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KTM X-BOW Battle
07.05.2016

Volle Action zum X-BOW Battle-Auftakt

Drei Jahre ist es her, dass die X-BOW Battle auf der wunderschönen Naturrennstrecke von Brünn in der Tschechischen Republik zu Gast war. Am vergangenen Rennwochenende war es dann – zur Freude aller Piloten – endlich wieder so weit: Gemeinsam mit dem Histo-Cup feierte das 36 Starter starke Feld den Auftakt in die Rennsaison 2016, die Fahrer kamen dabei aus nicht weniger als 12 Nationen. Die multinationale Truppe genoss herrliches Frühlingswetter mit strahlendem Sonnenschein und kam revanchierte sich mit packender Renn-Action. Dabei starteten die Fahrer der „Elite“ Klasse dieses Mal gemeinsam mit den Piloten der „Rookies Challenge“, ein Umstand, der dem knappen Zeitplan in Brünn geschuldet war.

1. Rennen „Elite“

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Der Steirer Holger Baumgartner war die die tragische Figur des letzten Jahres, hatte er doch trotz Punktegleichstand die Meisterschaft an Niki Leutwiler verloren. Zumindest im ersten Rennen des Jahres konnte er die Erinnerung daran vergessen machen: Mit der Pole-Position und einem Start-/Ziel-Sieg war er am Freitag der dominante Mann in der „Elite“ Klasse, auch wenn sein Sieg nicht ganz so souverän ausfiel, wie das Ergebnis vermuten ließ. Steffen Faas konnte er nämlich während des gesamten Rennens nicht abschütteln, der Deutsche fand allerdings keinen risikolosen Weg vorbei. Vor allem im Infield war Faas klar schneller, auf die lange Start-/Ziel-Gerade nahm Baumgartner aber immer etwas mehr Schwung mit und so lieferten die Beiden ein extrem hartes, aber äußerst faires Rennen ab. „Ich bin super happy, das ist für mich und Trencar Racing ein Auftakt nach Maß! Es war aber eine äußerst knappe Sache, ich hätte nicht mehr schneller fahren können und der Druck von Steffen war groß. Morgen wird’s mindestens so interessant wie heute“, so Holger Baumgartner nach dem Rennen. Der Weißrusse Sergej Paulavets hielt lange Zeit den Anschluss an die beiden Fahrer an der Spitze, bekam dann aber Getriebeprobleme und verlor als Folge davon beim Überrunden die entscheidenden Meter – die schnellste Rennrunde sicherte er sich (beziehungsweise seinem Team RTR Projects bei deren Heimspiel in Tschechien) trotzdem. Dahinter feierte der junge Luxemburger Charel Arendt als Vierter einen glänzenden Einstand in die „Battle“, „BOB BAU“ wurde auf Platz fünf abgewunken.

1. Rennen „Rookies Challenge“

Wie schon bei den „Elite“ Fahrern feierte auch in der „Rookies Challenge“ ein Pechvogel aus dem Vorjahr den ersten Sieg in der Saison 2016: Der Engländer Marc Kemp, beim Vorjahres-Saisonfinale in Rijeka an aussichtsreicher Position mit Getriebeschaden ausgefallen, setzte sich in einem unglaublich spannenden Finish gegen den polnischen Neueinsteiger Bart Siemienczuk durch. Dabei hatte es lange Zeit nach einem ungefährdeten Start-/Ziel-Sieg von Kemp ausgesehen, bis zu drei Sekunden war er dem Rest des Feldes enteilt. Doch im letzten Renndrittel hatte er mit abbauenden Reifen und sich selbst zu kämpfen, und so ging Siemienczuk aus der allerletzten Kurve heraus noch fast an ihm vorbei. Am Ende waren es gerade einmal 0,155 Sekunden Vorsprung, die Kemp über die Ziellinie retten konnte: „Das war wirklich, wirklich knapp. Ich hatte das eigentlich ganz anders geplant, aber mein Heck wurde plötzlich sehr leicht und ich hatte auch mit mir und meiner Konzentration zu tun… Jetzt bin ich natürlich überglücklich, dass es sich trotzdem ausgegangen ist!“ Vorjahres-Vize-Champ Jörg Haghofer konnte mit einer wahren Meisterleistung in der zweiten Rennhälfte noch auf Rang drei fahren, davor lief es für ihn weder im Qualifying noch zu Beginn des Rennens besonders gut. Beachtenswert waren – im 14 Fahrer starken Feld – die Vorstellungen von Christoph Nimmerrichter mit Platz vier und Mario Schopper mit Rang fünf, die in Brünn beide ihr Renn-Debüt gaben.

