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FIA WEC
20.11.2015

Guter Auftakt zum Finale für die Porsche 919 Hybrid

Zwei mal 90 Minuten Abstimmungsarbeit standen in den ersten beiden Freien Trainings zum Finale der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft in Bahrain auf dem Programm. Für das Porsche Team mit den beiden Le-Mans-Prototypen Porsche 919 Hybrid verliefen beide Sitzungen – einmal bei Tageslicht und einmal bei Dunkelheit – auf dem 5,412 Kilometer langen Bahrain International Circuit in Sakhir problemlos. Bei Temperaturen zwischen 25 und 28 Grad blies der Wüstenwind immer wieder feinen Sand auf den Formel-1-Kurs.

Im Porsche 919 Hybrid mit der Startnummer 17 fuhren Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AUS) im ersten Training in 1.42,800 Minuten die Bestzeit und belegten in der zweiten Sitzung Platz drei (1.43,360 Minuten). Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE) – die Piloten des Schwesterautos mit der Nummer 18 – wurden sowohl am Nachmittag als auch am späten Abend Vierte (1.43,454 Minuten/1.43,529 Minuten).

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Für das Trio Bernhard/Hartley/Webber geht es beim achten und letzten Lauf um nichts weniger als den Weltmeistertitel der Fahrer. Sie führen in der WM mit zwölf Punkten Vorsprung auf die schnellste Audi-Mannschaft (Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer). Den Weltmeistertitel für Hersteller hatte Porsche bereits im vorletzten Lauf am 1. November in Shanghai unter Dach und Fach gebracht. Das Sechsstundenrennen in Bahrain startet am Samstag um 15:00 Uhr Ortszeit, um 16:45 Uhr geht die Sonne unter.

Stimmen nach dem freien Training:

Alexander Hitzinger, Technischer Direktor: „Wir haben uns in beiden Trainings auf den Vergleich zwischen den Michelin-Pneus ‚soft hot‘ und ‚soft hot plus‘ konzentriert. Die Reifenbelastung ist auf dieser Strecke relativ einseitig, und das Grip-Niveau kann sich auch schnell ändern. Die Tatsache, dass im Rahmenprogramm einige Rennserien auf Pneus anderer Hersteller fahren, spielt dabei ebenso eine Rolle wie der auf die Strecke gewehte Wüstensand. Es gibt hier auch recht viel Pick-up, also Gummiabrieb, der an den Reifen kleben bleibt. Wir sind gut durch unser Programm gekommen. Audi ist hier wie erwartet sehr stark. Das bedeutet: Wir können uns auf ein sehr interessantes Rennen freuen.“

Timo Bernhard (34, Bruchmühlbach-Miesau): „Beide Trainings liefen gut. Wir haben bei der Abstimmung von der ersten zur zweiten Session Verbesserungen erreicht. Aber die Audi sind stark. Das Wichtigste ist eine gute Rennabstimmung, damit wir die Michelin-Reifen möglichst lange auf einem hohen Niveau halten können. Das ist hier in der Wüste bei hohen Temperaturen nicht ganz einfach.“

Brendon Hartley (25, Neuseeland): „Die Strecke ist ziemlich rutschig und bietet kaum Grip, die Reifen finden noch wenig Halt. Wir konnten die Balance des Porsche bis zum zweiten Training deutlich verbessern.“

Mark Webber (39, Australien): „Es war ein normaler Trainingstag, wir konnten unser Programm abarbeiten Ich bin eine sehr lange Distanz gefahren, das Fahrverhalten war in Ordnung. Die Strecke beansprucht die Reifen ziemlich stark, und wir müssen noch ein paar Dinge aussortieren.“

Romain Dumas (37, Frankreich): „Im ersten Freien Training haben wir die verschiedenen Michelin-Reifen verglichen und gute Ergebnisse erzielt. Im zweiten Training lag das Auto noch besser. Dabei halfen auch die kühleren Temperaturen, was natürlich für alle im Feld zutrifft. In der Dunkelheit schnell durch den dichten Verkehr zu kommen, war nicht ganz einfach. Insgesamt aber ist bei uns alles in Ordnung.“

Neel Jani (31, Schweiz): „Wir haben seit dem ersten Freien Training Fortschritte gemacht und in puncto Abstimmung eine gute Richtung gefunden, die können wir jetzt bei unserer weiteren Vorbereitung verfolgen. Auf dieser Strecke ist der Umgang mit dem Verkehr und dem Reifenabrieb neben der Ideallinie nicht ganz einfach.“

Marc Lieb (35, Ludwigsburg): „Für mich war es heute ein kurzer Arbeitstag. Ich bin im ersten Training nicht viel gefahren, und im zweiten gab es nach drei Runden eine Neutralisationsphase. Damit wir alle sicher unsere Pflichtrunden bei Dunkelheit absolvieren konnten, musste ich früh wieder aussteigen. Unser 919 Hybrid fühlte sich heute Abend auf jeden Fall besser an als am Nachmittag, wir haben die richtigen Schritte in die richtige Richtung gemacht. Morgen wollen wir nachlegen.“