Kartsport Allgemein
22.03.2016
Luca Lippkau brennt auf das Jahr 2016
Zahlreiche Gäste nahmen ihren Platz im Business Center des Michael Schumacher Kart Centers in Kerpen ein und folgten der Einladung von KSM-Teamchef Ralf Schumacher. „In diesem Jahr wollen wir an die tollen Momente aus der letzten Saison anknüpfen und einen weiteren Entwicklungsschritt bestreiten.“, gab der ehemalige Profifahrer während der Vorstellung bekannt.
Im Publikum waren neben zahlreichen Pressevertretern auch der ehemalige Schumacher-Manager Willi Weber sowie ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk und ADAC Motorsport Chef Lars Soutschka vertreten. Das Augenmerk wurde aber sichtlich auf die Fahrer gelegt. Für Luca Lippkau ist das bevorstehende Jahr ein ganz besonderes. Er startet in dieser Saison als Senior in der international hochklassig vertretenen OK Klasse. In den ersten Vorbereitungsrennen ließ der Tony Kart-Pilot sein fahrerisches Talent aufblitzen - dementsprechend motiviert geht Luca in die neue Saison. Im Interview spricht er über die neuen Verhältnisse, seine Ziele für die Zukunft und gibt Einblicke in die Saisonvorbereitung mit dem Team.
Luca, nun ist es nicht mehr lange bis zum Saisonstart. Deine Tage als Junior sind gezählt. Als frisch gebackener Senior geht es für dich auch um die schnelle Eingewöhnung mit den neuen OK-Motoren. Wie lief die Vorbereitung unter neuen Verhältnissen?
Luca Lippkau: „Ja genau, die Premierensaison ist immer etwas ganz Aufregendes. Wir haben im Winter die ersten Tests und auch Rennen absolviert- darunter der Winterpokal hier in Kerpen, der mit dem zweiten Platz in der Gesamtwertung sicherlich Anlass zur Freude darstellte. Die zwei Veranstaltungen in Italien beim WSK Champions Cup und dem Lonato Winter Cup verliefen auch sehr vielversprechend, so daß ich auf eine gute Vorbereitungszeit zurückblicken und mich auf die neue Saison freuen kann.”
Es ist sicherlich nicht dein Bestreben in diesem Jahr nur staunender Beobachter der neuen Eindrücke zu sein. Was hast du dir für die Saison 2016 im Seniorenbereich vorgenommen?
Luca Lippkau: „Anfangs wusste ich wirklich nicht hundertprozentig wo ich stehe, aber vor allem die Rennen in Italien geben mir ein positives Gefühl für meine bevorstehenden Rennen. Mit Rang elf in diesem international starken Feld war ich sehr zufrieden. Ich bin davon überzeugt, dass ich meine Qualitäten in der neuen Klasse unter Beweis stellen kann. Ich möchte das Maximum aus mir und meinem Kart herausholen und möglichst oft gute Platzierungen einfahren.”
Stichwort internationale Spitze. Weitere persönliche Premieren wirst du in den kommenden Wochen und Monaten auf den internationalen Kartstrecken feiern. Erstmalig nimmst du an den Welt-und Europameisterschaften teil, wo sich die besten Fahrer deiner Zunft messen. Wie blickst du diesen Events entgegen?
Luca Lippkau: „Klar bin ich ein wenig aufgeregt, weil ich noch nicht alle Strecken kenne und innerhalb kürzester Zeit diese erlernen muss. Aber man kennt mittlerweile die Gegner aus den internationalen Rennen, weiß wie sie ticken - deswegen bin ich zuversichtlich mein Team und mich zum Erfolg zu führen.”
Hast du dir in diesen Rennen bestimmte Ziele gesetzt?
Luca Lippkau: „Mein Team und ich sind gut aufgestellt. Wir gehen selbstbewusst in die Saison. Es sind gute und erfahrene Werksfahrer im Starterfeld. Wir werden uns dieser Herausforderung stellen und möglichst weit nach vorne fahren.”
Am Anfang hast du über die Vorbereitung mit dem Team gesprochen, wie genau sah dein individuelles Training für 2016 aus?
Luca Lippkau: „Im Winter ging es zunächst darum ein gewisses Fitnesslevel zu erreichen, welches ich mir durch zahlreiche Kraft-und Ausdauereinheiten mit meinem Fitnesstrainer aneignete. Ein weiterer Baustein meiner Vorbereitung war zu lernen, wie man mit den neuen Motoren und der wegfallenden Kupplung umgehen muss. Das Anschieben funktioniert mittlerweile einwandfrei und bereitet mir keine Probleme. Ich denke, dass ich mich gewissenhaft auf die kommende Saison vorbereitet habe und über die nötige Ausdauer verfüge, die am Ende über Sieg oder Niederlage entscheiden kann.”
Wie fühlst du dich beim KSM Racing Team von Ralf Schumacher und wie läuft die Zusammenarbeit als Kollektiv?
Luca Lippkau: „Wir haben eine gute Stimmung im Team. Die Arbeit ist höchst professionell. Mechaniker, Dateningenieur, Teamchef Ralf Schumacher, unsere Truckfahrerund alle anderen fleißigen Hände – wir alle arbeiten Hand in Hand. Es wird hart gearbeitet aber auch viel gelacht. Die Freude treibt uns voran und gibt uns allen ein gutes Gefühl. Ich bin stolz darauf, ein Teil dieses Teams zu sein.”
Wie empfindest du den gesteigerten Speed mit den neuen OK-Motoren?
Luca Lippkau: „Es macht mir nochmal deutlich mehr Spaß um die Kurven zu rasen, als in der Juniorenklasse. Ich denke aber auch, dass die deutlich höhere Geschwindigkeit mir in meiner Weiterentwicklung als Fahrer sehr entgegen kommt, weil man als Pilot noch mehr gefordert wird. Ich bin sehr glücklich mit den neuen Motoren.”
Abschließend legen wir den Fokus auf deine persönliche Zukunft. Träumst du davon eines Tages als Formel 1-Pilot auf den berühmten Strecken, wie zum Beispiel in Monte Carlo, um den Weltmeistertitel zu fahren?
Luca Lippkau: „Natürlich möchte ich so weit wie möglich nach vorne kommen und in den Formelsport aufsteigen. Bis zur Formel 1 ist es noch ein weiter Weg und ich möchte mich zunächst mit vielen guten Ergebnissen im Kart für einen Aufstieg in die Formelklasse empfehlen. In diesem Moment liegt meine volle Konzentration auf die Deutsche Kart Meisterschaft, sowie die Europa- und Weltmeisterschaft. Nach einem Formel 4-Simulatortraining ist ein geplanter Test im Formelauto aufgrund einer Terminüberschneidung leider ausgefallen. Da für die Formelklasse ein weitaus höheres Budget zur Verfügung stehen muss, sind wir zurzeit aktiv auf der Sponsorensuche, denn das Talent alleine reicht nicht aus um aufzusteigen. Ich bin auf jeden Fall bereit und hoffe, meinen Wünschen und Träumen näher zu kommen.”
Erstmalig ernst wird es für Luca am ersten Maiwochenende in Wackersdorf, dort beginnt die Deutsche Kart Meisterschaft. Danach folgen noch Wertungsläufe in Ampfing, Genk, Oschersleben und Kerpen. Mitte Mai fällt für den Westfalen der Startschuss zur Europameisterschaft, an vier Rennwochenenden geht es um den renommierten Titel. Gefahren wird in Zuera (Spanien), Adria (Italien), Portimao (Portugal) und Genk (Belgien).