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Rhein Main Kart Cup
05.06.2013

Die Rhein-Main Kart-Cup-Wasserschlacht in Wackersdorf

Geplant als großes Fest mit vielen Attraktionen, wie Fahrervorstellung und Startaufstellung nach EM-Vorbild, großer Party, Gruppenfoto und Siegerehrung mit Nationalhymne, hatten sich die Organisatoren viele Gedanken gemacht. Am Montag vor der Veranstaltung lagen schon 135 Nennungen vor, denn auch die Fahrer freuten sich auf das Clubsport-Highlight des Jahres.

Doch dann kamen die Unwetterwarnungen, Starkregen und die Überflutungen. Viele Absagen der Fahrer und die zwischenzeitliche Frage, ob man die Veranstaltung überhaupt durchführen kann kamen hinzu.

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Das morgendliche freie Training gestaltete sich noch komplett trocken, aber während der Startaufstellung zum Zeittraining der Bambinis ging der Regen richtig los. In der Mittagspause sorgte Andy Münch von Pro Kart Raceland Wackersdorf mit seinem Radlader für einen anständigen Abfluss der Wassermassen und danach besserten sich die Verhältnisse sehr stark. Im Nachhinein war es richtig am Geplanten festzuhalten und den 96 Fahrern die sich getraut hatten, eine dem Wetter angepasste Veranstaltung zu bieten. Trotz des schlechten Wetters waren die Resonanzen durchweg positiv und während der Siegerehrung hatte der Wettergott noch ein Einsehen und man konnte die Siegerehrung auf der Bühne und mit Nationalhymne wie geplant zelebrieren.

Bambini Gazelle

Mit Sebastian Rudolph (Karlsruhe/Rennsportservice Zinner) war leider nur ein Fahrer am Start. Sebastian lieferte sich aber im Regen einen tollen Kampf mit den wesentlich stärkeren Waterswift-Fahrern und wäre bei einer gemeinsamen Wertung durchaus auf dem Treppchen gelandet.

Bambini Waterswift

Robin Haegele (Ubstadt/ADAC Team Nordbaden) fuhr das ganze Wochenende Zeiten von einem anderen Stern. Auch die Überprüfung der Regenreifen mit dem Reifenschnüffler ergab: absolut sauber. Somit Gratulation zu einer tollen Vorstellung. Die Gastfahrerin Sabrina Ehrhardt (Berg/ADAC Team Nordbaden) belegte den zweiten Platz im Finale. Robin Müller (Kassel/Müller Racing) wurde Dritter und konnte den zweiten Meisterschaftsrang ausbauen.

ROTAX Micro

Felix Marius Marzinzik (Hünfeld/KV Oppenrod) fuhr im Zeittraining sogar schneller als die Rotax Mini-Fahrer in der selben Gruppe. Den ersten Lauf beendete Felix auch als Sieger. Im zweiten Rennen wurde er aber von Luis Laurin Speck (Maxdorf/AC Maikammer) überrumpelt und Luis konnte bis ins Ziel einen Vorsprung von über vier Sekunden heraus fahren. Leider hat er aber nicht die hervorragend arbeitende Race Control bedacht. Diese konnte klar ein Verlassen des Korridors mit allen vier Rädern nachweisen. Somit zehn Sekunden Zeitstrafe und nur noch Platz Zwei. Jonas Teichmann (Bad Soden/MT Kartteam) wurde in seinem erst dritten Kartrennen Dritter.

ROTAX Mini

Noel Krammer (Freudenberg) konnte man ansehen, dass er Spaß im Regen hatte. Schöne Drifts und klasse Zeiten brachten ihm den Sieg und volle Punkte für den Rhein-Main Kart-Cup. Zweiter wurde Martin Mahler (Florstadt/KV Oppenrod), der sich in der Meisterschaft damit auch auf Platz zwei vorarbeiten konnte.

