24h Nürburgring
31.05.2016
Alex Lambertz: Platz vier bei 24h-Nürburgring-Debüt
Als am Freitag bereits das erste Unwetter das Fahrerlager unter Wasser setzte und die Prognosen für die Renntage ähnlich waren, konnte die Devise für das Rennen bei wechselhaften Bedingungen nur sein, ohne Schäden zu durch zu kommen.
Der Start verlief für den Youngster des MSC Odenkirchen, der diesmal für das FK Performance Team mit einem BMW M235i Racing startete, sehr gut. Das Auto kam ohne einen Kratzer aus den ersten turbulenten Runden zurück, denn Glück hatte man nach drei Runden im Überfluss, als es plötzlich in Teilen der Strecke anfing zu Hageln. Die profillosen Slicks hatten keinen Grip mehr, die Rennwagen schlitterten nur so in die Leitplanken und es gab viele Kollisionen. Die Rennleitung entschied daraufhin sofort, das Rennen zu unterbrechen, bis sich die Wetterlage etwas gebessert hatte.
Nach knapp zweieinhalb Stunden Zwangspause kam es zum Re-Start – bei strömendem Regen natürlich auf Regenreifen und mit drei Einführungsrunden hinter dem Safety Car. In der Abenddämmerung besserte sich das Wetter wieder ein wenig und das Boxenteam schraubte Alex um Mitternacht zu seinem ersten Stint Slicks auf.
Der junge, ambitionierte Schüler pilotierte daraufhin seinen Rennwagen drei Stunden bei Nacht durch die „Grüne Hölle“ und befand anschließend: „Es ist einfach der Wahnsinn, bei Nacht über die Nordschleife zu fahren. Es ist etwas Besonderes und man riecht an vielen Streckenteilen die Grillwürstchen im Auto. Die Fans stehen am Zaun und jubeln uns Fahrern zu. Das Auto ließ sich zu dem Zeitpunkt auch super fahren. Ich war schnell im Rhythmus und meine Zeiten glichen in etwa denen an der Spitze und das, obwohl es meine ersten Runden bei Dunkelheit waren.“
Als er dann aus dem Auto stieg, ging es erst mal für ein paar Stunden ins Bett, bevor das Heinsberger Talent dann in den Morgenstunden wieder ins Auto stieg. Alex’ Teamkollegen konnten den fünften Platz über den Rest der Nacht halten und sogar etwas Zeit gut machen.
Gegen 9:00 Uhr morgens übernahm Alex das Steuer erneut für einen drei-stündigen Doppelstint. Nach einigen Runden begann es dann in vielen Teilen der 25,5 km langen 24h-Variante der Nordschleife wieder zu regnen und man entschied sich, auf Regenreifen zu wechseln. Bei launischem Eifelwetter mit dauernd wechselnden Bedingungen konnte Alex in der Folge viel Boden gut machen, sich von seinen Verfolgern absetzen und sogar den vierten Platz übernehmen.
„Es ist natürlich hart, nach so wenig Schlaf wieder drei Stunden im Auto 100 Prozent zu geben, aber das macht ein 24-Stunden-Rennen aus. Ich habe mich wochenlang sehr gut vorbereitet und ich bin froh darüber, dass ich diese Aufgabe gemeistert habe. Ich bin bei meinem ersten 24-Stunden-Rennen direkt zwei Doppelstints gefahren, davon einen mitten in der Nacht. Ich habe sichere, erfahrene Fahrerkollegen und ein tolles Team um mich herum gehabt, die alles dafür getan haben, mich aus der Box zu unterstützen. Wir sind ohne Unfälle bei schwierigen Verhältnissen ins Ziel gekommen. Ein Riesen Dank geht an alle Leute, die mir dieses einmalige Ereignis ermöglicht haben: an alle Sponsoren, Helfer, das Team und natürlich die Fans, die bei allen Wetterlagen draußen an der Strecke ausgehalten haben! Einfach der Wahnsinn“, freute sich der erschöpfte Lambertz im Ziel beim Interview.
Am Ende ist es dann auch der vierte Platz in der Klasse CUP 5 und im Gesamtklassement der 36. Platz geworden, was ein herausragend gutes Ergebnis ist. Weiter geht es für Alex mit dem nächsten VLN Rennen am 25. Juni 2016, dann wieder mit Ehret Motorsport.