FIA ETCC
29.05.2017
Reifenplatzer verhindern Sieg von Rikli Motorsport
Christjohannes Schreiber, #91: Im Zeittraining lief es für Christjohannes Schreiber perfekt. Aufgrund der drei Siege in dieser Saison war sein Civic mit 50 kg Erfolgsgewicht beladen, doch trotz der enormen Zusatzkilos hievte der Bündner das Renngerät auf die Poleposition. „Das hatte ich definitiv nicht erwartet, gerade weil ich das schwerste Auto im Feld fahre“, freute sich der 29-Jährige über seine ideale Ausgangslage.
Das erste Rennen am Samstagmorgen, das zusammen mit der Tourenwagen Weltmeisterschaft (FIA WTCC) ausgetragen wurde, führte über drei Runden an tausenden begeisterten Zuschauern vorbei. Christjohannes Schreiber hatte mit einem perfekten Start die Führung des ETCC-Feldes übernommen, konnte sich jedoch nur gut eine halbe Runde lang über diese Position freuen. Ein Reifen quittierte seinen Dienst und der Rikli-Pilot fand sich unvermittelt in der Streckenbegrenzung der Lauda-Kurve wieder.
Der Honda kam zwar noch in langsamer Fahrt zurück in die Boxengasse, aber der Schaden war in der Kürze der Zeit zum zweiten Rennen irreparabel. Der Meisterschaftsführende konnte nur zuschauen, wie seine Verfolger in der Tabelle aufrückten. Die erste Hälfte der Saison schließt Christjohannes Schreiber mit einem Punkt Vorsprung auf Petr Fulin ab, der einen Lauf am Nürburgring gewann.
„Schade! Ich habe vorn gelegen, als sich Ungemach andeutete. Der Reifen ist explodiert und ich bin in die Leitplanken eingeschlagen“, berichtete der Tabellenführer.
Peter Rikli, #12: Peter Rikli ereilte ein ähnliches Schicksal. Der Eidgenosse hatte zunächst wegen eines Problems mit der Lenkung am Qualifying nicht teilnehmen können, war jedoch zuversichtlich, im ersten Rennen verlorenen Boden gutmachen zu können und sich eine bessere Ausgangsposition für das Zweite zu sichern.
Am Start zum ersten Wertungslauf am Samstagmorgen katapultierte sich der Wangener ins Vorderfeld und kämpfte dort um Position vier. Nach rund 76 Kilometern durch die „grüne Hölle“ sah er als Fünfter die karierte Flagge. „Die Reifen haben keinen Grip aufgebaut. Ich konnte nicht auf Angriff fahren“, berichtete Peter Rikli in der kurzen Reparaturpause vor dem zweiten Rennen.
Wie entfesselt fuhr der rote Civic von Startposition vier aus in den zweiten Wettbewerb des Tages. Nach einer Runde hatte er einen Abstand von mehr als drei Sekunden auf die Verfolger gelegt und sah bereits wie der sicherere Sieger aus. Aber auch er sah die Zielflagge nicht.
Mit geplatztem Reifen im „Kesselchen“ gestrandet, berichtete er enttäuscht: „Ist das nicht schlimm, dass mir jetzt schon zum dritten Mal ein Sieg verwehrt blieb? Ich bin total frustriert.“ Ganze vier Punkte konnte Peter Rikli seinem Punktekonto gut schreiben. Er liegt mit 25 Zählern in der aktuellen Tabelle auf Rang fünf.
Die kommende Veranstaltung des FIA ETCC führt Rikli Motorsport in den äußersten Südwesten Europas. Am 25. Juni sind die Tourenwagen der Europameisterschaft im portugiesischen Vila Real zu Gast und läuten dort bereits die zweite Saisonhälfte 2017 ein.