ROTAX Junior

Im Zeittraining überraschte Glenn Rupp (Laupheim/BW Kart Team) die Konkurrenz: 1,5 Sekunden Vorsprung! Im ersten Rennen konnte Glenn den Sieg mit einem kleinen Vorsprung noch ins Ziel bringen, dafür kam es im zweiten Rennen ganz dick: Ausfall nach sieben Runden. Das war dann die Chance von Marius Rauer (Willstätt/Kartsport Klimm/RMSV Urloffen). Er siegte vor Julian Würtlele (Gießen/KV Oppenrod) und einer sichtlich stolzen und zufriedenen Maggy Spahn (Ober-Ramstadt/KSP-Mach1).

ROTAX Junior World

Der Gastfahrer Maximilian Schmitt (Rettenberg/M-Tec Praga Racing) wurde Tagessieger. Seine Meisterschaft im RMKC konnte sich Robert Kindervater (Kleinmachow) aber mit dem zweiten Platz schon einmal sichern. Für Robert, und besonders für seine Mutter, war es im Vorfeld der Veranstaltung ziemlich stressig. Wurde Robert doch von seiner Mutter von der Ostsee auf Klassenfahrt abgeholt, um dann für den Rhein-Main Kart-Cup direkt nach Wackersdorf zu fahren.

X30 Junior

Phillipp Heim (Neuenstein/HWRT Wolmutshausen) gewinnt seine Klasse kampflos, nachdem die Klassenkonkurrenz nicht angetreten war.

KF3

War Marcel Mayer (Nüsttal/KSM Racing Team) im Jahr 2012 noch einer der Allerschnellsten in der Rotax-Klasse, tat er sich am Anfang der Saison mit dem neuen KF3-Material doch etwas schwerer. In Wackersdorf waren die Probleme aber wie weggeflogen. Zwei Rennsiege bedeuten, er hat wieder Anschluss an die Spitze in der Meisterschaft. Die Führung im RMKC verteidigte aber Marvin Langenbacher (Lahr/RMSV Urloffen) mit zwei dritten Plätzen. Im ersten Rennen wurde der aktuelle Meisterschaftszweite Herbert Metzker (Limburgerhof) Zweiter. Im Finallauf holte sich Luca Reichmann (Ostelsheim/Kartbahn Liedolsheim) den zweiten Platz auf dem Treppchen vor Marvin Langenbacher als Dritter.

KF2

Jonas Hrdlicka wollte nach dem AKM-Regenwochenende in Oschersleben nicht noch einmal bei diesen Verhältnissen fahren und war nicht am Start. Somit teilten sich die Läufe Peter Leible (Urloffen/RMSV Urloffen) und Julia Leopold (Rottweil/Win Race). Peter gewann den ersten Lauf, da sich Julia einen ihrer seltenen Fahrfehler und einen Dreher leistete. Das Finale ging dann aber an Julia. Nach Abzug der Streicher sind beide nur noch 2,5 Punkte getrennt. Das wird ein heißer Kampf bei den nächsten beiden Veranstaltungen in Wittgenborn und Hahn.

German Swissauto Cup

Sichtlich schwer tat sich der Meisterschaftsführende Brian Prina (SUI/Schnottwil) im Regen. Nur Platz drei im Zeittraining und Platz vier im ersten Lauf. Die Pace machten Andere. Alessandro Felber (SUI/Rumisberg/KCTO) holte beide Laufsiege und konnte sich näher an Brian in der Meisterschaft heranschieben. Immerhin geht es für den Sieger um einen der begehrten goldenen Swissauto Motoren als Siegerprämie. Romain Durand (FRA/Payerne) wurde einmal Zweiter und im Finale Vierter. Denis Molleyres (SUI/Montagny-La-Ville) wurde in beiden Rennen jeweils Dritter.

Am 28. Juli kommt es zum großen internationalen Vergleich, denn dann sind die Fahrer zu Gast bei der German Vega Trophy. Hier wird dann auch Vorjahresmeister Rik van Beek mit seinem holländischen Koen Racing Team erwartet.

ROTAX Max

In der Klasse Rotax Max kam es zu einer Wachablösung. Der bisher Meisterschaftsführende Nick Wüstenhagen (Bruchköbel/Nees Racing) schaffte im Regen kein optimales Ergebnis und musste die Führung an einen perfekt fahrenden Jens Plüddemann abgeben (Gießen/KV Oppenrod). Somit volle Punktzahl für Jens. Im ersten Lauf war Nick noch Zweiter, im Finale wurde er aber nach hinten gereicht. Zweiter wurde Yannick Würtele (Gießen/KV Oppenrod) vor Dorian Heinrich (St. Ingbert).

