Kartsport Allgemein
12.10.2015
Titelgewinn für Anes Husic beim IBK-Rennen
Der Hohenemser Anes Husic kam mit acht Punkten Vorsprung in der Gesamtwertung als Favorit nach Feldkirch. Das hört sich zunächst komfortabel an, doch vor dem Hintergrund der Streichresultat-Regelung konnte es aber am letzten Renntag noch zu deutlichen Verschiebungen kommen: Nur die sechs besten Ergebnisse kommen in die Wertung, bis zu vier schlechte Ergebnisse kann ein Fahrer streichen lassen.
Für Anes Husic lief es von Beginn an überhaupt nicht gut. Kurioserweise mussten alle drei Titelaspiranten aufgrund der Starterfeld-Auslosung im gleichen Vorlauf an den Start gehen. Diesen gewann Lampert vor Husic und Cajic. Damit war Cajic im Kampf um die Meisterschaft bereits aus dem Rennen, und der ursprüngliche Vorsprung von Husic nahezu egalisiert. Das große Finale, in dem die drei dann erneut aufeinander trafen, wurde damit entscheidend für die Meisterschaft und praktisch zum Show-down der ganzen Saison 2015. Husic oder Lampert, wer vor dem jeweils anderen ins Ziel kommt wird Meister – und zwar unabhängig davon, welcher Fahrer heuer das große Finale gewinnen sollte.
Und auch in diesem lief es für Husic zunächst wieder schlecht: nur Platz fünf im Qualifying, Lampert auf Platz zwei, Cajic mit Bestzeit. War das die Vorentscheidung? Eine unglaubliche Spannung lag in der Halle. Die acht Piloten des großen Finales gingen mehr als nervös an den Start. In der Formationsrunde vor dem fliegenden Start, in der absolutes Überholverbot herrschte, wurde der Führende von der ihm folgenden Meute gedreht. Beim ersten Passieren der Startlinie stimmte daher die Reihenfolge nicht mehr und das Rennen wurde von der Rennleitung sofort abgebrochen.
Das bedeutete einen Neustart! Diesmal ging alles gut. Cajic behauptete die Führung, Lampert konnte ihm weitgehend folgen. Husic klammerte sich an seinen letzten Strohhalm im Titelkampf und fuhr mit dem Messer zwischen den Zähnen. Die zwei vor ihm fahrenden Piloten, Markus Hausherr (St. Gallen/CH) und Christian Müller (Embrach/CH), konnten ihre Position aus dem Qualifying nicht verteidigen und mussten Husic nach einigen Runden passieren lassen. Nun war Husic noch gut drei Sekunden hinter dem Führungsduo, das vorne konstant schnell seine Runden drehte. Aber Husic war schneller als diese beiden – und zwar um ein bis zwei Zehntel pro Runde. In Runde 24 hatte er die Lücke zugefahren und sie doch tatsächlich eingeholt.
Cajic fuhr das Rennen seines Lebens, Lampert war zwar dran, aber zum Überholen reichte es definitiv nicht. Husic sah nun seine Chance gekommen und erhöhte langsam den Druck auf Lampert. Ab Runde 35 hatten die Zuschauer das Gefühl, dass es jeden Augenblick passieren konnte. Husic brauchte drei Angriffsversuche, bis er in Runde 41 den Vorjahres-Champion knacken konnte. Cajic hatte derweil von dem Zweikampf profitiert und drei Sekunden Abstand herausgefahren. Er gewann zum ersten Mal in der Geschichte der IBK das große Finale, Husic holte sprichwörtlich auf den letzten Metern und mit nur einem Punkt Vorsprung auf seinen Verfolger den Titel in der Saison 2015.
Das war packender Motorsport und allerbeste Unterhaltung für die vielen Zuschauer am Streckenrand. Die Veranstalter und Organisatoren gratulieren dem neuen Champion.