2. Rennen „Elite“

Freitag-Sieger Holger Baumgartner hatte sich auch die Pole-Position für das Samstagrennen gesichert und begann das Rennen dementsprechend dominant: Steffen Faase, erneut Zweiter der Startaufstellung, verlor gleich zu Beginn etwas an Boden und musste sich gegen Sergej Paulavets wehren, der es seinerseits mit dem außer Konkurrenz startenden KTM X-BOW GT4 von Klaus Angerhofer zu tun bekam. Etwas nach Rennhalbzeit gab’s dann plötzlich große Aufregung: Holger Baumgartner musste das Rennen an der Box beenden, nach ersten Analysen hatte offenbar der Turbolader seinen Geist aufgegeben. Damit war der Weg frei für Steffen Faas und seinen ersten Sieg in der X-BOW Battle, den er sehr deutlich vor Sergej Paulavets und Klaus Angerhofer einfahren konnte. Faas: „Natürlich tut es mir für Holger leid, es wäre bestimmt ein toller Fight geworden. Ich wollte mit meinem Angriff warten, bis wir auf die ersten Überrundeten aufgelaufen wären, aber dazu kam es nicht mehr. Jetzt hab‘ ich die Führung in der Gesamtwertung, die möchte ich beim nächsten Rennen am Red Bull Ring unbedingt verteidigen!“ Da Angerhofer im KTM X-BOW GT4 allerdings nicht punktberechtigt ist, gingen die Lorbeeren für Platz drei an den Berliner Uwe Schmidt, der sich in einem tollen Vierkampf gleich gegen mehrere Konkurrenten durchsetzen konnte, unter anderem gegen den Viertplatzierten „BOB BAU“ und den Luxemburger Jack Rotteveel.
2. Rennen „Rookies Challenge“

Ähnlich großes Spannung und reichlich Action gab es im zweiten Rennen der „Rookies Challenge“, allerdings spielte sich das alles hinter dem ganz stark Fahrenden Jörg Haghofer ab, der nicht nur die Pole-Position erobern, sondern auch den klaren Sieg einfahren konnte: „Heute habe ich die Fehler von gestern nicht mehr gemacht und die ersten paar Runden nicht verschlafen. Der Sieg freut mich total, ich werde am Red Bull Ring versuchen, genau so weiterzumachen. Leicht wird das aber nicht, die Gegner sind in diesem Jahr wieder ziemlich stark“, so Haghofer. Der Zweitplatzierte Mario Schopper wird dort zwar nicht starten, aber nach seinem zweiten Podestplatz möchte er auf alle Fälle möglichst bald ein weiteres Mal in der „Rookies Challenge“ dabei sein. Rang drei ging an einen Einmal-Starter aus Dänemark: Jorgen Breinholdt krönte sein starkes Premieren-Wochenende im KTM X-BOW mit Rang drei, auch er versprach nach der Siegerehrung, dass er sicher nicht zum letzten Mal dabei war. Im hart umkämpften Mittelfeld gab’s jede Menge „Feindkontakte“, Dreher und Ausritte, gröbere Schäden waren aber Gott sei Dank nicht zu vermelden. „Best oft he rest“ waren Wolfgang Schiessendoppler und Marcus Schützinger, die sich die Plätze vier und fünf sicherten.

Rennen „Endurance“

Den würdigen Schlusspunkt des Rennwochenendes am Masaryk-Ring in Brünn setzte das spannende Ein-Stunden-Rennen der „Endurance“ Wertung, in der vor allem die ersten 15 Minuten äußerst spektakulär und mit vielen Überholmanövern gespickt waren. Mit Fortdauer des Rennens und nach den Pflichtboxenstopps hatte sich das Feld etwas entzerrt, vor allem an der Spitze war alles entschieden: Das Duo Uwe Schmidt/Georg Silbermayr fuhr einen ungefährdeten Sieg ein, dahinter krönte die „Racing-Family“ Charel und Franz Arendt ihren großartigen Einstand in der X-BOW Battle mit einem tollen zweiten „Endurance“ Gesamtrang. Platz drei ging an das Duo Steffen Faas/Bob Bau, wobei letzterer mit superschnellen Rundenzeiten gegen Ende des Rennens beinahe noch einen Angriff auf Rang zwei lancieren konnte.