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Formel 1
19.11.2014

Pirellis Vorschau auf den Abu Dhabi Grand Prix

Ein packendes Saisonfinale erwartet die Formel 1 in Abu Dhabi. Für das entscheidende Rennen nominierte Pirelli die soften und supersoften Slicks. Die Kombination ist somit eine Stufe weicher als im vergangenen Jahr, als die Mediums und die soften Reifen gefahren wurden. Der Reifenhersteller kennt den Circuit Yas Marina sehr genau, weil er dort bereits mehrere Reifentests durchführte.

Zudem ist Abu Dhabi ein beliebter Austragungsort der offiziellen Tests der Formel 1 vor Beginn einer Saison. Auch dieses Jahr macht keine Ausnahme: Am Dienstag und Mittwoch nach dem Grand Prix-Rennen wird auf dem Track der letzte zweitägige Test der Saison 2014 stattfinden.

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Die Oberfläche der Strecke ist relativ glatt. Die Abfolge von 90-Grad-Kurven ist ein weiteres charakteristisches Merkmal von Yas Marina. Das Besondere des Rennens allerdings ist dessen Startzeit. Wie in Bahrain beginnt das Rennen am späten Nachmittag und endet am Abend. Das heißt, im Verlauf des Wettkampfs kühlt der Asphalt ab, was die Strategie erheblich beeinflusst. Und noch eine Eigenheit zeichnet den kommenden Grand Prix aus: Die ersten zehn Fahrer werden mit der doppelten Punktzahl belohnt.

Daher wird der Einsatz aller Beteiligten noch größer sein und die Teams werden sich stärker als je zuvor auf das Entwickeln der richtigen Strategie konzentrieren. Gleichwohl stehen Sicherheit und ein unfallfreier Abschluss der Saison oben an. Die Meteorologen gehen von einem warmen und trockenen Wochenende aus. Daher ist der Track bestens für die beiden schnellsten Mischungen in der Formel 1-Reifen-Range von Pirelli geeignet.

Paul Hembery, Motorsport-Direktor bei Pirelli, sagt: „Es macht immer wieder Spaß, nach Abu Dhabi zu kommen. In diesem Jahr ist das Rennen noch wichtiger als sonst, denn die Weltmeisterschaft wird entschieden und darüber hinaus werden doppelte Punkte vergeben. Die Strategie wird hier stets massiv durch die ungewöhnliche Entwicklung der Strecke während des Rennens beeinflusst. Denn infolge des Starts am späten Nachmittag wird es immer kühler, je länger das Rennen dauert. So war es auch in Bahrain, wo wir einen der spannendsten Wettkämpfe dieser Saison erlebten, dessen Ausgang bis zum Ende unvorhersehbar blieb.“

Und weiter: „Aus diesem Grund werden die drei Sessions des freien Trainings besonders wichtig sein. Die Teams müssen so viele Informationen wie nur möglich darüber erhalten, wie die Autos mit den beiden Mischungen zurechtkommen. Und das nicht nur mit unterschiedlichen Tankfüllungen, sondern auch bei unterschiedlichen Strecken- Temperaturen. Dass bei diesem Rennen die doppelte Punktzahl vergeben wird, bietet jenen Teams, die nicht mehr viel zu verlieren haben, die Chance, mit einer außergewöhnlichen Strategie weit nach vorn zu kommen.“

Jean Alesi, Pirelli-Berater, fügt hinzu: „Ich habe kein Formel 1-Rennen in Abu Dhabi bestritten, doch mir gefällt die Strecke. Besonders aufgrund seiner hohen Sicherheits-Levels und der langen Geraden, die gute Möglichkeiten für Überholmanöver bietet, vor allem wegen des Einsatzes von DRS. Das Rennen beginnt erst um 17:00 Uhr Ortszeit, wenn die Außen- und die Streckentemperatur allmählich sinken. Daher wird die Fähigkeit, auf Veränderungen unmittelbar zu reagieren, für den Erfolg entscheidend sein. Zu den variablen Größen gehört auch der Reifendruck. Der größte Stress für die Fahrer resultiert allerdings aus dem Wissen, dass die doppelte Punktzahl vergeben wird. So kann ein kleiner Fehler dazu führen, dass der aktuell Führende in der Weltmeisterschafts-Wertung trotz seines unter normalen Umständen komfortablen Punktevorsprungs noch leer ausgeht.“

Die Anforderungen der Strecke an die Reifen

Der supersofte Reifen hat ein schmales Einsatzfenster und liefert selbst bei niedrigeren Temperaturen eine optimale Performance. Der softe Slick hingegen hat ein weites Einsatzfenster. Durch den Einsatz der beiden weichsten Mischungen auf einer glatten Fahrbahn dürfte das Aufheizen der Reifen kein Problem werden. Bis zu einem gewissen Grad wird ein wärmebedingter Leistungsabbau auftreten, der die Strategien und das Setup der Autos beeinflussen kann.



Die erste und dritte Session des freien Trainings finden gewöhnlich bei äußeren Bedingungen statt, die für das Qualifying und das Rennen nicht repräsentativ sind. Denn tagsüber herrschen in Abu Dhabi deutlich höhere Temperaturen. Der erste Abschnitt des Circuits besteht aus einer ununterbrochenen Abfolge von Kurven, in denen sich die Reifen aufheizen. Auf der langen Gerade bekommen die Slicks Gelegenheit, sich abzukühlen, wenn die Autos für rund 15 Sekunden mit Vollgas fahren. Dabei entsteht ein Abtrieb von umgerechnet 800 Kilogramm.

Um maximale Traktion zu erzielen, ist in Abu Dhabi das Setup am Heck oft weich eingestellt. Das allerdings kann zu einem erhöhten Verschleiß der Hinterreifen führen. Ist das Setup am Heck jedoch zu steif, kann das gegenteilige Problem auftreten: ein übermäßiges Durchdrehen der Räder, was die Performance der Reifen ebenfalls stark beeinträchtigt.

Im vergangenen Jahr siegte Red Bull-Pilot Sebastian Vettel mit einer Zwei-Stopp-Strategie. Er startete mit soften Reifen, wechselte in der 14. Runde auf die Mediums und ließ sich in der 37. Runde einen neuen Satz Mediums montieren. Dabei gab er zu keiner Zeit die Führung ab.
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