Der Saisonauftakt in der Magdeburger Börde wurde bereits vor Antritt des Rennwochenendes zur Herausforderung für das Mercedes-AMG Team Zakspeed. Nachdem man nach einem unglücklichen Test und einem schweren Rennen in Monza mehrere Nachtschichten einlegen musste, um die beiden Mercedes-AMG GT3 für das Rennen in Oschersleben bereitzustellen, ging das Team nicht optimal vorbereitet ins erste Rennwochenende des ADAC GT Masters.
Spannende Duelle im ersten Rennen
Den Freitag nutzten die Zakspeed-Fahrer, um das Setup für das Rennen zu finden und sich erstmals mit der Konkurrenz zu messen. Das Training war vor allem für einen sehr wichtig: Luca Ludwig, der bereits seit 2014 Stammpilot im Team Zakspeed ist, konnte beim Vortest vor zwei Wochen krankheitsbedingt nicht teilnehmen und saß so erstmals wieder seinen Konkurrenten gegenüber. „Luca konnte leider bei den Testtagen nicht dabei sein“, so Teamchef Peter Zakowski. „Wir haben daher anfangs sehr lange gebraucht, um das zu kompensieren.“Das erste Qualifying Samstagmorgen hielt die ersten Tücken für das Team bereit: Während sich Luca Stolz mit der neuntbesten Zeit eine solide Ausgangsposition für das Rennen sicherte, kämpften am Schwester-Auto die Mechaniker mit technischen Problemen. Erst kurz vor Schluss konnte Nikolaj Rogivue die Box verlassen. Einer Rotphase zu schulde, konnte er jedoch keine gezeitete Runde setzen und musste somit von letzter Reihe ins Rennen gehen.
Das Pech der beiden Zakspeed-Junioren riss auch im Rennen nicht ab. Obwohl sich die Beiden bereits auf den 15. Platz vorgekämpft hatten, wurden sie aufgrund einer Durchfahrtsstrafe wieder nach hinten durchgereicht. Als 21. überquerten sie schlussendlich die Ziellinie. „Wir waren sehr schnell unterwegs und konnten uns gut nach vorne durchkämpfen“, so Nikolaj Rogivue. „Leider hat uns die Strafe wieder nach hinten geworfen.“
Erfolgreicher verlief es dabei bei den beiden Lucas. Als Neunter gestartet verteidigte der Zakspeed-Neuling Luca Stolz tapfer seine Position, ehe er nach Hälfte der Renndistanz an seinen Teamkollegen Luca Ludwig übergab. Dieser lieferte sich fortan packende Zweikämpfe, die bei den mehr als 20.000 Zuschauern vor Ort bejubelt wurden. Am Ende rettete er den Zakspeed Mercedes-AMG GT3 nicht nur auf Platz acht, sondern sammelte damit die ersten Meisterschaftspunkte. „Wir hatten ein solides Wochenende“, so Luca Ludwig. „Uns hat es leider etwas an Speed gefehlt, weshalb wir nicht in die Top-5-Ränge fahren konnten. Aber dennoch waren wir sehr konstant.“
Punkte auch im zweiten Rennen
Sonntagmorgen glänzten die Zakspeed-Junioren einmal mehr im Qualifikationstraining. Nicolai Sylvest trotzte der Enttäuschung des Vortags und bescherte sich und seinem Teamkollegen Nikolaj Rogivue die neunte Startposition. Doch auch dieses Mal sollte die Leistung der jungen Fahrer nicht belohnt werden. Sylvest, der den rund 550-PS-starken Mercedes-AMG GT3 am Start pilotierte, kämpfte mit den Audis, die ihm einiges abverlangten. „Ich musste eine komplett andere Linie fahren. Das war sehr hart für Reifen und für das Auto, was dadurch in Mitleidenschaft gezogen wurde“, so der Däne. Sein Teamkollege, Nikolaj Rogivue, übernahm nach rund 30 Minuten das Steuer. Doch auch er tat sich schwer, verbremste sich und verlor einige Positionen. Als Gesamt-Dreizehnter rettete er sich über die Ziellinie.Weitere Punkte gab es indessen für Luca Ludwig und Luca Stolz. Obwohl die Beiden im Qualifying lediglich Platz 15 herausfahren konnten, zeigten sie im Rennen, welches Rennblut in ihnen fließt. Fleißig kämpften sich nach vorne. Als Achter sammelten sie weitere vier Punkte und verdoppelten damit ihre Punkte in der Meisterschaftstabelle. „Wir haben gute Rennen gehabt, müssen jedoch an unserer Qualifying-Performance arbeiten“, resümierte Luca Stolz. „Das Team hat einen guten Job gemacht. Das nächste Mal müssen wir mehr Gas geben, um weiter vorne zu stehen.“
Peter Zakowski: „Grundsätzlich war es ein schwieriges Wochenende“
Zweimal Platz neun im Qualifying, zweimal Punkte, Platz zwölf in der Meisterschaftswertung. So lautet das Ergebnis des Rennwochenendes. Teamchef Peter Zakowski: „Grundsätzlich war es ein schwieriges Wochenende. Wir waren von der Performance her nicht da, wo wir gerne sein wollten. Das liegt sicherlich daran, dass wir aufgrund des Fahrzeugaufbaus in der Vorbereitung weit zurückgeworfen wurden. Unsere Junioren waren im Prinzip sehr gut. Aber auch da kamen leider einige unglückliche Umstände zusammen. Alles in Allem: Wir haben noch viel zu tun und hoffen, dass wir am Lausitzring zur alten Stärke zurückfinden.“Das ADAC GT Masters geht Mitte Mai (19.05.-21.05.) in die zweite Runde: Beim Motorsportfestival auf dem Lausitzring trifft die „Liga der Supersportwagen“ auf die DTM. Bis dahin steht aber erstmal noch der zweite Lauf des Blancpain GT Series Endurance Cup in Silverstone auf dem Zakspeed-Programm.