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VLN
27.10.2016

Ein Rennen ohne Rennen für Kappeler Motorsport

Das letzte Rennen zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) sollte das Team Kappeler Motorsport wieder am 22. Oktober 2016, an den Nürburgring locken. Zum Saisonabschluss hatte sich die kleine private Truppe den obersten Podest Platz als Ziel gesetzt. Dieser Sieg sollte das i-Tüpfelchen zum Meistertitel sein. Leider hatte der Porsche etwas dagegen. Ein Rennen ohne Rennen.

Schaut man in die Statistik der Motorsport-Saison 2016 von Kappeler Motorsport, so sieht man Folgendes: fünf Siege, zweimal Platz zwei und ein dritter Rang – hat das Team ein Rennen beendet, dann auch mit einem Besuch auf dem Podest. Bei zehn Rennen wurden also acht Mal Pokale eingeheimst. Allerdings gibt es auch zwei schwarze Flecken: Beim achten VLN-Rennen erlitt das Team in der letzten Runde wegen einer Kollision den Totalverlust des Autos und beim letzten Rennen konnte man leider nicht einmal am Training teilnehmen.

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Was war geschehen? Donnerstags reiste der Service Truck mit dem Porsche im „Bauch“ bereits in die Eifel. Freitagabend vor dem Rennen war noch alles in Ordnung. Beim abendlichen Check lief der Porsche wie ein Uhrwerk. Alle Flüssigkeitsstände waren ok und die Reifen vorbereitet. Mit Zuversicht setzte sich das Team abends noch einmal zur Strategiebesprechung an einen Tisch. Am Rennsamstagmorgen bereitete die Technikmannschaft den Porsche auf das Training vor. Alles wurde noch einmal nach Checkliste geprüft. Der Motor sollte warmlaufen. Dabei schwankte kurz die Öldruckanzeige. Leider ging der Öldruck auf null zurück. Die Fehleranalyse begann. Erste Reparaturversuche führten nicht zum Erfolg. Das Team versuchte noch, mit den Mitteln vor Ort das Auto zum Laufen zu bringen. Keine Chance. Der Öldruck blieb konstant auf null.

Teamchef Thomas Kappeler entschied, das Auto stehen zu lassen. Kappeler: „Wir können hier vor Ort nicht genau den Fehler lokalisieren. Bevor am Motor eine kostenintensive Reparatur entsteht, lassen wir das Auto heute in der Box. Schweren Herzens starten wir heute nicht.“ Die sonst recht fröhliche Truppe war nun mit enttäuschte Gesichter zu sehen – schließlich hatte sich das Team einen anderen Saisonschluss vorgestellt, denn Fans und Partner sollte zum Abschluss noch einmal etwas geboten bekommen.

Aber lange war es nicht still im Team. Der Porsche Cayman mit der Startnummer 959 holte die Pole-Position. Kappeler Motorsport betreut dieses Fahrzeug in der Saison 2016. So wurde die Crew der „Caymänner“ noch durch freie Kapazitäten unterstützt. Am Ende des Rennens belegte die 959 einen zweiten Platz. Das beste Saisonergebnis – ein kleines Trostpflaster.

Ein Fazit zur Saison 2016: Kappeler Motorsport hat mit der Startnummer 113 in der Porsche-Carrera-Cup-Klasse im zweiten Jahr in Folge den Meistertitel geholt; das Team hatte sehr erfolgreiche Rennen; die drei Fahrer Thomas Gerling (Uchte), Harald Hennes (Eschweiler) und Thomas Kappeler (Bad Saulgau) haben oft die Champagner-Dusche genossen; es gab spannende Zweikämpfe mit starken Gegnern, aber auch zwei herbe Rückschläge. Kappeler Motorsport ist eine Truppe aus freiwilligen, die mit Herzblut bei der Sache sind und mit Partnern im Backround, die immer für die Truppe da waren und auf die stets Verlass war. Das Team bedankt sich bei allen Beteiligten und feierte den Meistertitel dann am Samstag noch anständig.

Teamchef Thomas Kappeler fasst zusammen: „Danke an die Partner von Kappeler Motorsport. Ohne deren Unterstützung wäre dieser Meistertitel sehr schwer zu erreichen gewesen. Danke an unsere Familien, die manche Stunden um uns besorgt sind. Auch an mein Team möchte ich Dankesworte richten. Ich habe öfter in der Saison betont, dass ich stolz auf diese Truppe bin. Wir haben den Meistertitel bereits ein Rennen vor Schluss in der Tasche gehabt. Schade dass wir heute, beim letzten Rennen, nicht starten konnten. Schade für die Fans und schade für das gesamte Team. Ich beglückwünsche Willy Hüppi und Alex Schula zum zweiten Platz. Das beste Ergebnis der Saison. Die Vorbereitungen für das Jahr 2017 sind bereits im Gange und es wird ein besonderes Projekt geben, aber jetzt heißt es erst einmal: Der zweite Meistertitel in Folge und der Abschluss wird gefeiert.“

Nach der Saison ist vor der Saison. Das letzte Rennen ist noch nicht ganz beendet, da plant das Team bereits für 2017. Ein besonderes Highlight wird die Teilnahme am 24h Rennen im Mai 2017 auf dem Nürburgring sein. Einfach nur Teilnehmen werden sie nicht. Sie haben sich etwas Besonderes einfallen lassen. Jede gefahrene Rennrunde von Kappeler Motorsport wird umgerechnet in Euro und geht als Spende an den Deutschen Kinderschutzbund e.V.