Blancpain
29.08.2016
Dominik Baumann gewinnt Hitzeschlacht
Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Saisonsieg! Wie gut schmeckt der Champagner nach einem solchen Triumph?
Dominik Baumann: „Ich freue mich riesig über diesen Erfolg. Ich habe das Auto auf Platz 1 von Maxi übernommen und musste den Sieg über die Ziellinie bringen. Aber schon in der Box wurde es richtig eng mit der Konkurrenz. Ich war nach dem Fahrerwechsel zuerst auf der Fastlane und wir sind nebeneinander hergefahren. Glücklicherweise ging ich als Erster auf die Strecke und wusste, dass die Chancen sehr gut stehen. Es ist sehr schwierig auf dem Hungaroring zu überholen, wenn der Vordermann keinen Fehler macht. Genau das ist mir gelungen. Ein super Ergebnis für uns!“
Wie schwierig war es, bei diesen Temperaturen die Reifen nicht zu sehr zu beanspruchen?
Dominik Baumann: „Ich musste natürlich etwas aufpassen, aber unsere Reifen waren einfach unglaublich! Ich habe für den Schluss-Stint neue bekommen und es war fast kein Abbau zu bemerken – im Gegenteil. Als unser Mercedes-AMG GT3 zum Ende hin leichter wurde, sind die Zeiten tatsächlich sogar schneller geworden. Ich konnte das ganze Rennen Rundenzeiten innerhalb von etwa zwei Zehntelsekunden fahren. Wir haben das Setup optimal hinbekommen.“
Der Grundstein für euren Sieg wurde durch den Start gelegt. Wie hast du das in der Box erlebt?
Dominik Baumann: „Ich bin bei Maxis coolem Manöver von meinem Stuhl aufgesprungen. Das war wirklich spannend! Zunächst waren wir etwas besorgt, denn es war etwas Rauch zu sehen und wir befürchteten ein Reifenproblem. Glücklicherweise konnte er an der Spitze den Speed halten. Es war nur ein kleines Karbon-Teil, das sich nach einer Berührung am Start gelöst und für die kurzzeitige Rauchentwicklung gesorgt hatte.“
Dieses super Ergebnis hatte sich bereits am Samstag angedeutet. Wie zufrieden warst du mit der Ausgangslage für das Hauptrennen?
Dominik Baumann: „Bereits nach dem Training stand fest, dass ich in Ungarn Qualifying 2 und 3 fahren würde. Als ich am Ende Startplatz drei für das Qualifying-Rennen gesehen habe, war ich wirklich zufrieden. Die Strecke war für mich und Maxi komplett neu und wir haben zuvor dort auch nicht getestet. Im Simulator und durch Videos konnte ich mich zwar gut vorbereiten, das erste Mal wirklich auf der Strecke zu fahren, ist aber nochmal etwas anderes. Wir haben uns beide schnell auf den Kurs eingeschossen und durch den neu gelegten Asphalt hatte sie glücklicherweise auch viel Grip. Im Qualifying-Rennen am Samstagabend haben wir schließlich mit Rang vier wichtige Punkte geholt und uns eine gute Ausgangslage für das Hauptrennen verschafft.“
Im Hauptrennen wurden mehr als 32 Grad Luft- und 42 Grad Streckentemperatur gemessen. Wie schwierig war es, die Konzentration zu halten?
Dominik Baumann: „Es war natürlich sehr heiß. Im Cockpit ist es nochmal rund 15 bis 20 Grad wärmer als die gemessene Außentemperatur. Ich wusste, dass ich mir keinen einzigen Fehler leisten durfte, da sonst mein Konkurrent eine Chance zum Überholen gehabt hätte. Also war ich zu 100 Prozent fokussiert und habe die Hitze nicht wirklich bemerkt. Als die Zielflagge fiel und damit auch die Anspannung, waren die Temperaturen und die Erschöpfung aber schon deutlich zu spüren.“
Durch Rang vier am Samstag und dem Sieg am Sonntag habt ihr einen riesigen Sprung in der Meisterschaft gemacht...
Dominik Baumann: „Absolut! Wir liegen in der Blancpain GT-Gesamtwertung aktuell nur noch sieben Punkte hinter der Spitze und werden an den verbleibenden beiden Rennwochenenden alles geben. Der Titel ist wieder in greifbare Nähe gerückt! Im Sprint Cup liegen wir durch den Ungarn-Sieg nun ebenfalls auf Rang zwei und haben auch in dieser Wertung noch Chancen auf den Titel. Dort wird es zwar etwas schwieriger, aber wir kämpfen bis zum Finale.“
Zunächst geht es für euch ab 17. September auf dem Nürburgring weiter. Mit welchen Erwartungen gehst du in das letzte Endurance-Rennen der Saison?
Dominik Baumann: „Ich war dieses Jahr schon oft auf dem Nürburgring und freue mich jetzt auf ein weiteres Rennen dort. Es wird sehr interessant, da wir diesmal die längere Streckenvariante mit der Dunlop-Kehre fahren. Die Strecke sollte unserem Mercedes-AMG GT3 gut liegen und wenn das Wetter mitspielt, ist dort einiges zu holen.“