Rallye Allgemein
23.09.2013
Herzschlag-Finale bringt Göttig / von Skopnik den Sieg
Darüber hinaus waren zahleiche Vertreter der Genehmigungsbehörden und Polizei vor Ort, um einen Eindruck vom Geschehen zu gewinnen. Dies war ein Beleg für die sehr gute Zusammenarbeit und auch eine Anerkennung für die harte Arbeit der Organisatoren der Rallye.
Der Rennverlauf war sehr spannend. Vorjahressieger Stefan Göttig konnte im Mitsubishi Lancer die WP1 mit 0,4 Sekunden Vorsprung auf Michael Bieg (Mitsubishi Lancer) für sich entscheiden. Dahinter folgten Benjamin Hink (BMW M3 + 3,7 Sekunden) und Malte Rückert (Porsche 911 + 3,8 Sekunden). Mitfavorit und Reckenberg-Rekordsieger Walter Gromöller hatte seinen Opel Ascona bereits nach 1.200 Metern mit Motorschaden abgestellt. In WP2 setzte Göttig wieder die Bestzeit und Hink (+ 2,1 Sekunden) schob sich an Bieg (+ 5,4 Sekunden) vorbei. Rückert (+ 7,4 Sekunden) blieb Vierter. Auf der Air Base setzte Friedrich Neumann (BMW M3) die Bestzeit gefolgt von Hink, der damit die Führung vor Göttig (+ 1,2 Sekunden), Bieg (+ 4,5 Sekunden) und Rückert (+ 9,2 Sekunden) übernahm.
Nach dem Regrouping war es Bieg, der sich auf WP4 durchsetzte, gefolgt von Göttig. Der Hesse holte sich damit die Führung von Hink (+ 2,8 Sekunden) zurück. Bieg (+ 3,0 Sekunden) und Rückert (+ 16,2 Sekunden) folgten auf den Plätzen drei und vier. Hink fuhr auf der WP5 die Bestzeit vor Rückert und Bieg, während Göttig nur die viertbeste Zeit erzielte. Damit stand Hink wieder ganz oben und ging mit 1,3 Sekunden Vorsprung auf die letzte WP. Hier holte Göttig noch einmal alles aus seinem Mitsubishi raus und gewann die WP mit 2,1 Sekunden Vorsprung auf Hink. Bieg und Rückert folgten und manifestierten damit auch ihre Plätze drei und vier im Gesamtklassement.
Unterm Zielbogen glaubte Göttig noch, es habe nicht gereicht. Bei der Siegerehrung waren er und sein Beifahrer Andreas von Skopnik sichtlich gelöst und zufrieden mit ihrem Tagwerk. „Auf der Air-Base war ich im Escort Kitcar immer Schnellster, aber mit dem Mitsubishi habe ich mir heute sieben Sekunden eingefangen. Hier und da lief es nicht so rund, auch wenn ich zunächst in Führung lag. Am Ende hat es gereicht, was uns besonders freut, denn es war ganz schön eng“, kommentierte Stefan Göttig seine Fahrt zum dritten Reckenberg-Sieg nach 2007 und 2012.
Auch wenn es hart ist, auf den letzten Metern noch abgefangen zu werden. Für den Zweitplatzierten Benjamin Hink bleibt festhalten, dass er sein bislang bestes Resultat eingefahren hat und er mit der Leistung zukünftig zum engeren Favoritenkreis zählt. Michael Bieg (Mitsubishi Lancer) war als Dritter mit dem Ergebnis letztendlich zufrieden. „Den Zeitverlust durch einen Dreher konnte ich nicht mehr aufholen, sonst wäre mehr drin gewesen“, so Bieg im Ziel. Zufrieden zeigte sich auch der schnellste Youngtimer, Malte Rückert im Porsche 911.
Geschätzte 5.000 Zuschauer entlang der Prüfungen in Rheda, Herzebrock, Lintel und Rietberg-Mastholte wurden vom Historic-Feld bestens „aufgewärmt“. Hierbei ist die genaue Erfüllung festgelegter Sollzeiten ausschlaggebend für die Wertung. Allerdings hieß das nicht, dass die Fahrer im Bummeltempo über die Strecken fuhren. Die wenigsten Fehlerpunkte (0,51) kassierten Hartmut Schwämmle / Christina Wegner im Fiat 127. Sie setzten sich gegen die Vorjehressiger Ralf Schlesinger / Sabine Rade (0,81) im BMW 1602 durch. Ledihlich 0,02 Fehlerpunkte dahinter Jörg Fischer / Thomas Freitag im Skoda 120L.
127 Teams erreichten das Ziel. Außer einigen Blechschäden und technischen Defekten gab es keine gravierenden Vorkommnisse, die das Rallyefestival in Rheda-Wiedenbrück trübten. Entsprechend positiv war auch die Stimmung nach der Rallye bei allen Verantwortlichen und den Teilnehmern. Positive Rückmeldungen aus dem Teilnehmerkreis und seitens des Sportleiters des ADAC OWL, Bernd Noltekuhlmann, bestätigten das Konzept der 32. Auflage. Die Zuschauer trugen mit ihrem disziplinierten Verhalten zum Gelingen bei und verfolgten bei guter Stimmung von ihren sicheren Plätzen spektakuläre Drifts. Die Anwohner haben die Einschränkungen mitgetragen und sich entsprechend eingerichtet. Allseits positiv aufgenommen wurde auch in diesem Jahr das Reckenberg Berufskolleg als Standort für das Rallyezentrum.