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Porsche Super Cup
22.06.2015

Fach Auto Tech siegt mit Ersatzmann

Auch in Österreich kann Fach Auto Tech die Korken knallen lassen. Das Porsche-Team aus Sattel in der Zentralschweiz fährt mit dem besten Saisonergebnis auf beiden PS-Boliden heimwärts. Dass Teamchef Alex Fach auch mit der Neuverpflichtung von Christopher Zöchling den richtigen Riecher hatte, wurde im Zeittraining deutlich. Der Lokalmatador, der Unweit des Red Bull-Rings aufwuchs, setzte auf regennasser Strecke immer wieder Bestzeiten.

Die Pole-Position verpasste er wegen eines Trainingsabbruchs nur knapp. Er erzielte den fünften Startrang und meinte: „Rot-Opfer waren wir alle. Ich war lange in der ersten Reihe vorn mit dabei und in meiner letzten Runde, kurz bevor es rot war, hatte ich noch eine absolute Sektorbestzeit. Die erste Startreihe wäre möglich gewesen. Auf jeden Fall freue ich mich schon, morgen vor den Fans in der Heimat Gas zu geben.“

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Dass der Österreicher im Fach-Porsche hoch motiviert war, zeigte sich bereits auf den ersten Metern des Rennens in der Steiermark. Der „Mann mit der Lichthupe“ war von Platz fünf auf drei nach vorne geschnellt und nicht gewillt, sich mit diesem Podiumsrang zu begnügen. In Runde zwei ließ er Sven Müller hinter sich und machte Jagd auf Connor de Phillippi, den er schon kurze Zeit später ebenfalls überholen konnte. Die Führung einmal in den Händen, gab er sie bis ins Ziel nicht wieder her.

Christopher Zöchling gewann vor seinem Landsmann Philipp Eng und dem Spanier Alex Riberas. Der überglückliche Sieger berichtete: „Als ich auf Platz eins vorgefahren war, dachte ich: 'Das kann’s ja nicht sein. Gewinne ich wirklich den Supercup Österreich?' Also riesengroßen Dank an die ganze Mannschaft, sie hat wirklich einen Spitzenjob gemacht. Es ist in Worte kaum zu fassen.“

„Es ist unglaublich“, freute sich auch Alex Fach. „Mein besonderer Dank gilt Haas Automation, die als Partner kurzfristig eingesprungen sind, um Christophers Start zu ermöglichen.“

Philipp Frommenwiler setzte in Spielberg seinen Aufwärtstrend fort, aber er wurde ebenfalls vom vorzeitigen Trainingsende eingebremst. Sein Porsche stand am Sonntagmittag in der neunten Startreihe. Die Enttäuschung war nach dem Qualifying groß: „Ich war lange auf Top-Ten-Kurs – Positionen sechs und sieben. Der Abbruch hat mich auf meiner fliegenden Runde erwischt. Alles in allem sind wir nun viel weiter hinten als wir uns erhofft hatten und was auch möglich gewesen wäre.“ Der Mann vom Bodensee ließ sich jedoch nicht entmutigen, sondern begann im Rennen genauso, wie er das Zeittraining beendet hatte: mit schnellen Zeiten.

Schon nach dem ersten Umlauf hatte er Position dreizehn inne und kämpfte sich Platz für Platz nach vorn. Nach 16 Runden überquerte er auf der achten Stelle die Ziellinie, strich acht Punkte ein, kletterte in der Rookie-Wertung dadurch auf Rang drei und liegt in Schlagdistanz zur Tabellenspitze. Was für den Kreuzlinger ohne Trainingsabbruch möglich gewesen wäre, bleibt Spekulation.

Teamchef Alex Fach, der mit seiner Crew nach den guten Resultaten auf Platz drei der Teamwertung und nur einen Zähler hinter dem zweiten Rang rangiert, war voll des Lobes: „Ich bin super zufrieden mit Philipp. Er hat eine Top-Leistung abgeliefert!“ Auch Philipp Frommenwiler war mit der Veranstaltung des Porsche Mobil 1 Supercup in Österreich wieder versöhnt: „Schlussendlich ein tolles Resultat. Für das Team freut mich auch, dass Chris gewonnen hat. Insgesamt ist dies ein Mega-Aufsteller für die kommenden Rennen.“

Der nächste Schlagabtausch im Porsche Mobil 1 Supercup führt den Tross der 911er auf die britische Insel: Am ersten Juli-Wochenende ist man in Silverstone zu Gast.
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