Formel 4
07.07.2015
Verheißungsvoller Auftakt bleibt unbelohnt
Giorgio, Platz elf ist in einem Starterfeld mit 34 Autos eine ordentliche Leistung. Warum war das Ergebnis für dich aber gleich doppelt ärgerlich?
Giorgio Maggi: „Das war nun schon das dritte Mal in dieser Saison, dass ich ein Rennen als Elfter beendet und damit nur hauchdünn die Punkteränge verpasst habe. Diesmal war es wieder ärgerlich, weil der zehnte Platz wegen des Reglements die Pole Position für das dritte Rennen bedeutet hätte. Im ersten Rennen hatte ich von Platz 14 einen guten Start und verbesserte mich um mehrere Positionen. Als das Safety Car auf die Strecke fuhr, war ich Elfter. Beim Re-Start wusste ich, um was es ging. Ich konnte sogar den zehnten Platz erobern. Bei einem Duell musste ich allerdings in die Auslaufzone ausweichen, um eine Kollision zu vermeiden. Das kostete mich leider den wertvollen zehnten Platz.“
Nach dem verheißungsvollen Auftakt war der weitere Verlauf des Wochenendes nicht einfach. Fasse bitte das zweite und dritte Rennen zusammen.
Giorgio Maggi: „In zwei Worten: Dumm gelaufen. Von Platz 21 lief der Start ins zweite Rennen nicht gut. Nach einer zusätzlichen Formationsrunde ging es zu Beginn etwas verwirrend zu. Aus irgendeinem Grund schwenkten ein paar Streckenposten gelbe Flaggen und der Fahrer direkt vor mir ging vom Gas. Dadurch wurde ich ebenfalls ausgebremst und verlor ein paar Plätze. Ich musste hart kämpfen und konnte mich etwas nach vorne arbeiten. Nach einem Verbremser war das Rennen aber praktisch gelaufen. Im dritten Rennen lief es nicht viel besser, als mir ein Konkurrent hinten links ins Auto fuhr und dabei mein Rad beschädigte. Aus Sicherheitsgründen entschieden wir, das Auto nach zwei Runden abzustellen.“
Mit knapp 40 Grad Celsius Außentemperatur war der Lausitzring das heißeste Wochenende des Jahres. Wie kamst du mit den extremen Bedingungen zurecht?
Giorgio Maggi: „Die Hitze war schon anstrengend, aber ich war bis zum letzten Rennen voll konzentriert. Das Training und meine Erfahrung haben sich definitiv bezahlt gemacht. Ein paar andere Fahrer hatten mit den Temperaturen sichtlich zu kämpfen, was wohl auch zum einen oder anderen Zwischenfall auf der Strecke führte. Hier war es umso schwieriger, weil es keine langen Geraden gibt, auf denen man sich etwas entspannen konnte. Ich kam gut mit der Hitze zurecht, bei den nächsten Rennen darf es aber gern wieder etwas kühler sein.“
Du hast nun vier von acht Rennwochenenden in diesem Jahr hinter dir. Wie fällt deine Zwischenbilanz aus?
Giorgio Maggi: „Ich bin ein paar Mal in die Punkteränge gefahren, hatte mir vor dem Saisonbeginn allerdings mehr ausgerechnet. Man darf aber nicht vergessen, dass wir ein junges Team sind und noch viel lernen müssen. Wir haben in der ersten Saisonhälfte eine sehr gute Teamarbeit entwickelt und auch das Setup im Laufe der Zeit immer besser hinbekommen. Wenn es uns jetzt noch gelingt, schon im Qualifying alles auf den Punkt zu bringen, sollte es in der zweiten Saisonhälfte wesentlich besser laufen. Der Rennspeed sieht sehr gut aus. Was uns fehlt, sind Testkilometer. Einige andere Teams haben hier einen Vorteil, das muss man klar sagen. Deshalb brauchen wir an den Rennwochenenden manchmal etwas länger, um die richtigen Einstellungen für das Auto zu finden.“
Und wo siehst du bei dir persönlich noch Luft nach oben?
Giorgio Maggi: „Ich habe zwar Erfahrung im Formelsport, aber auch für mich waren die Formel-4-Rennwagen eine völlig neue Herausforderung. Deshalb unterlaufen mir hier und da noch kleine Fahrfehler, die am Ende den Unterschied in diesem riesigen Starterfeld ausmachen können. Ich muss daran arbeiten, noch konstanter zu werden - vor allem auf einer schnellen Runde. Meine Sektorenzeiten sind gut und vergleichbar mit der Spitze. Am Ende muss aber das Gesamtergebnis passen, um im Qualifying weit vorne zu stehen. Das ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Wochenende. Wenn du außerhalb der Top-Ten starten musst, wird es schon schwierig mit einem guten Resultat. Ich hoffe, dass ich während der Sommerpause ein paar Testgelegenheiten erhalte, um weiter an meiner Gesamtperformance arbeiten zu können. Außerdem ist ein Formel-3-Test mit Blick auf meinen weiteren Weg im Motorsport angedacht. Das wäre eine tolle Erfahrung, die mir sicherlich auch in dieser Saison zugute kommen würde.“