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VLN
23.06.2015

Starke Aufholjagd von Torsten Kratz blieb unbelohnt

Erst Pech, dann Zufriedenheit, dann Frust: Das dritte Saisonrennen zur Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring war für Torsten Kratz eine einzige Achterbahnfahrt der Gefühle. „Unterm Strich bin ich natürlich nicht zufrieden“, sagte der Mönchengladbacher. „Gerade nach dem perfekten 24h-Rennen habe ich mit einem solchen Rennverlauf überhaupt nicht gerechnet.“

In der mit 17 Fahrzeugen einmal mehr stark besetzten BMW M235i Racing Cup-Klasse landeten Kratz und sein Teamkollege Kevin Warum (Schweitenkirchen) nur auf dem zwölften Rang. Das Duo lenkte wie gewohnt ein Fahrzeug aus dem Team Securtal-Sorg Rennsport.

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Bereits das von wechselnden Witterungsbedingungen geprägte Training verlief nicht nach Plan, das beste Zeitfenster wurde verfehlt. Kratz: „Nur wer in der ersten Viertelstunde eine freie Runde erwischte konnte eine gute Rundenzeit erreichen. Danach wurde es immer nasser.“ Vom siebten Startplatz aus nahm Warum das Vier Stunden-Rennen in Angriff.

Bereits in der ersten Kurve hatte der 23-Jährige Pech: Nach einer leichten Kollision im Startgetümmel verlor Warum die Kontrolle über den Boliden und drehte sich. Er hatte Glück, das keiner der Nachfolgenden ihn traf. Allerdings musste der Bayer die ganze Startgruppe passieren lassen, ehe er die Fahrt wieder aufnehmen konnte. Mit einer Minute Rückstand auf den Klassenführenden kehrte Warum aus der ersten Runde zurück. Eine Aufholjagd mit vielen zeitraubenden Überholmanövern war von nun an die Folge.

Nach der achten Runde übernahm auf Rang zehn liegend Kratz planmäßig das Steuer. In den folgenden neun Umläufen brannte der 44-Jährige ein Feuerwerk von schnellen Zeiten ab und verbesserte such auf Platz sechs. Zum Vergleich: Zwischen der zehnten und 17. Runde war Kratz sogar 26 Sekunden schneller unterwegs als führende Scheid-BMW. „Es lief wirklich gut, auf der Strecke wurde fair gefahren und ich hatte viel Spaß. Mir kam mein Stint eigentlich gar nicht so schnell vor, zumal ich ab meiner fünften Runde ungewöhnlich viel Traktion auf der Hinterachse verlor. Meine Reifen waren nach zwei Stints jedoch auch schon ziemlich fertig. Aber die Sorg-Mannschaft hielt mich via Funk auf dem Laufenden. Und das, was die sagten, hörte sich gut an!“

Platz sechs schien realistisch, als Kevin Warum nach 17 Runden planmäßig für das letzte Renndrittel ins Auto stieg. Doch vier Umläufe später kam der Bayer unerwartet an die Boxen. Kratz: „Über Funk hatte er sich angekündigt. Er berichtete trotz neuer Reifen über anhaltenden Traktionsverlust und unberechenbarem Übersteuern. Es wurden daher vorsichtshalber nochmals die Räder gewechselt, aber das war nicht die Ursache. Wir vermuten einen defekten Stoßdämpfer. Mit langsamen Rundenzeiten hat Kevin das Auto ins Ziel getragen, aber mehr als Rang zwölf war leider nicht mehr möglich. Erfreulicherweise lief es für unsere Teamkollegen besser und die anderen beiden Sorg Rennsport-BMW M235i Racing landeten nach einem packenden Kampf auf den Plätzen zwei und sechs.“

Das nächste Saisonrennen steht bereits am 4. Juli auf dem Programm. Dann hoffen Kratz und Warum, wieder mit um das Podium kämpfen zu können.