Formelsport Allgemein
28.10.2014
Formula Student: Deutsches Team auf Platz eins
Vier Siege hintereinander – in Barcelona, Spielberg, Hockenheim und Michigan – waren der Grundstein für den Erfolg für das deutsch-amerikanische Team. Die letzte „Enttäuschung“ gab es vor einem Jahr mit Platz 17 in Österreich. So souverän wie diese Saison war, so souverän ist nun auch die Führung in der Weltrangliste mit 844 Punkten.
Das zweitplatzierte Team aus dem estnischen Tallinn kommt auf 773 Punkte, die japanische Uni Nagoya auf 772. Das zweitbeste deutsche Team ist die Hochschule Esslingen auf Platz acht. Das Team von der Ingenieursschmiede im Friedrichshafener Fallenbrunnen hat also schlichtweg alles hinter sich gelassen, was im Bereich Technikstudium Rang und Namen hat. Es ist eine komplizierte Formel, nach der die Rangliste für die 507 Teams errechnet wird, in die Wertung kommen nach bestimmten Kriterien jeweils die letzten sechs Rennen. Für Platz eins in der Weltrangliste der Formula Student hatte es für das DHBW-Team zuletzt im Jahr 2011 gereicht. Das Global Formula Racing Team geht neben dem Verbrenner- auch noch mit einem Elektrorennwagen an den Start. Dort steht das Team auf einem sehr guten Platz elf von 87 gelisteten Teams. Das noch junge Elektrorennwagen-Team sammelt seit drei Jahren Erfahrungen und ist nach einem dritten Platz in Österreich in dieser Saison auf einem guten Weg.
Das Besondere am Global Formula Racing Team ist die Kooperation der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg und der Oregon State University. Die Autos sind eine echte Koproduktion – auf beiden Kontinenten wird konstruiert, gebaut, beschafft und optimiert. Und schlussendlich ausgetauscht – ab Februar werden die Container über den Ozean geschickt. Rund 100 Studenten sind auf beiden Kontinenten beteiligt, die Teamsprache ist Englisch.
Bei der Formula Student bauen Studenten in Teamarbeit einen einsitzigen Rennwagen, um damit bei verschiedenen Wettbewerben gegen Hochschulteams aus der ganzen Welt anzutreten. Es gewinnt aber nicht einfach das schnellste Auto, sondern das Team mit dem besten Gesamtpaket aus Konstruktion und Rennperformance, Finanzplanung und Verkaufsargumenten.
Weltweit gibt es inzwischen elf Wettbewerbe, zwei in den USA und je einen in England, Spanien, Deutschland, Italien, Österreich, Ungarn, Australien, Japan und Brasilien. Es ist jedem Team überlassen, zu wie vielen und zu welchen Wettbewerben es sich anmeldet, an den einzelnen Rennen nehmen bis zu 120 studentische Teams teil. Die DHBW Ravensburg nahm 2014 zum neunten Mal an dem Bewerb teil – seit 2011 neben dem Verbrennerrennwagen zusätzlich mit einem Elektrorennwagen.