FIA ETCC
04.10.2016
Rikli Motorsport holt den Titel in die Schweiz
Der Showdown dieses Jahres fand auf dem ehemaligen Formel-1-Kurs von Imola statt. Rikli-Motorsport hatte sich für die letzte Veranstaltung des Jahres im Autodromo Enzo e Dino Ferrari strategisch verstärkt. Neben Kris Richard und Peter Rikli stießen Aku Pellinen (SF) und Claudio Truffer mit je einem weiteren Honda Civic TCN JAS Motorsport sowie Adrian Spescha auf einem Seat Leon Cup Racer V2 DSG zum Team. Insbesondere der Finne sollte im Laufe des Wochenendes eine der Hauptrollen einnehmen.
Kris Richard #11: Auf der 4,9 Kilometer langen Strecke in Norditalien war Kris Richard – wie gewohnt – von Beginn an vorn dabei. Der Meisterschaftsrookie positionierte seinen Honda im Zeittraining auf der dritten Startposition. Ein Problem in der Elektrik hatte einen besseren Startplatz verhindert. Auf der Pole-Position stand der Teamkollege Aku Pellinen (SF) #24, auf Platz zwei der Meisterschafts-Gegenspieler Petr Fulin. „Nicht gerade die beste Ausgangslage für morgen, aber ich bin natürlich absolut motiviert für die beiden Rennen“, kommentierte Kris Richard die Startaufstellung auf Facebook.
Am Start zum ersten Wertungslauf heftete sich der Eidgenosse direkt an die Stoßstange seines Teamkollegen und verwies Petr Fulin hinter sich. Über die ersten Runden übernahm er die Führung, die er später aber gegen Igor Stefanovski abgab. Der Honda mit der Startnummer #11 gab Rauchzeichen. Mit seinem „Schutzschild“ Aku Pellinen im Rücken kam der 21-Jährige als Zweiter ins Ziel. Es stellte sich heraus, dass ein Ölverlust ihn daran hinderte, die Pace von Stefanovski weiter mitzugehen.
Ganze zwei Punkte Vorsprung nahm der Youngster mit in den finalen Wertungslauf, zu dessen Auftakt er über die Wiese einer Karambolage ausweichen musste. Während der Rivale in der zweiten Runde die Führung übernahm, kämpfte sich der Honda-Pilot auf Rang drei vor, wo sich wieder Teamplayer Aku Pellinen mit Windschatten und Angriffen auf Fulin nützlich machte. Nach insgesamt dreizehn nervenaufreibende Runden mit zwei Safetycar-Phasen und Drifteinlagen sah Kris Richard zwar hinter Petr Fulin die Zielflagge, ist aber aufgrund einer besseren Platzierungsbilanz Meister des FIA ETCC 2016.
„Ich bin überglücklich! Ich habe mir während des Rennens den Punktestand ausgerechnet und wusste, dass mir ein zweiter Rang reichen würde. Ein Wahnsinnsjahr geht zu Ende. Das Team hat einen Super-Job gemacht. Ich habe viel gelernt“, resümierte der Eidgenosse die Saison.
Peter Rikli #12: Eigentlich war Peter Rikli mit der festen Absicht nach Imola gereist, seinen dritten Tabellenrang zu sichern. Aber schon nach dem Zeittraining bahnte sich eine Pechsträhne an. Der Wangener war von Rang sechs drei Plätze zurückversetzt worden, weil er eine Flagge missachtet hatte. „Das ist zwar ärgerlich, aber ich weiß, dass ich mit der Performance des Autos Anschluss an die Spitze bekommen kann“, meinte der Rikli-Pilot zuversichtlich vor dem ersten Rennen.
Der Startplatz im Mittelfeld brachte Peter Rikli jedoch kein Glück. Schon auf den ersten Metern der ersten Runde krachte ihm Andreas Pfister ins Heck, und der unabwendbare Dreher warf ihn an das Ende des Feldes zurück. Nach seiner Aufholjagd über die verbliebenen Umläufe schrieb er sich noch als Zwölfter in die Wertung ein. Sein Konkurrent auf den dritten Gesamtrang, Norbert Nagy, wurde Sechster.
Im zweiten Rennen des Wochenendes gerieten Peter Rikli und Norbert Nagy in ein direktes Duell. Beide rutschten gegen Rennhalbzeit in den Kies und verhakten sich bei der Rückkehr auf die Strecke. Der Honda lag am Ende und nach einer Blitzreparatur in der Box mit Rundenrückstand auf Rang 16. In der Endabrechnung fehlt Peter Rikli ein Punkt auf Norbert Nagy.
Peter Rikli: „Selbstverständlich bin ich enttäuscht, dass ich den dritten Rang nicht halten konnte. Aber für das Team ist natürlich der Titelgewinn entscheidend. Das ist das Ziel, worauf wir Jahre hingearbeitet haben. Der Titel geht in die Schweiz und das ist, was zählt!“
Claudio Truffer #72 und Adrian Spescha #75 gaben ihren Einstand in die Meisterschaft. Claudio Truffer platzierte seinen Honda Civic im Zeittraining auf Rang zehn und fuhr im ersten Rennen bis auf Rang sieben vor. In den zweiten Lauf startete er aus der ersten Reihe, verbuchte jedoch nach einem Crash mit Igor Stefanovski einen Ausfall. Adrian Spescha sammelte mit einem siebten Rang im zweiten Rennen ebenfalls zwei Punkte.