VLN
16.04.2014
Matthias Holle: „Ich liebe meine Fahrer“
Nach kurzer Verzögerung durch den Austausch eines Radlagers zwischen Qualifying und Rennen startete Wolfgang Weber aus der Box und hetzte dem kompletten Feld hinterher. 25 Kilometer, also eine Runde, später lag der weiß-rote Brite an der Spitze der Klasse SP10. Doch die Freude währte nur kurz. Im zweiten Umlauf meldete sich Weber von der Strecke, nachdem ein kapitaler Motorschaden den Aston Martin an den Streckenrand gezwungen hatte. „Dann müssen wir eben jetzt alle acht verbleibenden Rennen gewinnen“, meinte auch Norbert Bermes.
Dagegen lief es in der Klasse V6 für Claudius Karch und Kai Riemer richtig gut. Die beiden Piloten des Porsche Cayman S wurden am Ende auf Rang zwei der Klasse geführt. Wegen der Überprüfung einiger Fahrzeuge wurde die Wertung der Klasse V6 allerdings vorerst ausgesetzt. So müssen auch die drei Schweden Dag Wohlen, Tommy Graberg und Rihan Mirza noch abwarten, ob sie nun als elfte oder auf einem anderen Platz gewertet werden. „Die drei sind sauber durchgefahren und fühlen sich im Auto richtig wohl“, sagte Holle, „alles andere wird über die Saison Stück für Stück kommen.“ Der Teamchef weiß, dass die drei Nordlichter sich noch in der VLN eingewöhnen müssen und mit professionellem Coaching an sich selbst arbeiten.
Ebenfalls in der Klasse V6 unterwegs zeigten die beiden Schweizer Rüdiger Schicht und Sebastian Schäfer eine gute Leistung mit ihrem Porsche Cayman. „Bei den beiden gab es nur eine Schecksekunde, als ein Hintermann bei einer Doppelgelb-Phase nicht rechtzeitig bremste und den Porsche dann touchierte“, wusste Holle zu berichten. Leider nicht ins Ziel kamen Volker Wawer und Scott Marshall, die ihren sonst so zuverlässigen Porsche Cayman-R nach neun Runden mit einem technischen Defekt abstellen mussten.
Ein wenig Pech hatten Raphael Hundeborn, Marc Legel und Stephan Kuhs im Opel Astra OPC Cup. Das Trio wollte ein anderes Fahrwerkssetup testen, dass dem Trio empfohlen worden war. „Wir waren im Team kurz skeptisch, haben aber gesagt, dass man das ja mal ausprobieren kann“, meinte Holle. Ergebnis: Mit diesem Setup sind keine richtig schnellen Rundenzeiten möglich, im Gegenteil. Immerhin kämpfte sich das Trio in der Klasse auf Platz zehn vor.
Eine Überraschung gelang dagegen Andres Serrano und Wolfgang Weber im BMW M235i Cup. Oder besser: dem Auto gelang die Überraschung. Denn nach nun zahlreichen Kinderkrankheiten lief der BMW erstmals problemlos und mit guten Rundenzeiten auch schnell. Die beiden Fahrer des Avia-BMW holten sich am Ende Rang acht in der Klasse. Große Freude herrschte auch bei der Mannschaft des Avia-Aston. Während das Schwesterauto frühzeitig die Segel streichen musste, schafften Thomas Heinrich und Scott Preacher den Sprung aufs Podest in der Klasse SP10. „Das war das bisher beste Ergebnis der beiden“, lobte denn auch der Teamchef.
Kein Lob hatte er dann allerdings übrig für das Verhalten so mancher Fahrerkollegen. „Man müsste mal wirklich für Ruhe sorgen“, ärgert sich Holle. Vor allem einige Profis würden oft sehr rüpelhaft durchs Feld pflügen und oft genug ohne Rücksicht die Gegner aus dem Feld räumen. „Das kann denen ja auch egal sein, sie müssen die Schäden ja nicht bezahlen“, wettert Holle. Er hofft, dass die VLN mal durchgreift und sich dafür stark macht, dass gegen solche Fahrer Sportstrafen verhängt werden. „Wenn man mal für ein oder zwei Rennen gesperrt wird, überlegen es sich die Herren vielleicht mal, wie sie sich auf der Strecke verhalten.“ Ob die Kritik fruchtet, kann man bereits am 26. April 2014 beobachten. Dann startet die VLN in die dritte Runde des Jahres.