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Formel 1
15.03.2015

Mit neuer Antriebseinheit an die Spitze

Renault hat für die Formel 1-Saison 2015 die Performance und Zuverlässigkeit seiner Antriebseinheit deutlich gesteigert. Die neue Power Unit „ENERGY F1-2015“ weist zahlreiche grundlegende Modifikationen auf. Hierzu zählen neugestaltete Brenn­räume, ein neues Auspuffsystem und variable Ansaugrohre. Neben dem vierfachen Weltmeisterteam Red Bull Racing setzt 2015 auch Toro Rosso wieder auf Renault Power.

„Zuverlässiger, schneller und näher an der Spitze sein“, beschreibt Rob White, Technischer Direktor von Renault Sport F1, das Ziel für die neue Formel 1-Saison. „Wir haben an der Antriebseinheit substantielle Änderungen vorgenommen und jedes System durch Komponenten verbessert, um die Performance weiter zu steigern“, so White weiter.

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Grundlegend modifizierte Antriebseinheit

Die Änderungen an der rund 625 kW/850 PS starken Renault Power Unit betreffen gleichermaßen Verbrennungsmotor, Turbolader und elektrische Systeme zur Energierückgewinnung. So weist die Antriebseinheit „ENERGY F1-2015“ neue Brennräume und ein neues Auspuff-Layout auf. Ein weiteres Novum sind variable Ansaugrohre, die 2015 erstmals wieder erlaubt sind. Hinzu kommt ein noch effizienterer Turbolader. Außerdem wurde der Schwerpunkt der Motoreneinheit weiter gesenkt. Die elektrischen Motor-Generator-Einheiten sind so ausgelegt, dass sie souverän noch stärkeren Beanspruchungen standhalten.

Die Modifikationen erfolgten im Rahmen des Token-Systems. Danach wird die Power Unit in Funktionsbereiche aufgeteilt, denen jeweils eine bestimmten Anzahl von Punkten („Token“) zugeordnet ist. Alle Bereiche zusammen ergeben eine Wertigkeit von 66 Punkten. Für 2015 darf jeder Motorenhersteller 32 Token verbrauchen. Dies entspricht 48 Prozent des Antriebs.

Nur noch vier Power Units pro Fahrer

Zuverlässigkeit und Haltbarkeit spielen 2015 eine besonders wichtige Rolle, da die Teams über die gesamte Saison hinweg nur noch vier Power Units pro Fahrer einsetzen dürfen ,1 eine weniger als 2014. Mit den Vorbereitungen auf die neuen verschärften Anforderungen begannen die Entwickler von Renault Sport bereits im Vorjahr: „Wir haben in der zweiten Jahreshälfte 2014 bedeutende Fortschritte in der Zuverlässigkeit erreicht“, so Rémi Taffin, Director of Operations bei Renault Sport F1. Wesentlichen Anteil daran hat das Prüfverfahren: Anstatt nach dem damals gültigen Fünf-Antriebseinheiten-Zyklus testeten die Renn­sportspezialisten im Renault Sport F1 Motorenkompetenzzentrum Viry-Châtillon alle Teile bereits nach den Maßgaben für 2015.

Neue Strukturen bei Renault Sport F1

Nicht nur die Power Unit stand auf dem Prüfstand, auch das Renault Sport F1 Hauptquartier erfuhr einen gründlichen Umbau. Um die Effizienz zu steigern, vorhandene Ressourcen wirkungs­voller zu nutzen und schneller auf Anforderungen zu reagieren, wurden zwei neue Abteilungen unter Leitung von Rob White und Jean-Paul Gousset ins Leben gerufen. Während White als Chief Technical Officer für Erwerb, Entwicklung und Anwendung technischer Kompetenzen innerhalb des Unter­nehmens zuständig ist, kümmert sich Gousset als Organization Performance Officer um organisa­torische Aufgaben, Prozeduren und Protokolle.

Eine weitere Neuerung ist die für Performance und Zuverlässigkeit zuständige Entwicklungs­abteilung mit Naoki Tokunaga als Leiter. Rémi Taffin, bislang Leiter des Renault Sport F1 Einsatzteams, beaufsichtigt jetzt zusätzlich zu den Aktivitäten an der Strecke alleArbeiten in der Fabrik einschließlich der Prüfstandtests und des Aufbaus der Fahrzeuge.

„Die Änderungen sind auf lange Sicht angelegt, es ist daher noch zu früh, um gleich direkte Auswirkungen zu sehen. Der volle Effekt wird wahrscheinlich erst Mitte der Saison erkennbar sein“, erklärt Renault Sport F1 Geschäftsführer Cyril Abiteboul. „Wir wissen nicht, wo die anderen stehen, und wir haben vielleicht noch nicht alle Lücken geschlossen, aber wir sind zuversichtlich, dass wir weit dabei gekommen sind, den Rückstand der vergangenen Saison wettzumachen“, so Abiteboul weiter. Technikchef White ergänzt: „Wir haben gegenüber 2014 einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht. Obwohl es noch schwer einzuschätzen ist, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen, können wir doch sagen, dass wir auf dem besten Weg sind, unsere Performance-Ziele zu erreichen.“
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