ROTAX Max World

Tom Kuhn holt volle Punktzahl für die Meisterschaft und kann sich schon vorab als erster Meisterschaftsieger gratulieren.

X30 Senior

Vor zwei Wochen noch Sieger beim AKM in Oscherleben wurde der Gastfahrer Aljoscha Prothmann auch Sieger beim RMKC-Lauf in Wackersdorf. Zweiter wurde Timo Raff (Stuttgart/Kartsport Klimm/RMSV Urloffen) vor Peter Willmes (Olpe/Beule Kart Racing Team). Timo und Peter sind nur noch einen halben Punkt in der Meisterschaft getrennt. Das verspricht eine heiße Schlussphase in der Meisterschaft.

ROTAX DD2

Nach zwei Laufsiegen in Oppenrod kann Maurice Schiwy (Gelsenkirchen/ M-Tec Praga Racing) auch im Wackersdorfer Regen überzeugen und gewinnt souverän beide Rennen. Im ersten Rennen wird der BW Kart-Cup-Fahrer Philip Orthmann (Tenningen/Kart racing Baden) noch Zweiter. Er muss aber im Finale an Stephen Born (Ilvesheim/Kartsport-Klimm) den zweiten Platz abgeben. Dritter wird Kai Honne (Stollberg/Kartsport-Klimm).

Schalter

Wie immer im Rhein-Main Kart-Cup war die Klasse der Schalter an Spannung nicht zu übertreffen, denn die Platzierungen in den Läufen und in der Meisterschaft wechselten ständig im Laufe der Rennen. Sebastian Uber (Pforzheim/Solgat Motorsport) gewann das Zeittraining, wurde aber schon gleich nach dem Start von Tobias Binder (Aiterhofen/Binder Racing) überholt. Durch Dreher im Regen verlor Sebastian dann den Anschluss an die Spitze. Ähnlich erging es Klaus Parnet (Sinn/Semmler Racing Team). Kurz nach dem Start schon Dritter, drehte er sich gleich mehrmals ins Aus. Somit gewann Tobias souverän den ersten Lauf vor einem stark fahrenden Fabian Kampfmann (Hanau/MKII) und Lena Heun (Rodgau/MKII), die nach zwölf Jahren Kartsport das erste Mal in Wackersdorf fuhr.

Rennen zwei wurde zum Krimi. Wieder gewann Tobias Binder den Start, aber die Race Control schlug auch bei ihm Alarm und er bekam für einen Frühstart eine zehn Sekunden Strafe. Die vom Rennleiter angezeigte Strafe übersah er im Eifer des Gefechts, trotzdem holte er bis zur vorletzen Runde einen Vorsprung von 10,4 Sekunden heraus. Auf der Ziellinie freute er sich so über seinen vermeintlichen Sieg, dass er im Zick-Zack über die Linie fährt. Das kostete wertvolle sechs Zehntel und er wurde hinter der überraschten, aber glücklichen Lena Heun nur Zweiter. Sebastian Uber wurde Dritter vor Johannes Kessel (Heibronn/KKC Racing). Die Meisterschaftsführung übernimmt der fleißige Punktesammler Daniel Leibmann (Röllbach/TAD Racing) mit einem Punkt Vorsprung vor Sebastian Uber und Lena Heun.

Wenigstens fiel die geplant Party nicht ins Wasser, auch wenn dort so einige Teams die noch vor Ort waren, leider nicht anwesend waren. Der besondere Dank gebührt diesmal ganz sicherlich den Streckenposten und den vielen unermüdlichen Helfern an der Strecke. Die Fahrer wurden sicherlich auch alle richtig nass, aber die Streckenposten hatten den ganzen Tag keine Möglichkeit, sich wieder aufzuwärmen oder zu trocknen.

Der nächste Lauf zum Rhein-Main Kart-Cup findet schon in vier Wochen auf dem Vogelsbergring in Wittgenborn am 30. Juni statt. Dort wird das geplante Gruppenfoto nachgeholt und am Samstagabend gibt es wieder das beliebte Schrauberrennen.