Rallye Allgemein
03.01.2013
65.000 Euro Prämienwert bei Renault Twingo R1
Der Leiter von Renault Sport Deutschland, Ralph Weishaupt, gibt im folgenden Interview Einblicke in die aktuellen Planungen und schildert interessante Details zum neuen Sprungbrett in den Rallye-Sport.
Lukas Gajewski: „Ralph, häufig wird im Zusammenhang mit der Renault Twingo R1 Deutschland Trophy von einem „Cup“ gesprochen. Ist diese Bezeichnung tatsächlich richtig?“
Ralph Weishaupt: „Nein, die Bezeichnung „Cup“ stimmt keines Wegs. Wie der Name schon sagt, ist unsere Serie als „Trophy“ ausgeschrieben. Im Rahmen der Deutschen Rallye Meisterschaft fahren unsere Starter um eine Twingo R1-interne Geldwertung. Wir fahren ohne eigenes Reglement und sind daher kein Cup.“
Lukas Gajewski: „Ist es denn eigentlich problemlos möglich, eine solche Serie ohne ein eigenes Reglement auszutragen?“
Ralph Weishaupt: „Auf jeden Fall. Für die Teilnehmer bringt es sogar Vorteile mit sich. Im Vergleich zu anderen Einstiegs-Angeboten in den Rallye-Sport ist unser Auto streng nach den R1-Regularien aufgebaut und kann damit bei unzähligen Rallye-Veranstaltungen rund um die Welt bewegt werden. Die R1-Kategorie ist die typische Einsteiger-Klasse. Die Zielgruppe möchte vor allem viel Fahrpraxis sammeln und das wollen wir unseren Teams auf keinen Fall verbauen. Mit dem universell einsetzbaren Twingo R1 stehen ihnen alle Wege offen. Und außerdem ist so ein langfristiger Werterhalt des Autos gewährleistet.“
Lukas Gajewski: „Wo wir schon bei dem wirtschaftlichen Aspekt sind: Zum üppigen Preisgeld der Twingo R1 Deutschland Trophy ist ja noch ein weiteres Highlight hinzugekommen.“
Ralph Weishaupt: „Genau, die Preisgelder von insgesamt 50.000 Euro sind ja schon bekannt. Die werden nach dem Gesamtstand am Ende der Saison sowie für die Erfolge bei den einzelnen sechs Rallyes ausgeschüttet. Außerdem werden die Gesamtsieger die Möglichkeit bekommen, mit einem Twingo R2 bei der Rallye du Var in Frankreich an den Start zu gehen. Wir reden also von Prämien in Höhe von 65.000 Euro.“
Lukas Gajewski: „Gehen die Planungen schon über das Jahr 2013 hinaus?“
Ralph Weishaupt: „Wir streben ein Engagement über mindestens drei Jahre an, sehen die Serie also definitiv mittelfristig. Sobald wir drei eingeschriebene Autos haben, werden wir die Serie auf jeden Fall an den Start bringen.“
Lukas Gajewski: „Ein Engagement der Twingo R1 Deutschland Trophy im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland steht schon lange im Raum. Wird sie ebenfalls Bestandteil des Rennkalenders sein?“
Ralph Weishaupt: „Die Deutschland Rallye wird nicht zur Geldwertung zählen. Das ist für unsere Starter durch den WM-Rahmen einfach zu teuer. Noch dazu ist die Veranstaltung doppelt so lang, wie jede andere. Viele Teams wollen aber dennoch gerne bei der ADAC Rallye Deutschland mit dabei sein, weil sie sich auf großer Bühne nahe an den Etablierten
präsentieren können. Wir prüfen daher momentan, ob wir uns auch bei der Deutschland Rallye beteiligen können.“
Lukas Gajewski: „Wie könnte diese Beteiligung aussehen?“
Ralph Weishaupt: „Eventuell können wir eine gesonderte Geldwertung nur für die Deutschland Rallye machen, ohne Auswirkungen auf den Stand der Twingo R1 Deutschland Trophy. Somit hätten wir beides abgedeckt. Jeder der mag, könnte auf der großen Bühne fahren. Die Teams, die die Kosten geringer halten möchten, könnten auf die Deutschland Rallye verzichten, ohne in der Geldwertung benachteiligt zu sein. Aber wie gesagt, das alles ist derzeit noch in Planung.“
Auf der Internationalen Kart Ausstellung (IKA) in Offenbach am 19. und 20. Januar 2013 wird der Renault Twingo R1 übrigens auf dem Stand des Serienpartners DMV zu sehen sein. Auch Renault Sport Deutschland wird mit einem eigenen Stand vertreten sein und freut sich auf die Nachfragen von Fans, Fahrern und Verantwortlichen.