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Formel 1
23.11.2014

Lewis Hamilton ist Formel 1-Weltmeister 2014

Mit einem grandiosen Start und einer fehlerfreien Performance im Rennen hat sich Lewis Hamilton in Abu Dhabi zum Weltmeister gekrönt. Teamkollege Nico Rosberg hatte mit schwerwiegenden Problemen zu kämpfen und beendete das Rennen auf Rang 13, während die beiden Williams-Piloten Felipe Massa und Valtteri Bottas Hamilton auf dem Podium flankierten. Mit Blick auf die atemberaubende Hafenkulisse von Abu Dhabi startete der Formel 1-Zirkus heute in das letzte Rennen des Jahres.

Vor ausverkauften Tribünen trugen die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg ihren Kampf um die WM-Krone aus, wobei sich Letzterer gute Chancen auf den Sieg ausrechnen konnte, da er sich am Samstag die Pole-Position sicherte.

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Beim Start sah Rosberg im Vergleich zu Hamilton allerdings alt aus: Während der Brite einen brillanten Start erwischte und somit direkt die Führung übernehmen konnte, musste Rosberg kämpfen, um nicht noch eine zusätzliche Position an Williams-Piloten Felipe Massa zu verlieren. Der Brasilianer konnte sich dann hinter dem Mercedes-Duo einreihen, denn Teamkollege Valtteri Bottas fiel beim Start von Position drei auf acht zurück. Hinter dem Führungs-Trio reihten sich die drei Weltmeister Jenson Button (McLaren), Kimi Räikkönen (Ferrari) und Fernando Alonso (Ferrari) ein.

Die beiden Ferrari-Piloten allerdings hatten bereits nach wenigen Umläufen schwerwiegende Probleme mit den Reifen, wodurch Räikkönen seinen fünften Platz schnell an die hinter ihm fahrenden Piloten abgeben musste und Alonso bereits in Runde sechs zum ersten Reifenwechsel an die Box kam. Doch auch Button, der in Abu Dhabi wohl sein letztes F1-Rennen gefahren ist, litt unter den Reifen und folgte Alonsos Beispiel nur eine Runde später und ließ sich neue Reifen aufziehen.

An der Spitze konnten sich die beiden Titelaspiranten schnell von Massa absetzen und Hamilton konnte die Lücke zu Rosberg kontrollieren. Wesentlich beeindruckender war jedoch die Performance der beiden Red Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel. Nachdem die beiden wegen eines Verstoßes gegen die technischen Regularien aus der Boxengasse starten mussten, hatten die beiden innerhalb der ersten zehn Runden einen immensen Sprung nach vorne getan und kämpfen bereits um Positionen innerhalb der Top-10. Einen besonders aufregenden Zweikampf boten Ricciardo und (noch)-Toro Rosso-Piloten Jean-Eric Vergne: Über mehrere Runden lieferten sich die beiden Ex-Teamkollegen einen erbitterten Kampf mit dem besseren Ende für den Australier.

In Runde zehn kamen dann auch die Führenden zu ihren ersten Stopp an die Box: Hamilton wechselte eine Runde vor Rosberg seine Reifen, während der Drittplatzierte Massa vier Runden nach dem Briten an die Box fuhr. Nach dessen Stopp übernahm Hamilton die Führung deutlich vor seinem Teamkollegen Rosberg, der bereits vor seinen Boxenstopp mit extrem langsamen Rundenzeiten für Verwirrung sorgte. Doch zunächst machte der Vettel-Nachfolger bei Red Bull – Danill Kvyat – auf sich aufmerksam, denn der junge Russe musste seine beeindruckende Debüt-Saison mit einem technisch bedingten Ausfall beenden.

In Runde 23 war es dann wieder Nico Rosberg, der ins Zentrum der Geschehnisse rückte, denn der Deutsche hatte stark mit seinem Boliden zu kämpfen. In Runde 25 folgte dann die Nachricht, die kein Nico Rosberg-Fan gerne hören wollte: Der Elektromotor ist ausgefallen und somit verlor Rosberg mehrere Sekunden pro Runde auf Hamilton und auch seine Verfolger. Es dauerte nur wenige Runden bis Massa Rosberg hinter sich lassen konnte und von da an ging es für den Deutschen immer weiter nach hinten. Der Traum vom WM-Titel war damit endgültig geplatzt.

