Mit Edy Kamm hatte der Doppelsieger vom Lausitzring, Hermann Speck, einen starken Gegner bekommen. Das bekam der Porsche-Pilot gleich im Qualifying zu spüren, als sich Kamm mit 0,349 Sekunden davor platzierte. Im Rennen zog der ex-DTM Audi sogleich auf und davon. Doch als der Eidgenosse etwas Speed herausnahm, war Speck plötzlich wieder dran. Somit musste Kamm noch einmal Gas geben. Am Ende betrug der Abstand knapp über eine Sekunde.
„Ich kam sehr gut weg und konnte schnell einen schönen Abstand herausfahren. Ich dachte, dass das Rennen früher fertig sei und habe etwas Speed herausgenommen. Aber dann noch eine Runde und noch eine Runde. Plötzlich war das gelbe Auto wieder im Rückspiegel. Ich konnte meine Führung doch noch gut ins Ziel bringen“, berichtete Kamm. Speck durfte mit dem zweiten Platz allerdings über den für die Meisterschaft wichtigen Klassensieg jubeln. „Den netten Schweizer wollte ich schon erreichen. Aber er ist gigantisch gefahren. Ich konnte eigentlich nur dranbleiben. Der Abstand war konstant. Beim Überrunden bin ich etwas näher herangekommen, aber so richtig aufholen konnte ich nicht. Ich wusste, wenn er keinen Fehler macht, kann ich ihn nicht erwischen“, beurteilte der Zweitplatzierte die Situation.
Im zweiten Rennen drehte Speck den Spieß um. Kamm musste von weiter hinten starten und kam nicht schnell genug durch das Feld, um auf die Spitze aufzuschließen. Während Kamm festhing, konnte Speck durchaus entspannt den nächsten Saisonsieg einfahren. Bis auf Rang drei kam Kamm nach vorne, doch an der Corvette Z06.R GT3 von Markus Alber biss er sich die Zähne aus. „Im zweiten Rennen bin ich von Startplatz drei aus gestartet und kam auch nicht ganz gut weg. Danach hing ich hinter einem Sportwagen fest. Ich kam immer heran, aber ich kam nicht vorbei. Da konnten die beiden Gegner vorne wegziehen. Nachdem der Sportwagen weg war, konnte ich schneller fahren und etwas aufholen. Aber ich habe gemerkt, dass es nach vorne nicht mehr reichen wird und bin dann kontrolliert ins Ziel gefahren“, so Kamm. Der Audi-Pilot siegte mit dem dritten Platz jedoch schon wie im ersten Rennen ganz souverän in der Klasse 8. Platz zwei belegte in beiden Durchgängen Fritz Rabensteiner im Opel Astra G OPC.
In der Klasse 4 war Franz Irxenmayr (Porsche 997 GT3 Cup) nicht zu schlagen. Er siegte zweimal vor Thomas Rehlinger in einem weiteren 997er Cup. „Es hat super funktioniert und alles hat mir gut gefallen hier am Hockenheimring. Mir gefällt die Strecke und sie liegt mir. Beim zweiten Rennen habe ich am Schluss links vorne noch Bremsprobleme bekommen. Ich habe nichts mehr riskiert und sachte den Klassensieg nach Hause gebracht“, so Irxenmayr.
Speck siegt in der Endurance Wertung
Hermann Speck krönte seine gute Leistung mit dem Sieg in der Endurance Wertung. Im Zeittraining hieß es anfangs noch Platz sechs, doch da die schnellen Sportprototypen unter anderem Polesetter Siegmar Pfeifer (Norma BMW) nicht antraten, kristallisierten sich Rupp/Müller (Ligier LMP3 Nissan) und Alexander Seibold (PRC BMW) als Konkurrenten heraus. Der LMP3 bestimmte auch zunächst erwartungsgemäß das Tempo. Dahinter folgte Alexander Seibold, der kurzzeitig hinter Speck auf Rang drei zurückgefallen war. Nach dem Boxenhalt und dem Fahrerwechsel des Führungsduos schmolz der Vorsprung jedoch dahin. In Runde 22 übernahm Seibold die Spitze und sah auch als erster das schwarz-weiß karierte Tuch. Den Sieg gab es dennoch nicht. Der PRC-Pilot hatte schlichtweg vergessen zu stoppen. Somit durfte Hermann Speck über den Erfolg vor Rupp/Müller und Crow/Alber (Porsche 997 GT3 Cup) jubeln. Klassensiege gingen zudem noch an Corina Fenzl (Radical SR4) und Thorsten Willems im Audi R8. „Es war ein tolles American Fan Fest hier am Hockenheimring. Wir waren beim ersten Auftritt mit dabei. Die Kurzanbindung war gewöhnungsbedürftig, aber sehr gut zu handeln. Wir hatten keine Unfälle und keine gravierenden Schäden. Die Langstrecke war etwas zu dürftig, weil uns da kurzfristig ein paar Leute weggebrochen sind. Da müssen wir noch nachlegen. Aber es war ein tolles Wochenende hier und wir sind sehr zufrieden“, äußerte sich Serienorganisator Bernhard Fischer zufrieden über die Veranstaltung.
Nach einer längeren Sommerpause geht es vom 8./9. September mit dem fünften Saisonlauf in Brünn weiter.