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Formel 4
23.06.2015

Aufregendes Rennwochenende in Spa-Francorchamps

Bei Giorgio Maggi war einiges los am dritten Rennwochenende der ADAC Formel 4 im belgischen Spa-Francorchamps. Der SMG Swiss Motorsport Group-Youngster erzielte im ersten Rennen erneut Punkte und startete im abschließenden Lauf aus der ersten Reihe. Dazu Eau Rouge als Highlight - in und außerhalb des Cockpits.

Giorgio, am vergangenen Wochenende in Spa-Francorchamps hast du wieder Punkte eingefahren. Ein zufriedenstellendes Ergebnis für dich?

Giorgio Maggi: „Ich freue mich schon über Platz neun im ersten Rennen. Bei diesem großen Startfeld und den zahlreichen Ausfällen ist es schon eine Leistung, überhaupt die Ziellinie zu sehen. Als Rennfahrer will ich aber natürlich mehr, sonst bräuchte ich nicht ins Auto zu steigen. Mein Start im ersten Rennen war leider nicht optimal von Platz elf. Während des Rennens hatte ich etwas mit Untersteuern zu kämpfen, vor allem im Windschatten anderer Autos. Dadurch war das Fahren ziemlich anstrengend, aber ich konnte dran bleiben und mich nach vorne kämpfen. Mit einem besseren Setup wäre sicherlich ein besseres Ergebnis drin gewesen.“

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Ein weiteres Highlight war das dritte Rennen am Sonntag, als du aus der ersten Reihe von Platz zwei gestartet bist. Wie bist du das Rennen angegangen?

Giorgio Maggi: „Von Startplatz zwei hatte ich mir natürlich eine Menge ausgerechnet. Ich war noch nie zuvor von so weit vorne gestartet. Die Anfangsphase war allerdings sehr schwierig, da es in der Startaufstellung auf meiner Seite noch nass war. Auf der rechten Seite war es hingegen schon trocken. Ich verlor dadurch ein paar Positionen, blieb aber auf der Strecke. Anderen Fahrern gelang das nicht, was zu einem ziemlich chaotischen Start führte... Es wurde leider nicht besser: Ich wurde in den ersten Runden zwei Mal von anderen Autos getroffen und musste das Rennen wegen eines Reifenschadens vorzeitig beenden. Das war sehr ärgerlich, aber dafür konnte ich nichts.“

In Spa bist du auf einer der aufregendsten Rennstrecken der Welt gefahren. Beschreibe doch bitte einmal den Weg hoch zur legendären Eau Rouge aus dem Cockpit heraus.

Giorgio Maggi: „Das ist ein Wahnsinnsgefühl! Nach der La Source-Kurve geht es erst mal steil bergab, da bekommen wir ordentlich Tempo drauf. Im Fernsehen sieht man gar nicht, wie weit es da wirklich runter geht. Das ist ganz schön heftig. Unten in der Senke drückt es dich dann richtig in den Sitz hinein und du spürst, welch enorme Kräfte da am Werk sind. Dann geht es rauf in Richtung Eau Rouge. Das ist zwar eine Erleichterung für den Körper, aber du siehst die Strecke nicht mehr! Deshalb habe ich mir am Wochenende einen bestimmten Baum im Waldstück als Referenzpunkt ausgesucht. Den habe ich genau anvisiert und dadurch eine gute Linie gefunden, um die Kurve mit Vollgas durchfahren zu können.“

Am Samstagabend bist du die Eau Rouge ohne Auto rauf. Was war da oben los?

Giorgio Maggi: „Ja, das war eine coole Aktion. FIA-Präsident Jean Todt war extra am Wochenende angereist, um sich die Rennen der ADAC Formel 4 und auch der Formel-3-Europameisterschaft live anzuschauen. Abends sind wir dann alle zu Fuß die Eau Rouge hochgelaufen und haben Fotos mit dem gesamten Starterfeld gemacht. Jean Todt, einer der wichtigsten Menschen im Motorsport, wirkte sehr entspannt und freundlich. Es hat mich gefreut, dass er uns besucht hat. Das ist schließlich ein Beleg für das große Interesse an unserer Rennserie.“

In zwei Wochen geht es für dich weiter mit dem vierten Rennwochenende der Saison. Was erwartest du dir von den drei Rennen auf dem Lausitzring?

Giorgio Maggi: „Auf die Lausitz freue ich mich schon jetzt. Ich mag die Strecke und kenne sie aus meiner Zeit im ADAC Formel Masters. Um auf dem Lausitzring erfolgreich zu sein, muss auch die Fitness stimmen. Im Gegensatz zu Spa gibt es dort keine so langen Geraden, auf denen man sich im Auto kurz entspannen kann. Stattdessen wartet ein Mix aus schnellen und langgezogenen Kurven. In der Lausitz spielt auch der Asphalt eine wichtige Rolle. Es gibt unheimlich viele Bodenwellen, die man richtig anfahren muss, um nicht mit dem Chassis aufzusetzen. Da sollte mir meine Erfahrung im Formelsport zugute kommen. Bei uns in der Schweiz gibt es übrigens eine Kartstrecke, dessen Layout dem Lausitzring gleicht. Ich bin also auf allen Wegen gut vorbereitet. Wenn das Auto stimmt und es im Qualifying wieder gut läuft, sollten weitere Punkte drin sein.“