando Alonso auf Platz fünf.
Das morgige Rennen verspricht eine geballte Ladung Action und nervenaufreibenden Motorsport. Es steht fest, dass der Glutofen in Ungarn die Piloten und ihre Fahrzeuge wieder fordern wird. Wer wird in Budapest einen kühlen Kopf behalten?
Text: Antonia Grzelak - motorsport-xl.de