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FIA ETCC
15.05.2017

Triumph für Rikli Motorsport’s new Superstar

Nerven wie Drahtseile bewies Honda-Pilot Christjohannes Schreiber in beiden Rennen der Tourenwagen Europameisterschaft (FIA ETCC) auf dem Hungaroring und fuhr zweimal als Sieger über den Zielstrich. Das Ergebnis von Rikli Motorsport in Ungarn hätte perfekt sein können, wenn nicht Peter Rikli auf dem Weg zum Sieg eine Schraube in der Radaufhängung gebrochen wäre.

Christjohannes Schreiber #91: Die Bedingungen hätten nicht schwieriger sein können. Auf dem knapp 4.4 Kilometer langen Rundkurs in der Puszta gaben sich Regen und Sonne abwechselnd die Klinke in die Hand. Dennoch hievte Christjohannes Schreiber seinen mit 40 kg Erfolgsgewicht zusätzlich beladenen Civic TCN2 im Zeittraining am Samstagnachmittag in die zweite Startreihe – auf Platz vier.

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In das erste Rennen am Sonntagmorgen katapultierte sich der Bündner mit einem Raketenstart an die Spitze des Feldes und führte dieses über zwölf Runden lang an. Einen spannenden Zweikampf absolvierte er in den letzten Umläufen mit Lokalmatador Zsolt David Szabo und hielt diesen bis ins Ziel souverän hinter sich.

In der Zwischenbilanz berichtete der Honda-Pilot: „Das war das härteste Rennen meines Lebens. Es war am Ende verdammt eng. Zsolt hat hart aber nicht unfair gekämpft. Als er ins Rutschen kam, habe ich ihm Luft gelassen, was mir am Ende den Sieg gerettet hat.“

Von Rang acht gestartet, gelang ihm ein ebenso guter Einstieg in Wertungslauf zwei wie zuvor. Schon in der dritten Runde heftete er sich an die Fersen seines Teamkollegen und fuhr zusammen mit diesem auf und davon. Die Verfolger rückten jedoch während einer Safetycar-Phase wieder auf und diesmal war es Alexandr Artemyev, der bis über die Ziellinie in Schach gehalten werden musste.

Dass er nach vierzehn Runden als Sieger abgewinkt wurde, ist auch dem Pech Peter Riklis geschuldet. „Ich freue mich über den Sieg, aber das mit Peter tut mir unwahrscheinlich leid. Ich bin so materialschonend wie nur möglich hinter ihm gefahren. Mein Dank geht an meine Crew, die einen Superjob gemacht hat“, berichtete der Sieger, der nun 40 Punkte insgesamt auf der Habenseite seines Punktekontos hat.

Peter Rikli #12: Der Sieger der Herzen ist an diesem Wochenende Peter Rikli. Der Wangener aus dem Aare-Städtli qualifizierte seinen Civic für Position acht in der Startaufstellung. „Diesmal war die Arbeit am Setup wegen der unterschiedlichen Streckenbedingungen schwierig, aber für das Rennen sind wir zuversichtlich“, so der Eidgenosse nach dem Zeittraining.

Einen phänomenalen Start von Platz acht auf Rang zwei legte der zweite Rikli-Civic Sonntagfrüh auf das Parkett des Hungarorings. Nach und nach verlor er allerdings wieder einige Positionen und fuhr hinter Schreiber, Szabo, Nagy und Stefanovski als Fünfter ins Ziel. Peter Rikli über den Grund seines Platzverlustes: „Ich hatte Bremsprobleme und konnte die Seats auf Dauer nicht halten.“

Wie entfesselt fuhr der Rikli-Pilot dann im zweiten Rennen auf. Er schoss am Start an drei Seats vorbei an die Spitze und dominierte das Feld bis in die vorletzte Runde. Den Sieg bereits in greifbarer Nähe schien das Fahrzeug plötzlich unfahrbar. Startnummer #12 strandete im Aus, während der Teamkollege seinem Doppelerfolg entgegen fuhr. „Ganz bitter“, meinte Peter Rikli enttäuscht nach dem Rennen, in dem er noch als Zehnter gewertet wurde, „ein Billigteil ist gebrochen. Es ist in dieser noch jungen Saison schon der zweite Sieg, der mir unter den Fingern zerrinnt.“ In der Tabelle liegt er nun mit 21 Punkten knapp hinter Petr Fulin auf Rang drei.

Die kommende Veranstaltung des FIA ETCC ist ein absolutes Highlight im diesjährigen Rennkalender. Die Tourenwagen der Europameisterschaft werden im Rahmenprogramm des 24-Stundenrennens am 27. Mai 2017 durch die „Grüne Hölle“ der legendären Nürburgring Nordschleife jagen. 
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