Rallye WM
02.08.2014
Interview mit Rallye-Leiter Alfred Rommelfanger
Wie im Vorjahr trägt der 58-jährige Rommelfanger auch im Jahr 2014 die Verantwortung für den deutschen Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Im Interview spricht Rommelfanger über den Stand der Vorbereitungen und die Highlights der diesjährigen ADAC Rallye Deutschland.
Herr Rommelfanger, wie ist der Stand der Vorbereitungen zur ADAC Rallye Deutschland?
Alfred Rommelfanger: „Die Planungen und Abstimmungen im Vorfeld sind abgeschlossen – da ist alles im grünen Bereich. Die konkreten Vorarbeiten laufen auch schon auf Hochtouren und bei der Klärung von Detailfragen kommen wir gut voran. Das Organisations-Team ist aktuell auf mehreren Ebenen aktiv – von der Kommunikation mit den Rallye-Teams bis hin zur Einsatzplanung für alle Beteiligten. Die heiße Phase beginnt dann ein paar Tage vor der Rallye, wenn wir in unser mobiles Rallye-Hauptquartier nach Trier ziehen.“
Was erwartet die Fans, die zum Showstart an die Porta Nigra in Trier kommen?
Alfred Rommelfanger: „Der Auftakt in Trier wird ein Spektakel für Jung und Alt. Die Rallye-Boliden vor der historischen Kulisse des Römertors zu sehen, ist ein Highlight mit ganz besonderem Flair. Um den Besuchern die Stars noch näher zu bringen, beginnt das Rahmenprogramm dieses Jahr mit einer Autogrammstunde. Alle Top-Fahrer werden von 19:00 Uhr bis 19:30 Uhr auf den Hauptmarkt in Trier für die Fans da sein. Gegen 20:30 Uhr läutet die deutsche Nationalhymne den offiziellen Teil an der Porta Nigra ein. Dann rollen die Teilnehmer mit ihren Fahrzeugen in umgekehrter Reihenfolge des WM-Standes über die Startrampe und werden kurz vorgestellt. Die Top-Fahrer kommen also, wenn es bereits dunkel ist – im Schweinwerferlicht vor der Porta Nigra. Das sind großartige Bilder. Den Abschluss bilden die Teams des ADAC Opel Rallye Cups. Der Besuch des Showstarts ist im übrigen kostenlos.“
Welche wichtigen Neuerungen gibt es bei der ADAC Rallye Deutschland in diesem Jahr?
Alfred Rommelfanger: „Wir haben zwei größere Premieren in diesem Jahr. Am Freitag freuen wir uns auf die komplett neuen Wertungsprüfung Waxweiler. Sie führt die Teams über eine anspruchsvolle und selektive Strecke durch die hügelige Eifel-Landschaft. Da es in die Nähe der belgischen Grenze geht, rechnen wir hier mit vielen Fans von Thierry Neuville, der ganz aus der Nähe stammt. Die zweite große Neuerung sehen wir am Samstag auf dem Truppenübungsplatz Baumholder: Neben der legendären Panzerplatten-Wertungsprüfung, die auch 2014 wieder über 40 Kilometer lang sein wird, haben wir dort eine zusätzliche Sprintprüfung ins Programm genommen.“
Worauf dürfen sich die Fans auf dem Truppenübungsplatz Baumholder genau freuen?
Alfred Rommelfanger: „Auf ein Maximum an Rallye-Action den ganzen Tag über. Wir haben die Strecke des Sprints so gelegt, dass die Zuschauer fast die komplette Distanz von gut drei Kilometern im Blick haben. Der Sprint und die lange Prüfung werden jeweils zweimal absolviert – einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag. Die Zuschauerzone Panzerplatte-Turm ist direkt bei Start und Ziel. Ohne Ortswechsel haben die Fans hier perfekte Bedingungen, um die Rallye-Asse mehrfach und besonders intensiv zu verfolgen – das ist einmalig im internationalen Rallye-Zirkus.“
Welches Rahmenprogramm wird auf der Panzerplatte geboten?
Alfred Rommelfanger: „Auf dem Gelände ist am Samstag eigentlich immer etwas los – sogar wenn die Rallye-Fahrzeuge gerade einmal nicht fahren. Es gibt viele Fan-Aktionen, bei denen die ADAC Partner sehr aktiv sind. So wird es zum Beispiel eine Red Bull Showeinlage geben. Volkswagen richtet erneut ein komplettes Panzerplatten-TV-Studio ein – mit prominenten Gästen, Live-Kameras und einer Direktübertragung auf eine riesige Video-Wand.“
Was wurde noch getan, um die Zuschauerfreundlichkeit weiter zu steigern?
