RCN
17.07.2014
Team Benninghofen: Der Ritt auf der Rasierklinge
Christof Degener, Startfahrer des Honda Civic Type R vom Team Benninghofen und durch den Klassensieg im letzten Lauf hoch motiviert, ging aufs Ganze und begann seinen Stint auf Slicks. Ob sich dieses Risiko, trotz der noch feuchten Strecke und den tiefhängenden Wolken, auszahlen würde, konnte man erst am Ende der Veranstaltung einschätzen.
Der Hattinger Architekt jedenfalls fuhr Top-Zeiten. Dort, wo es auf der Nürburgring-Nordschleife nass war, war er „mit gebremstem Schaum“ unterwegs, um dann an den Stellen, an denen die profillosen Reifen genügend Grip aufbauten, wieder mächtig Gas zu geben. „Wir hatten, wie schon beim letzten Lauf, erneut auf die große Räder/Reifen-Kombination gesetzt. Die tückischen Wetterverhältnissen erforderten jedoch ein Umdenken“, erklärte Degener später in der Boxengasse. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kam er aber bestens zurecht und konnte den weißen Honda zur Halbzeit, auf dem zweiten Platz liegend, an Andre Benninghofen (Velbert) übergeben.
In der obligatorischen Tankpause wäre genügend Zeit gewesen, auf Regenreifen zu wechseln. Aber das Team Benninghofen entschied sich anders: „Wir haben uns mal wieder auf das Regenradar verlassen und sind davon ausgegangen, dass die Strecke abtrocknen wird.“ Hinzu kamen die positiven Erfahrungen, die Christof Degener während seiner Runden mit den Slicks sammeln konnte. Also ging auch Andre Benninghofen auf den profillosen Reifen wieder ins Rennen. Eine Fehlentscheidung, wie sich kurze Zeit später erweisen sollte.
Die Niederschläge wurden stärker, die Slicks waren mit dem Wasser auf der Fahrbahn überfordert und der Honda mit der Startnummer 20 wurde erbarmungslos nach hinten durchgereicht. Pro gefahrener Runde verlor Benninghofen zwischen 50 bis 60 Sekunden auf die mit Regenreifen ausgerüstete Konkurrenz. Benninghofen, der seine Fahrkünste erst vor wenigen Tagen beim 24-Stunden-Rennen unter Beweis stellen konnte, hatte keine Chance: „Es war ein Ritt auf der Rasierklinge.“ Dass das Team im Ziel noch den sechsten Platz von immerhin 13 Startern erreichte, spricht für die Qualität der beiden Fahrer.
Christof Degener zog anschließend sein persönliches Fazit: „Meine Runden unter den wechselnden Bedingungen haben mir richtig Spaß gemacht. Andre hatte mit dem stärker werdenden Regen leider kein Glück – That‘s racing. Aber er hat das Auto ohne einen Kratzer ins Ziel gebracht und somit sind wir mit dem Ergebnis durchaus noch zufrieden.“ Vor der nächsten Veranstaltung werden die Karten neu gemischt.