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24h Nürburgring
27.06.2014

Mathol Racing bringt 5 von 7 Autos ins Ziel

„Wenn man mit sieben Autos antritt und fünf davon ordentlich ins Ziel bringt, könnte man eigentlich zufrieden sein“, Matthias Holle war trotzdem mit dem Ergebnis des 24-Stunden-Rennens nicht ganz so glücklich. Grund dafür war vor allem der Totalausfall in der Klasse SP10. Beide Aston Martin Vantage V8 GT4 mussten wegen technischen Problemen vor dem Fallen der Zielflagge einpacken. Dabei hätten beide Autos aufs Podium in der Klasse fahren können.

Ganz vorne in der SP10 wollten endlich Wolfgang Weber, Norbert Bermes, Uwe Nittel und Robert Thomson mit dem AVIA-Aston ankommen. Im dritten Anlauf sollte es für den schnellen GT4-Wagen endlich klappen. Über 20 Stunden sah es auch so aus, als ob es funktionieren könnte. Das Quartett hatte sich einen komfortablen Vorsprung von fast einer Runde herausgefahren und musste nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen kämpfen. Doch dann versagte eine Antriebswelle ihren Dienst. „Die Jungs haben dann in zwölf bis dreizehn Minuten die Welle gewechselt“, Matthias Holle war stolz auf seine flinke Boxenmannschaft. „Von da an galt nur volle Attacke“, sagte Holle, der den Wagen wieder auf Rang eins sehen wollte. Doch als der AVIA-Aston wieder viel Zeit gut gemacht hatte, explodierte erstmals und somit völlig überraschend eine der beiden vorderen Bremsscheiben und das Rennen war schlagartig beendet. Glücklicherweise konnte der routinierte Profi am Steuer, Uwe Nittel, einen Einschlag verhindern und somit Schadensbegrenzung betreiben. So blieb zum Schluss nur der Trost der schnellsten Rennrunde.

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„Das ist wirklich unfassbar, wieso solche Materialprobleme auftreten“, meinte Holle, der auch beim STADAVITA-Aston mit der Technik haderte. Nach rund 17 Stunden riss ein kapitaler Motorschaden den zweiten GT4-Boliden von Mathol Racing aus dem Rennen. „Wir hatten extra einen nagelneuen Motor für das 24-Stunden-Rennen gekauft und jetzt so etwas“, ärgerte sich Holle und entschuldigte sich bei seinen Fahrern, die dadurch trotz fehlerfreier und performanter Leistung nicht die Zielflagge gesehen haben.

Erfreulicher für den Teamchef war da schon der Einsatz der beiden Porsche Cayman R und des jüngeren Porsche Cayman S. „Das scheinen echt solide 24-Stunden-Autos zu sein“, lobte Holle. Zwar hatten die beiden Cayman R keine Chance gegen die Flotte der Porsche 991, alles in allem konnten Fahrer und Fans aber zufrieden sein als „Best of the Rest“ mit den Rängen sechs und acht in der Klasse V6. Mit Rang drei bester Cayman der Klasse wurde das Auto mit der Startnummer 172. Claudius Karch, Kai Riemer, Jim Briody und Scott Marshall hatten sich allerdings noch etwas mehr erhofft. Lange führten sie die Klasse an, dann wurden sie durch ein Betankungsproblem mit ca. 10min Verzögerung auf Platz 3 zurück geworfen.

Beim Opel Astra OPC zeigte sich Matthias Holle sehr zufrieden. „Wir sind mit einer gemischten Fahrerpaarung an den Start gegangen. Zwei kannten das Auto aus dem Cup innerhalb der VLN und zwei nicht.“ Die beiden Astra-Neulingen konnten sich aber schnell auf das Auto einschießen, sodass der Wagen im AVIA-Design mit konstanten, schnellen Runden durch die 24 Stunden kam. Am Ende wurde es Platz acht, da ein abgerissenes Rad einen größeren „Feldservice“ erforderlich machte und kleinere Blessuren zwischendurch durch die Mannschaft behoben werden mussten.

Überrascht war Holle vom AVIA-BMW M235i. „Ganz ehrlich, ich habe zwar gehofft, aber nicht damit gerechnet, dass das Auto die Zielflagge sieht“ gestand Holle. Zuviel hat er bisher mit dem neuen BMW erlebt. Doch inzwischen scheinen die Kinderkrankheiten ausgemerzt zu sein und mit Platz neun konnten der Teamchef und seine Fahrer hoch zufrieden sein.

Zeit zum Ausruhen hat Mathol Racing übrigens nicht. Schon in zwei Wochen, 5. Juli ist der nächste Lauf der VLN geplant. „Das ist ein bisschen wahnsinnig, mal sehen mit wievielen Autos wir dort antreten werden.“ Nach dem Abbau vom 24-Stunden-Rennen bleiben wenige Tage, die Autos wieder in Schuss zu bringen um dann in der Langstreckenmeisterschaft anzutreten.

Ein großer Dank ging vom Teamchef an alle Fahrer und das gesamte Team: „Die Boxencrew hat wirklich einen tadellosen Job gemacht.“ Matthias Holle hatte nur Lob für die Mannschaft übrig, da er weiß, unter welchem Druck das gesamte Team bei dem Jahreshighlight steht. „Die wenige Kratzer in unseren Autos zeigen, wie viel Einfluss eine besonnene Fahrweise auf den Ausgang des Rennens hat“ begeisterte Holle sich für seine Fahrer.