Während bei Mercedes versucht wurde, Rosbergs Problem zu beheben, verabschiedete sich Pastor Maldonado (Lotus) mit einem eindrucksvollen Motorschaden vorzeitig aus der F1-Saison 2014. Nicht minder beeindruckend waren die zahlreichen engen Zweikämpfe, die den Zuschauern im Mittelfeld geboten worden sind. Die Hauptakteure dabei waren die Ex-Weltmeister Button, Alonso, Räikkönen und Vettel, die ihre Klasse unter Beweis stellten und ihre Saison – und vielleicht ihre F1-Karriere - mit großartigen Vorstellungen beendeten.

In Runde 43 wurde es dann noch einmal spannend: Felipe Massa, der im Williams überraschend gut mit Hamilton mithalten konnte, wechselte noch einmal auf Supersofts und startete seine Aufholjagd auf den Briten, dem zu diesem Zeitpunkt niemand mehr seinen zweiten WM-Titel entreißen konnte. Mit guten zehn Runden zu fahren, hatte der Brasilianer knapp elf Sekunden Rückstand und verkürzte diesen bis zu Runde 52 auf drei Sekunden. Doch weiter kam er an Hamilton nicht heran. Teamkollegen Rosberg wurde zeitgleich gesagt, er solle seinen Boliden abstellen, doch der verdiente WM-Zweite bewies Sportsgeist und bestand darauf, seinen Grand Prix zu Ende zu fahren.

Nach 55 nervenaufreibenden Runden dann überquerte Lewis Hamilton die Ziellinie als Erster und feierte unter Feuerwerken den Gewinn seines zweiten WM-Titels in der Formel 1. Felipe Massa krönte den zweiten Frühling, den er gerade bei Williams erlebt, mit einem starken zweiten Platz vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas. Daniel Ricciardo bestätigte seine überragende Leistung diese Saison mit einem vierten Platz, nachdem er aus der Boxengasse gestartet war. Jenson Button verabschiedet sich mit einem würdigen fünften Platz aus der Saison und wahrscheinlich auch aus der Formel 1, gefolgt von dem Force India-Duo Nico Hülkenberg und Sergio Perez. Die Top-10 wurde dann von den Weltmeistern Vettel, Alonso und Räikkönen komplettiert.

Mit dem großartigen Grand Prix von Abu Dhabi sagt die Formel 1 jetzt „Auf Wiedersehen“ und bereits jetzt blicken die Teams, Piloten und auch wir voller Spannung auf den Saisonauftakt 2015 in Australien. Doch für alle Liebhaber der Königsklasse, die noch nicht auf die F1-Boliden verzichten möchten, gibt es in der nächsten Woche noch die Testfahrten.

Das Rennen im Überblick

Fahrer des Rennens: Lewis Hamilton. Mehr als verdient sicherte sich der frischgebackene Doppel-Weltmeister heute den Sieg. Grundlage dafür war sein brillanter Start und seine kontrollierte Fahrt über die gesamte Renndistanz.

Pechvogel des Rennens: Nico Rosberg. Auch ohne die technischen Probleme hätte es für Rosberg wahrscheinlich nicht zum WM-Titel gereicht, doch dass es letzten Endes nicht einmal zu einer Top-10-Platzierung reichte, ist bitter.

Überraschung des Rennens: Daniel Ricciardo. Eine Punkteplatzierung lag auch durchaus mit einem Start aus der Boxengasse im Bereich des Möglichen, doch dass der dauergrinsende Australier tatsächlich als Vierter die Ziellinie überquerte, damit hatte im Vorfeld niemand gerechnet. Es bleibt spannend zu sehen, wie es für Ricciardo im nächsten Jahr weitergehen wird. WM-Potenzial hat der junge Red Bull-Pilot allemal.

Text: Antonia Grzelak – motorsport-xl.de