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CIK/FIA
13.09.2015

Neue und unerwartete Meister in Le Mans gekrönt

An diesem Wochenende fiel in Le Mans die Entscheidung im Kampf um den WM-Titel in der KZ-Klasse der CIK-FIA und auch der internationale Super Cup-Titel der KZ2-Kategorie wurde vergeben. Neben diesen beiden hartumkämpften Klassen absolvierte auch die Academy Trophy ihr Saisonfinale in Le Mans und sorgte mit fulminanten Läufen für einen ebenfalls spannenden Titelkampf.

Nach dem Gewinn des EM-Titels der KZ-Klasse ging der Italiener Flavio Camponeschi vom Tony Kart Racing Team als Favorit auf den WM-Titel ins Rennen. Doch auch Paolo de Conto (CRG SpA), der in diesem Jahr bereits in der ROTAX Max Euro Challenge überzeugen konnte, wurden großen Chancen im Kampf um die Krone eingeräumt. Bereits in den Trainingsläufen konnte sich der italienische Nachwuchspilot behaupten, während Componeschi mit Problemen zu kämpfen hatte und meist am Ende der Top-10 unterwegs war.

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In Szene setzen konnte sich ebenfalls der Niederländer Jorrit Pex vom Pex Racing Team, der de Contos Tempo stets mitgehen konnte. Nach den Qualifying-Heats konnte sich jedoch Titel-Favorit Componeschi zurückkämpfen und sicherte sich eine aussichtsreiche dritte Startposition, während die Pole-Position an den bisherigen Wochenend-Dominator de Conto ging. Zweiter wurde mit einer überraschend starken Leistung der Schwede Douglas Lundberg (Kosmic Racing Dept). Jorrit Pex wurde Vierter. Somit war die perfekte Szenerie für das Prefinale und Finale geschaffen.

Am Sonntag sorgten dann Wetterkapriolen für ein spannendes Prefinale und einen ebenso nervenaufreibenden Final-Lauf. Bereits im Prefinale stürmte Jorrit Pex von Rang vier nach vorn und setze sich auch gegen de Conto durch. Dieser konnte sich jedoch die schnellste Rennrunde sichern und hielt seinen Status als Titelfavorit somit dennoch aufrecht. Für Flavio Camponeschi ging es nach einem ereignisreichen Lauf auf Rang fünf zurück.

Ein ähnliches Bild zeigte sich im allen entscheidenden Finale. Wie bereits im Prefinale lief es schnell auf einen Zweikampf zwischen Paolo de Conto und Jorrit Pex hinaus. Mit einem Manöver in der letzten Runde ging Pex an de Conto vorbei und sicherte sich somit nicht nur den Sieg, sondern auch den WM-Titel. Hinter den beiden Führenden zeigten die zahlreichen starken Starter einen spannenden Kampf um die verbliebene dritte Podiumsplatzierung. Diese ging zunächst an den Italiener Marco Ardigo (Tony Kart Racing Team), der eine brillante Aufholjagd hinlegte und auch die schnellste Rennrunde erzielen konnte. Eine Strafe warf ihn im Gesamtklassement jedoch auf den 16. Platz zurück, womit der Franzose Arnaud Kozlinksi (Sodikart) den dritten Podestplatz erbte.

Ebenso furios ging es in der KZ2-Klasse her. Mit 101 Teilnehmer war für zahlreiche Action gesorgt. Joel Johansson (Energy Corse), der amtierende Europa-Meister der Schaltkarts, ging als einer der Titel-Favoriten in das Wochenende sowie auch KSM Racing Team-Pilot Alexander Schmitz, der nach seinem Sieg beim letzten Lauf der Schaltkart-EM sein Momentum auch im Kampf um den Titel der KZ2-Klasse nutzen wollte. Auch Thomas Laurent entwickelte sich schnell zu einem möglichen Titelaspiranten, nachdem er im Training bereits eine starke Leistung abrufen konnte.