Alfred Rommelfanger: „Wir haben auch 2014 wieder viel unternommen, um die ADAC Rallye Deutschland für die Besucher noch attraktiver zu machen. Zum Beispiel die neuen Michelin Shuttle-Busse – eine Kooperation von ADAC, FIA und Michelin. Sie bringen die Fans vom zentralen Servicepark in Trier zu attraktiven Zuschauerpunkten. Dieser Service ist für Rallye-Besucher mit gültigem Ticket kostenlos. Auch Fans ohne Auto können so Wertungsprüfungen erreichen, die fernab von Bus- oder Bahnlinien liegen. Darüber hinaus haben wir unsere Infomaterialien überarbeitet und noch zuschauerfreundlicher gestaltet.“
Die ADAC Rallye Deutschland ist für ihr vorbildliches Sicherheitskonzept bekannt. Was wurde für 2014 weiter verbessert?
Alfred Rommelfanger: „Die Sicherheit von Teilnehmern, Helfern und Zuschauern hat für uns seit jeher Priorität. Um das Thema in diesem Jahr noch weiter voran zu bringen, waren wir auf verschiedenen Ebenen aktiv. Wir haben zum Beispiel eine ‚Arbeitsgruppe Zuschauersicherheit‘ gegründet, in der wir neue Maßnahmen erarbeitet, beschlossen und umgesetzt haben. Das Ergebnis sind weitere vielfältige Maßnahmen im Bereich der Zuschauer-Sicherheit. Dazu gehört unter anderem auch ein Video mit Thierry Neuville. Der WRC-Star erklärt den Zuschauern darin, wie sie sich verhalten sollen, damit sie weder sich selber noch die Teilnehmer gefährden. Wir haben in dem Zusammenhang auch die Schilder und Besucherinformationen überarbeitet: Neue Piktogramme veranschaulichen jetzt auf einen Blick, was erlaubt ist und was nicht. Daneben gibt es viele weitere Bausteine, mit denen wir alle Beteiligten für das Thema sensibilisieren, denn das ist das A und O in Sachen Sicherheit.“
Welches sind – neben den neuen Elementen – die weiteren Highlights für die Zuschauer?
Alfred Rommelfanger: „Jede Wertungsprüfung hat ihre eigenen Reize. Die Abwechslung ist ja gerade das schöne an der ADAC Rallye Deutschland. Etwa die spektaukläre Fahrt der WRC-Boliden durch die Weinberge oder die Strecken an der Mosel mit dem einzigartigen Panorama – das sind Highlights, die es nur hier gibt. Für Jung und Alt lohnt sich natürlich auch der Besuch des Serviceparks in Trier. Hier ist man den Teams besonders nah und hat gute Chance, Autogramme der Stars zu ergattern.“
Welchen Geheimtipp haben Sie für Fans?
Alfred Rommelfanger: „Am Donnerstag vor der Rallye genießt der Shakedown Konz schon so etwas wie Kultstatus. Vor allem die Top-Piloten, also die P1- und P2-Fahrer, kann man hier öfter sehen, da sie die Strecke laut Reglement mindestens zweimal befahren müssen. Für Fans aus der Hochwald-Region hat sich seit 2011 das Regrouping Bilstein zu einem Highlight entwickelt. Bei dem Boxenstopp auf dem Gelände des Bilstein-Werks Mandern herrscht am Samstag regelrecht Volksfeststimmung.“
Vergangenes Jahr haben Sie erstmals als Rallye-Leiter die Verantwortung für die ADAC Rallye Deutschland getragen. Welche Erkenntnisse haben Sie für 2014 gezogen?
Alfred Rommelfanger: „2013 war für mich ja kein wirkliches Neuland. Ich begleite diese Rallye schon sehr lange und kenne die Aufgaben und Besonderheiten aus verschiedenen leitenden Funktionen. Von daher ist das ein kontinuierlicher Prozess: Unser Ziel ist es, die ADAC Rallye Deutschland jedes Jahr weiter zu entwickeln. Das geht nur mit einem eingespielten Team, wie wir es haben. Wir ziehen alle an einem Strang, damit die ADAC Rallye Deutschland auch 2014 wieder ein Erfolg wird.“