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24h Nürburgring
31.05.2017

Doppelsieg für Teichmann Racing auf dem Nürburgring

Beeindruckender Aufritt der Porsche Cayman GT4-Fahrzeuge beim 45. ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Alle in der Klasse CUP3 gestarteten Autos kamen in Wertung ins Ziel. Einen lupenreinen Doppelsieg sicherte sich dabei Teichmann Racing.

Bei denkwürdigem Sommerwetter begrüßte der Nürburgring die Teilnehmer der Porsche Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing zum nicht zur Meisterschaft gehörenden ADAC Zurich 24h-Rennen. Nach dem Qualifikationsrennen Ende April waren Fahrer und Teams gespannt darauf, ob die bislang gezeigten Tendenzen bei der 24-Stunden-Hatz eine Fortsetzung finden würden. Grund zum Jubel gab es bei Mathol-Racing schon vor dem Rennen. Mit der Teilnahme von zwei Autos feierte man das zehnjährige Jubiläum des Teams.

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Alle CUP3-Teams starteten mit bestens vorbereiteten Rennwagen in das Wochenende. Während der Großteil von planmäßigen und ruhigen Trainings berichtete, musste Muehlner Motorsport einen herben Rückschlag verkraften. Nach heftigem Einschlag war das Auto #302 Thomas/Schula/Rebhan so stark beschädigt, dass die Teilnahme am Rennen unmöglich wurde. Es sollte der einzige Ausfall in der Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing bleiben, wo alle gestarteten Autos ins Ziel kamen.

Im Qualifying setzte sich #308 von Gartzen/Gusenbauer/Oestreich/Oestreich (Teichmann Racing) mit einer Rundenzeit von 9:11.621 Minuten gegen #309 Assmann/Assmann/Riemer/Scharmach (Arkenau Motorsport) und #307 Bohr/Grosse/Maximilian/Schramm (Teichmann Racing) durch. Dabei wurde das Spitzentrio von lediglich 6,099 Sekunden getrennt, was die hohe Leistungsdichte in der Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing eindrucksvoll unterstreicht.

Beim Start konnte #308 von Gartzen/Gusenbauer/Oestreich/Oestreich die Führung in der Klasse behaupten, während #307 Bohr/Grosse/Maximilian/Schramm sich um eine Position verbesserte und so für eine Doppelführung von Teichmann Racing sorgte. Auch die 24h-Neulinge #305 Steuer/Baumann/Ehninger/Neuser (ESBA Racing) kamen gut ins Rennen, nachdem kurz vor Rennbeginn noch Ex-Fußball-Weltmeister Guido Buchwald seine besten Wünsche in der ESBA-Box überbrachte. Ebenso die Novizen #303 Krämer/Egbert/Hanser/Tönges, welche sich den Traum vom 24h-Rennen erfüllte und teilweise sogar um einen Podestplatz kämpfte.

Sechs Stunden später führte weiterhin #308 von Gartzen/Gusenbauer/Oestreich/Oestreich vor #307 Bohr/Grosse/Maximilian/Schramm und #309 Assmann/Assmann/Riemer/Scharmach. Die unerwartet heißen Temperaturen außerhalb und innerhalb der Fahrzeuge sorgten bei den Fahrern für keinerlei Sorgenfalten. Zwar blieben für einige Teams bis zur Rennhalbzeit Berührungen mit Rennteilnehmern nicht aus, aber gute Team-Leistungen und die Solidität der Porsche Cayman GT4 sorgten dafür, dass es zu keinem Ausfall kam.

Zur Halbzeit des Rennens führte weiterhin #308 von Gartzen/Gusenbauer/Oestreich/Oestreich vor der #307 Bohr/Grosse/Maximilian/Schramm. Mittlerweile hatte sich #304 Herbst/Günther/Richter/Riebensahm bis auf den dritten Platz vorgearbeitet, dicht gefolgt von #305 Steuer/Baumann/Ehninger/Neuser. Etwa drei Stunden vor Schluss überholte #307 Bohr/Grosse/Maximilian/Schramm die Teamkollegen #308 von Gartzen/Gusenbauer/Oestreich/Oestreich, die wegen eines längeren Boxenstopps bis auf Position 5 zurückgefallen waren.

