Renault Clio Cup
22.05.2013
Podiumsplatz für Marc-Uwe von Niesewand
Doch obwohl er mehr als ein halbes Jahr lang nicht mehr in seinem ca. 210 PS starken Renault Sport Clio RS III gesessen hatte, gehörte er auf seiner Lieblingsstrecke, der Nürburgring-Nordschleife, in allen Trainingssitzungen zu den schnellsten Piloten und musste sich im Rennen als Zweitplatzierter am Ende nur ganz knapp geschlagen geben.
Vier verschiedene Sieger hatte der diesjährige Renault Clio Cup Bohemia in den vorangegangenen vier Rennen in Hockenheim sowie auf dem Slovakiaring bisher erlebt und nur all zu gerne wollte sich Marc-Uwe von Niesewand auf dem Nürburgring als fünfter Fahrer auf die oberste Stufe des Siegertreppchens stellen. Im Jahr 2012 hatte er hier bei dem Vier-Runden-Rennen auf der Kombination aus Grand Prix-Kurs und Nordschleife im Rahmen der 24 Stunden einen souveränen Sieg gefeiert. Deshalb lag für den gebürtigen Adenauer nichts näher, als auch in diesem Jahr die mit 25,378 km längste und zugleich anspruchsvollste Rennstrecke der Welt als Ort für ein kurzfristiges Comeback auszuwählen.
Zu Beginn der Veranstaltung waren die äußeren Bedingungen für die Renault-Piloten zunächst alles andere als optimal, denn der regennasse und rutschige Asphalt des Eifelkurses machte die Zeitenjagd zu einer extrem risikoreichen Angelegenheit und verlangte den Teilnehmern höchste Fahrzeugbeherrschung ab. Bis zum Zeittraining trocknete es jedoch ab und von Niesewand konnte sich mit einer fast perfekten Runde für die erste Startreihe qualifizieren. „Mein Qualifying lief sehr gut. Ich war bis eine Minute vor Schluss auf Platz eins und erst in allerletzter Sekunde ist mein letztjähriger Teamkollege Dino Calcum noch 0,7 Sekunden schneller gewesen. Startreihe eins ist dennoch super, denn schließlich saß ich fast acht Monate nicht mehr im Clio, während die anderen schon zwei Rennwochenenden hinter sich haben“, fasste der Lufthansa-Projektingenieur seine Leistung hinterher zusammen.
Als am Sonntag das Rennen mit einem fliegenden Start freigegeben wurde, gewann von Niesewand den Sprint hinunter zur Mercedes-Arena, konnte sich an die Spitze des Feldes setzen und in der Folge gleich vier bis fünf Sekunden von seinen Verfolgern absetzen. Doch die profitierten vor allem auf der langen Geraden entlang der Döttinger Höhe vom gegenseitigen Windschatten und fuhren die Lücke wieder zu. So zeichnete sich bereits zu Beginn der letzten Runde ein Herzschlag-Finale zwischen von Niesewand, Calcum und dem Schweizer Stefano Comini ab, an dessen Ende Marc-Uwe sich zwar dem Eidgenossen ganz knapp geschlagen geben musste, aber mit mehr als sieben Sekunden vor Calcum ungefährdet als Zweiter über den Zielstrich fuhr.
„Ich habe wohl am Anfang etwas zu sehr gepusht, deshalb haben gegen Rennmitte meine Vorderreifen abgebaut. Ab der zweiten Runde begann mein Auto ziemlich stark zu untersteuern, sodass ich meinen Vorsprung nicht halten konnte“, sagte der Rheinländer nach dem Rennen. „Bei dem Dreikampf um den Sieg hätte ich mich am Schluss nur mit einer sehr harten Fahrweise durchsetzen können, aber ich zog es vor, mich zurückzuhalten, da die anderen ja schließlich in diesem Jahr um die Meisterschaft fahren. Für mich war das auf jeden Fall ein tolles Wochenende, denn ich konnte auf Anhieb wieder vorne mit dabei sein und gleich aufs Podium fahren!“