Die Pole-Position der hartumkämpften Klasse sicherte sich nach den Heats Pedro Hiltbrand (CRG SpA) vor Thomas Laurent und Jorge Carlos Pescador (Praga Kart Racing). Für Joel Johansson reichte es lediglich zu Rang 15, während sich Alexander Schmitz als 14. qualifizierte. Bester Deutscher war nach einer starken Leistung Tom Josef Lorkowski vom Gold Kart Racing Team. Der dritte Deutsche im Feld – Maik Siebecke (SRP Racing Team) – sicherte sich Rang 47.

Im ersten Prefinale konnte sich Johansson zurückkämpfen und sicherte sich den Sieg vor dem von der Pole-Position gestarteten Pedro Hiltbrand. Dritter wurde Dylan Davies (CRG Keijzer Racing), der sich zudem die schnellste Rennrunde sicherte. Erfreulich war ebenfalls die Leistung der beiden deutschen Piloten in dieser Gruppe, denn Tom Josef Lorkowski beendete den Lauf auf einem überragenden fünften Platz, während Maik Siebecke 20. wurde.

Das Prefinale der zweiten Gruppe entwickelte sich zu einem Schaulauf der Franzosen, denn das Podium befand sich nach einem spannenden Lauf gänzlich in französischer Hand. Thomas Laurent holte sich den Sieg vor Pierre Loubere und Charles Fiault. Weniger Glück hatte leider KSM Racing Team-Pilot Alexander Schmitz, der nach einem von Problemen geplagten Rennen nur auf Rang 31 ins Ziel kam und somit den Sprung in das entscheidende Finale verpasste.

Im Finale trugen dann die beiden Titelaspiranten Thomas Laurence und Joel Johansson den Kampf um den Titel auf der Strecke aus, mit dem besseren Ende für den Franzosen. Dritter wurde der Italiener Alberto Cavalieri (Gold Kart Racing Team), der unter anderem von der Disqualifikation von Pedro Hiltbrand profitierte. Auch für den einen verbliebenden deutschen Piloten entwickelte sich das Rennen nicht wie gewünscht: Nach einer Strafe beendete Tom Josef Lorkowski das Rennen auf Rang 19. Für den deutschen Karthersteller Mach 1, der an diesem Wochenende ebenfalls mit einigen Piloten an den Start ging, endete das Finale versöhnlich: Als stärkster Mach 1-Pilot holte sich Joey Hanssen einen starken 16. Platz.

Die letzte Titelentscheidung fiel in der Academy Trophy: Nach bereits zwei nervenaufreibenden Wochenenden fiel in Le Mans die Entscheidung im Titelkampf. Schon im Freien Training zeigte sich, das Tabellenführerin Marta Garcia Lopez auch in Frankreich an ihre starken Leistungen anschließen konnte und mit Rang vier nach der Qualifikationsphase brachte sie sich in eine aussichtsreiche Position im Kampf um den Titel. Die Pole-Position ging an den Russen Artem Slutskiy, vor Xavier Lloveras Brunet und Alfie Brown. Die Tatsache, dass ihr größter Rivale im Kampf um die Meisterschaftskrone als Zweiter ins Rennen ging, zeigte keinerlei Einfluss auf Marta Garcia Lopez: Im Rennen zeigte die Spanierin eine überzeugende Leistung und beendete das Rennen auf Rang drei. Xavier Lloveras Brunet gewann währenddessen das Finale, doch dank der Streichergebnisse reichte Marta Garcia Lopez ihr dritter Rang, um mit einem Punkt Vorsprung die Meisterschaft als erste Frau zu gewinnen. Der einzige Deutsche im Finale – Dennis-Peter Scott – überquerte die Ziellinie nach einem starken Rennen als Vierzehnter.

Das Le Mans-Wochenende der CIK-FIA-Meisterschaft war somit ein voller Erfolg: Zahlreiche spannende und hartumkämpfte Titelentscheidungen haben den Zuschauern und Fans viel Freude bereitet und bereits Lust auf das nächste Jahr gemacht.
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