30 Minuten vor Rennende schlug das berühmte Eifel-Wetter unerwartet hart zu und ließ es über Teilen des Nürburgrings heftig regnen. Auf der Nordschleife und in den Boxen spielten sich dramatische Szenen ab und doch gelang es den CUP3-Mannschaften einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Teams entschieden sich überwiegend, Regenreifen aufzuziehen. Einzig die #308 von Gartzen/Gusenbauer/Oestreich/Oestreich forderte das Glück heraus und blieb auf Slicks. Die riskante Taktik ging jedoch nicht auf und man wechselte für die letzte Runde ebenfalls auf Regrenreifen.

Schlussendlich wurde #307 Bohr/Grosse/Maximilian/Schramm mit insgesamt 142 zurückgelegten Runden als verdienter Klassensieger und Gesamt-30. abgewunken. Zweiter und Gesamt-34. wurde das Schwesterauto #308 von Gartzen/Gusenbauer/Oestreich/Oestreich, die mit gerade einmal 2:58 Minuten Vorsprung auf #304 Herbst/Günther/Richter/Riebensahm (Gesamt-35.) den Doppelsieg für Teichmann-Racing ins Ziel brachte.

Daniel Bohr (#307, Teichmann Racing): „Perfektes Wochenende! Das Team hat mir ein super vorbereitetes Auto hingestellt und unsere schonende und effiziente Fahrweise im gesamten Rennen hat uns den Sieg beschert.“

Markus Oestreich (#308, Teichmann Racing): „Der Ring ist der Ring, da kann es in einem Bereich total ruhig und im nächsten Abschnitt ist totales Chaos angesagt. Das Auto fuhr problemlos, ich habe mich direkt wohlgefühlt. Unser Vater-Sohn-Gespann ist nicht zum ersten Mal zusammen gefahren und da ich mittlerweile akzeptiert habe, dass mein Sohn der Schnellere von uns ist, harmonieren wir auch wirklich gut.“

Thomas Herbst (#304, Race & Events): „Der dritte Platz ist ein unglaublich tolles Ergebnis, insbesondere bei dieser Leistungsdichte in der Klasse.“

Patrick Steuer (#305, ESBA Racing): „Trotz ziemlich vielen Scharmützeln auf der Strecke sind wir ganz gut durch die Nacht gekommen, auch nach zwei Berührungen mit Kontrahenten. Unser Fokus lag auf der Zielankunft, da wir pro absolvierter Runde zehn Euro zugunsten der Familienherberge Lebensweg herauszufahren wollten. Das ist uns gelungen.“

Guido Buchwald (Schirmherr der Familienherberge Lebensweg, Charity-Partner von ESBA Racing): „Ich mag schnelle Autos, fahre gern auch mal schnell und so bin ich natürlich auch ein Fan des Motorsport. Ich war zwar schon einige Male bei der DTM und bei der Formel 1 am Hockenheimring, aber die Ausmaße, die ich hier beim 24h-Rennen sehe - insbesondere bei der Logistik - sind schon einmalig. Und wenn man dann noch professionellen Rennsport mit einem guten Zweck verbinden kann, gibt es nicht Schöneres.“

Thomas Raquet (Leitung Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing): „Alle gestarteten Cayman GT4 Trophy Fahrzeuge sind im Ziel angekommen. Das ist bei einem 24h-Rennen keine Selbstverständlichkeit und ein Beweis für die professionelle Arbeitsweise und perfekte Vorbereitung der Fahrer und Teams. Damit sind wir sehr happy und gratulieren allen Teilnehmern zu diesem Erfolg.“

Das nächste Meisterschaftsrennen der Cayman GT4-Trophy by Manthey-Racing – der 59. ADAC ACAS H&R-Cup – findet am 24. Juni 2017 statt.
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